PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Ergebnisse und Diskussion<br />
Die im Anlieferungszustand beobachteten γ’-Anordnungen an den Zwillingsgrenzen bzw.<br />
Kleinwinkelkorngrenzen, bei denen sich die γ’- Teilchen in Linien anordnen, wurden nach<br />
Auslagerungen auch im Gefüge beobachtet. Wie sich gezeigt hat, sind die Linien auch nach<br />
Auslagerung von 1000 h bei 750 °C noch stabil und bilden potentielle Stellen für die<br />
η-Bildung.<br />
4.1.4 Härtemessungen<br />
Die Härtemessungen nach Vickers wurden an polierten Proben nach der deutschen Norm<br />
DIN EN ISO 6507-1 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Abbildung 4.17 graphisch<br />
dargestellt.<br />
Härte HV 10<br />
Auslagerungsdauer [h]<br />
Abbildung 4.17: Abhängigkeit der Härte von der Auslagerungsdauer und –temperatur<br />
von Inconel 706 und der Modifikation DT 706<br />
Die Legierung Inconel 706 zeigt nach der Wärmebehandlung höhere HV 10-Werte im<br />
Vergleich mit dem Ausgangszustand von DT 706. Die Ursache der niedrigeren<br />
DT 706-Härtewerte nach der Wärmebehandlung sind die Modifikationen in der<br />
Wärmebehandlung und der chemischen Zusammensetzung, da die Legierung DT 706 nach<br />
der Wärmebehandlung weniger γ’- und γ’’-Phasen im Gefüge als Inconel 706 hat.<br />
Inconel 706 verliert nach relativ kurzen Auslagerungszeiten rapide an Härte bei beiden<br />
Auslagerungstemperaturen, und DT 706 zeigt schon nach 200 h bei 750 °C und 700 °C eine<br />
höhere Härte. Der Anstieg der Härte nach 200 h bei 700 °C ist eine Folge der Ausscheidung<br />
feiner sekundärer γ’-Teilchen und kleiner plattenförmiger γ’’-Ausscheidungen.<br />
Die Härtemessungen haben bestätigt, dass in der Legierung Inconel 706 die Transformation<br />
der γ’- und γ’’- Phase in η-Platten während einer Auslagerung bei 750 °C schneller verläuft<br />
als in DT 706, was den heftigen Abfall der Härte von Inconel 706 verursacht. Nach<br />
Auslagerung von 5000 h bei 750 °C zeigte DT 706 eine deutlich höhere Härte als<br />
Inconel 706, was auch auf eine Verbesserung der Mikrogefügestabilität hinweist. Es ist von<br />
daher zu erwarten, dass DT 706 bei langzeitigen mechanischen Versuchen ein besseres<br />
Verhalten zeigen wird.<br />
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