Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Ergebnisse & Diskussion<br />
0,9<br />
0,8<br />
pH 6<br />
pH 7<br />
pH 8<br />
pH 9<br />
Umsatz<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Zeit (min)<br />
Abb. 70: Reaktionsverläufe mit 20 mM 4-Chlorbenzaldehyd und variablen pH-Werten. 2 µg/ml BAL in<br />
50 mM TEA-Puffer, pH 6-9; 2,5 mM MgSO 4 ; 0,5 mM ThDP; 30 vol% DMSO; 20 mM 4-Chlorbenzaldehyd;<br />
T=25 °C. Der mögliche maximale Umsatz von 85% ist durch die gestrichelte Linie markiert.<br />
Da der pH das thermodynamische Gleichgewicht an sich nicht beeinflusst (vgl. Schmidt,<br />
2008), kann davon ausgegangen werden, dass die Reaktionsrate bei pH 7 noch zu gering ist,<br />
um die durch das Substrat hervorgerufene Inaktivierung zu kompensieren. Demgegenüber<br />
kann die BAL bei pH 8 und pH 9 trotz der erhöhten Inaktivierungsrate, eine hohe Aktivität<br />
aufrechterhalten, so dass ein vergleichsweise schneller Umsatz möglich ist. Während des<br />
Reaktionsverlaufs nimmt die Substratkonzentration stetig ab. Da im löslichen Bereich von<br />
4-Chlorbenzaldehyd keine Substratsättigung der BAL vorliegt, sinkt auch die Anfangsreaktionsgeschwindigkeit<br />
sofort (vgl. Abb. 67 C). Inwieweit die Reaktionsrate bei pH 7<br />
abhängig von der Substratkonzentration sinkt, kann nicht sicher vorausgesagt werden.<br />
Fazit: Wie sich gezeigt hat, sind Aktivitäten und Stabilitäten der BAL sehr variabel für die<br />
unterschiedlichen Substrate und Bedingungen, so dass eine Optimierung für andere Substrate<br />
zwar unwahrscheinlich ist, aber nicht ausgeschlossen werden kann. Wie in dieser Arbeit<br />
gezeigt wurde, ist die Voraussage von Reaktionsprozessen anhand weniger Parameter sehr<br />
schwierig. Eine Überprüfung der Reaktionsverläufe bei verschiedenen pH-Werten und<br />
Enzymkonzentrationen kann aber in jedem Fall, für Synthesen im großen Maßstab, dringend<br />
empfohlen werden. So kann ein ausreichend schneller und maximaler Umsatz ohne einen<br />
unwirtschaftlichen Einsatz des Enzyms erreicht werden (vgl. Schmidt, 2008). Computergestützte<br />
Modellsysteme wie von z.B. von Schmidt und Zavrel können bei der Wahl der<br />
Reaktionsparameter helfen und so die Zahl der notwendigen Experimente reduzieren. Auf<br />
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