Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Ergebnisse & Diskussion<br />
wobei eine typische Substratüberschussinhibierung ausgeschlossen werden kann, da diese<br />
bisher nie beobachtet wurde (Janzen, 2002, Kühl, 2009, Stillger, 2004). Eine stabile kovalente<br />
Bindung des Aldehyds am Enzym, z.B. direkt im aktiven Zentrum könnte zu einer<br />
Blockierung der Reaktion oder an anderen Positionen zu strukturellen Veränderungen und<br />
damit zur Inaktivierung führen. Sollte die beobachtete Inaktivierung durch eine kovalente<br />
Bindung der Substrate am Enzym hervorgerufen werden, könnten diese Verbindungen nicht<br />
durch Umpufferung wieder gelöst und eine Reaktivierung erreicht werden.<br />
Reaktivierungsversuche könnten also Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen<br />
reversiblen Prozess handelt oder ob eine irreversible Inaktivierung über stabile kovalente<br />
Bindung am Enzym vorliegt. Zusätzlich zu den gewählten Standardaldehyden, wurde auch<br />
die Reaktivierung mit zwei ortho-substituierten Benzaldehyden untersucht. Dem 2-Chlorbenzaldehyd<br />
(k des : 4,1% min -1 ), mit welchem die BAL eine ähnlich Inaktivierungsrate wie mit<br />
4-Chlorbenzaldehyd (k des :3,5% ± 0,6 min -1 ) aufweist und dem 2-Methoxybenzaldehyd (k des :<br />
10% min -1 ), welcher zu einer erhöhten Inaktivierungsrate der BAL führt (Abb. 58).<br />
Nach Inkubation mit 2 mM der Substrate erfolgte die Abtrennung des Enzyms von den<br />
Aldehyden mittels Gelfiltration über PD-10 Säulen (GE-Healthcare, Schweden). Für die<br />
Inaktivierung wurde ein Ansatz mit 0,5 mg/ml BAL gewählt, um nach der Elution von der<br />
Säule eine ausreichend hohe Enzymkonzentration für die anschließenden Aktivitätsmessungen<br />
zu gewährleisten. Die HPLC-Analyse der eluierten Proben ergab keine<br />
nachweisbaren Mengen der Aldehyde oder Benzoine, die Trennung war also erfolgreich<br />
(Kapitel 3.11). Die in Tabelle 12 angegebenen relativen Aktivitäten sind anhand der<br />
Ausgangsaktivität vor der Inaktivierung ermittelt worden. Eine mitgeführte Kontrolle der<br />
BAL ohne Substratzugabe zeigte keine Inaktivierung im Messzeitraum oder durch die<br />
Gelfiltration.<br />
Mit den ortho-substituierten Benzaldehyden ist nach zwei Stunden eine fast vollständige<br />
Inaktivierung erreicht. Während die Inaktivierung mit Benzaldehyd, 3,5-Dimethoxybenzaldehyd<br />
und 4-Chlorbenzaldehyd in diesem Zeitraum nicht vollständig war. Dessen<br />
ungeachtet konnte nach der Entfernung von allen untersuchten Aldehyden zumindest eine<br />
partielle Reaktivierung der BAL beobachtet werden (Tabelle 12).<br />
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