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Einflussfaktoren auf die Stabilität und Aktivität der ... - JuSER

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Ergebnisse & Diskussion<br />

Die nicht gerührten Kontrollen beider Enzyme zeigten innerhalb von 24 Stunden bei keinem<br />

der pH-Werte einen deutlichen Aktivitätsverlust (ohne Abb.).<br />

Eine pH-Erhöhung um 0,5 Einheiten genügt bereits, um eine drastische Stabilisierung der<br />

BFDH281A gegenüber dem magnetischen Rühren zu erreichen (Abb. 51). Bei pH 8 ist die<br />

Stabilität vergleichbar mit den BAL-Experimenten. Umgekehrt zeigte die BAL bei<br />

Absenkung des pH-Werts eine geringere Stabilität gegenüber den Rühreffekten (Abb. 3.11).<br />

Indes ist die Inaktivierung sowie die Aggregation bei pH 6,5 nicht vollständig, sie beträgt nur<br />

ca. 40-60% nach 24 h.<br />

Aktivität<br />

lösliches Protein<br />

relative(r) Aktivität / Anteil lösl. Protein<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

1,9 ml<br />

0,6 ml<br />

1,9 ml<br />

0,6 ml<br />

pH 6,5 pH 7<br />

1,9 ml<br />

0,6 ml<br />

Abb. 52: Stabilität der BAL nach 24 h magnetischem Rühren bei verschiedenen pH-Werten. Die Aktivität<br />

und der Proteingehalt der Kontrollen nach 24 h wurden jeweils als 1 definiert. Die Volumina der gerührten<br />

Proben betrugen je 1,9 und 0,6 ml. Magnetrührer 1400 Upm; 0,5 mg/ml BAL in 50 mM Kpi-Puffer; 0,1 mM<br />

ThDP; 2,5 mM MgSO 4 ; T=25 °C; n=3 für pH 6,5; n=1 für pH 7; n=6 für pH 8.<br />

pH 8<br />

Der Protonierungszustand beider Enzyme scheint also von großer Bedeutung für ihre<br />

Sensibilität gegenüber der hydrophoben Oberfläche des Rührfisches zu sein, wobei die BAL<br />

gegenüber diesem Effekt eine höhere Stabilität aufweist als die BFDH281A. Vermutlich<br />

findet eine Adsorption an der hydrophoben Oberfläche des Rührfisches und eine<br />

anschließende Auffaltung der BFDH281A statt. Dass Teflonoberflächen zu solchen Effekten<br />

führen können, wurde bereits für Lysozym beschrieben (Colombie et al., 2001). Der<br />

Unterschied in der Inaktivierung der BAL und der BFDH281A ist vermutlich auf die<br />

verschiedenen isoelektrischen Punkte (pI) zurückzuführen. Ist der pH-Wert gleich dem pI<br />

eines Proteins liegen gleich viele Gruppen positiv sowie negativ geladen vor, die Gesamtladung<br />

ist gleich Null. Die Adsorption von Proteinen an Grenzflächen ist bei pH-Werten die<br />

an ihrem pI liegen am höchsten (Haynes und Norde, 1995, Kondo et al., 1991, Norde, 1986).<br />

Es wird vermutet, dass die fehlende Gesamtladung zu einer Reduzierung elektrostatischer<br />

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