PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Literaturübersicht<br />
denen die molare freie Enthalpie G m einer Mischphase φ in Abhängigkeit von der Temperatur<br />
und der chemischen Zusammensetzung analytisch beschrieben wird [2.5.6].<br />
G +<br />
ϕ ref ϕ id ϕ ex ϕ<br />
m<br />
= Gm<br />
+ Gm<br />
G<br />
(2.5.1)<br />
m<br />
Für eine Mischphase setzt sich die molare Freie Enthalpie in einem n-komponentigen System<br />
aus einem Anteil im Referenzzustand<br />
ref<br />
G = ∑ x<br />
ϕ<br />
m<br />
i<br />
ϕ 0<br />
i<br />
einem idealen Anteil<br />
id<br />
G<br />
ϕ<br />
m<br />
= RT<br />
∑<br />
i<br />
x<br />
G<br />
ϕ<br />
i<br />
ϕ<br />
i<br />
ln( x<br />
ϕ )<br />
i<br />
ex ϕ<br />
G<br />
0 ϕ ϕ<br />
G i x i<br />
(2.5.2)<br />
(2.5.3)<br />
und einem Exzessanteil m zusammen. ; bezeichnen jeweils die freie Enthalpie<br />
und den Molenbruch der Komponente i.<br />
Der Exzessanteil stellt die Abweichung eines Systems von dem idealen<br />
Gleichgewichtszustand dar und ist eine Funktion der Temperatur und der Zusammensetzung.<br />
Die Parameter dieser Funktion müssen aus allen verfügbaren Messungen, die den Zustand des<br />
thermodynamischen Gleichgewichtes im betrachteten System kennzeichnen (z.B. Messungen<br />
von Umwandlungstemperaturen, Aktivitäten, Dampfdrucken, Enthalpien, usw.), ausgewertet<br />
werden. Die Bestimmung der Parameter beruht auf der Minimierung der Quadratwurzel der<br />
Differenzen zwischen experimentellen und berechneten Werten. Diese Methodik der<br />
Auswertung wurde als „Computer Coupling of Phase Diagrams and Thermochemistry“ von<br />
Kaufmann [2.5.7] entwickelt und ist als CALPHAD-Metode ausführlich in der Literatur<br />
beschrieben [2.5.8, 2.5.9].<br />
Die Beschreibung der Funktion der freien Enthalpie G wird, jeweils von den Komponenten in<br />
ihren Bezugszuständen ausgehend, für binäre, ternäre und mehrkomponentige Systeme<br />
durchgeführt. In der Regel treten in mehrkomponentigen Systemen keine neuen Phasen auf.<br />
Statt dessen wird meist ein neues Element in bereis vorhandenen Phasen der Untersysteme<br />
gelöst. Aus diesem Grunde liefert die Verknüpfung ausgewerteter Teilsysteme oft bereits eine<br />
gute thermodynamische Beschreibung von höherkomponentigen kommerziellen Legierungen.<br />
Thermocalc besteht aus der thermodynamischen Software, die nur in Verbindung mit den<br />
Stoff-Datenbanken verwendet werden kann. Die Auswertung der Daten ist sehr<br />
zeitaufwendig, diese Arbeiten werden international koordiniert, um so die<br />
thermodynamischen Daten bestimmter Legierungsklassen systematisch zu erweitern. Für eine<br />
Reihe technisch relevanter Legierungsklassen stehen inzwischen zuverlässige Datenbanken<br />
für multikomponentige Systeme und mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten zur<br />
Verfügung [2.5.10, 2.5.11].<br />
Dazu gehören von der Thermo-calc Gruppe: Steel database, solution database, pure element<br />
database...; von ThermoTech Ltd: Ni-based superalloys, Fe-Ni-database... und AEA<br />
Technology UK: pure radionuclides, Nuclear oxides solutions...<br />
Bei der Nutzung von den Thermotech Datenbanken werden die Berechnungsergebnisse in der<br />
Entwicklungsphase mit experimentellen Ergebnissen verglichen. Sie dienen hauptsächlich<br />
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