PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Experimente<br />
Rasterelektronenmikroskopie<br />
Für die Oberflächenanalysen kamen die zwei Rasterelektronenmikroskope<br />
LEO 440-"Stereoscan" und LEO1530-"Gemini" zum Einsatz. Die Untersuchungen erfolgten<br />
mittels Sekundärelektronen-Detektor (SE) bei einer Beschleunigungsspannung von 20kV.<br />
Chemisch abweichende Phasen wurden mit dem Rückstreuelektronen-Detektor (RS)<br />
abgebildet. Mit dem OXFORD EDX-System Inca Energy 3000 erfolgte die Bestimmung der<br />
Phasen und Oxidationsprodukte. Aufgrund einer Genauigkeit von einigen Prozent konnten<br />
mit EDX auch quantitative Ergebnisse erhalten werden.<br />
Die Proben für die REM- Untersuchungen wurden wie die metallographischen Proben im<br />
ungeätzten und geätzten Zustand verwendet. Für Untersuchungen der<br />
Bruchflächenmorphologie nach Zug-, Kriech- und Kriechrisswachstumsversuchen wurden die<br />
Proben in einem Ultraschallbad gereinigt.<br />
Transmissionselektronenmikroskopie<br />
Die TEM- Untersuchungen wurden vorwiegend mit einem PHILIPS CM200 Mikroskop mit<br />
LaB 6 -Kathode bei einer Beschleunigungsspannung von 200 kV durchgeführt. Dieses Gerät ist<br />
mit einem EDX- Analysesystem Oxford INCA TEM und GATAN- Energiefilter (GIF) für<br />
EELS und ESI ausgestattet. Zur Untersuchung des Gefüges wurden Einfach- und<br />
Doppelkipphalter aus Beryllium verwendet. Teilweise wurden die Untersuchungen mit dem<br />
JEM 200 CX der Fa. JEOL durchgeführt, woran ein Tracor Northern EDX-System<br />
angeschlossen war.<br />
Für die TEM-Untersuchungen wurden „Extraction double-replicas“ und Durchstrahlungs-<br />
Folien nach konventioneller Methode wie auch Lamellen mittels “Focused Ion Beam Cutting“<br />
(FIB) mit der Cross Beam der Firma LEO (heute Carl Zeiss NTS) 1540XB mit einer 30kV<br />
Galium-Quelle hergestellt.<br />
Nach der konventionellen Vorbereitung der Folien wurden 1 mm dicke Platten gesägt und<br />
mechanisch Schritt für Schritt bis auf 50-70 µm vorgedünnt und Scheiben mit 3 mm ∅<br />
ausgestanzt, die anschließend im TENUPOL-Jetpolischer elektrolytisch von beiden Seiten bis<br />
zur Perforation poliert wurden. Als Elektrolyt wurde eine Mischung aus 66 ml Perchlorsäure,<br />
620 ml Ethanol und 310 ml Butylglycol verwendet. Das Polieren erfolgte bei einer<br />
Temperatur von –5 °C, bei kleinster Durchflussrate und bei einer Spannung von 23 bis 24 V<br />
für Waspaloy und DT 750 und 26 bis 27 V für Inconel 706 und DT 706.<br />
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die FIB-Anlage im Prinzip wie ein<br />
Rasterelektronenmikroskop aufgebaut ist und für die Anwendung mit einem REM integriert<br />
ist. Unter 54° zur Elektronenquelle befindet sich eine Flüssigmetallionenquelle (Gallium), die<br />
den Ionenstrahl emittiert, der dann auf die zu bearbeitende Probe gerichtet fokussiert wird.<br />
Bei der FIB-Schnitt-Technik war keine mechanische Vorpräparation notwendig, jedoch<br />
wurden nach den Auslagerungsversuchen Oxidations-produkte mechanisch entfernt.<br />
Vor dem Schneiden mit dem Ionenstrahl wurde die Stelle, an der die Lamelle entnommen<br />
werden sollte, mit einer Deckschicht aus Wolfram oder Platin beschichtet, um die Oberfläche<br />
zu schützen (Abbildung 3.10). Danach wurde von beiden Seiten der Lamelle das Material mit<br />
stufenweise verringerten Strahlströmen (20 nA oder 10 nA→ 2 nA) abgetragen und danach<br />
die Lamellenwand beidseitig mit geringerem Strom (200 pA → 50 pA) poliert (Abbildung 3.6<br />
links unten). Die fertige Lamelle mit einer von Dicke ca. 80 nm wurde schließlich an allen<br />
Seiten mit dem Ionenstrahl freigeschnitten (auf dem Bild rechts unten dargestellt), und mit<br />
Hilfe eines Manipulators, einer feinen elektrostatisch aufgeladenen Glasnadel unter einem<br />
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