Helmholtz-Gemeinschaft
Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER
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Ergebnisse & Diskussion<br />
kovalenten Bindungen bleiben in Gegenwart von SDS stabil, werden allerdings durch<br />
Reduktionsmittel, wie ß-Mercaptoethanol oder Dithiothreitol gespalten. Eine vergleichende<br />
Probenbehandlung des BFD-Präzipitats mit und ohne Reduktionsmittel ist in Abb. 53 gezeigt.<br />
Wie die Ergebnisse in Abb. 53 zeigen, ist ohne Zugabe von Reduktionsmitten eine schmale<br />
Proteinbande bei einem Molekulargewicht von ca. 120 kDa erkennbar. Ein kleiner Anteil des<br />
Enzyms wird also oxidiert, dieser Anteil ist aber so gering, dass die Bildung intermolekularer<br />
Disulfidbrücken als Hauptdeaktivierungsgrund ausgeschlossen werden kann. Ein Großteil des<br />
Enzyms findet sich bei der nativen Monomerengröße von ca. 60 kDa wieder, was darauf<br />
hindeutet, dass der Hauptteil der Aggregation durch hydrophobe Wechselwirkungen<br />
hervorgerufen wird. Darüber hinaus ist ein weiterer Effekt auf die BFDH281A erkennbar: In<br />
der gerührten Probe sind auch Proteinfragmente mit kleineren Molekulargewichten zu<br />
erkennen (unterhalb von 60 kDa), anscheinend werden die Proteinaggregate durch die<br />
Reibung des Rührfisches am Boden zusätzlich zerkleinert (Abb. 53). Für die BAL konnte eine<br />
solche Fragmentierung, auch bei pH 6.5, nicht nachgewiesen werden. Vermutlich war die<br />
Inaktivierung durch den Rührprozess zu gering (ohne Abb.)<br />
Fazit: Die Analysen haben gezeigt, dass der Rührmodus und der gewählte pH-Wert einen<br />
entscheidenden Einfluss auf die Enzymstabilität haben, wobei die BAL eine geringere<br />
Sensitivität gegenüber der hydrophoben Interaktion mit der Oberfläche des Magnetrührfisches<br />
zeigte als die BFDH281A (vgl. Abb. 51 und Abb. 52). Abgesehen von der Aggregation findet<br />
in den gerührten Proben auch eine Fragmentierung der aggregierten BFDH281A statt.<br />
Darüber hinaus konnte die Bildung von Aggregaten durch intermolekulare Disulfidbrücken<br />
als ein entscheidender Grund für die Deaktivierung ausgeschlossen werden. Die Wahl von<br />
größeren Probenvolumina kann den Deaktivierungsprozess durch den Magnetrührfisch<br />
verringern (Abb. 50 und Abb. 52). Diese Aspekte sind zwar sehr interessant, eine tiefer<br />
gehende Analyse war aber nicht Ziel dieser Arbeit. Die BAL weist eine ausreichende<br />
Stabilität gegenüber dem magnetischen Rühren auf, so dass eine Analyse der Stabilität auch<br />
mit organischen Lösungsmitteln im gewählten Versuchsaufbau möglich ist.<br />
4.1.3 Einfluss einer Grenzfläche auf die Stabilität der BAL<br />
Zur Untersuchung des Einflusses von Grenzflächen auf die BAL wurde Methylisobutylketon<br />
(MIBK) als organisches Lösungsmittel ausgewählt. Laut Schmidt und Zavrel eignet sich<br />
MIBK besonders gut für den Einsatz im Zweiphasensystem mit der BAL und eine<br />
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