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PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich

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Literaturübersicht<br />

Wachstumsgeschwindigkeit [2.4.18]. Dabei ergeben sich nach [2.4.16, 2.4.19, 2.4.20]<br />

folgende Sachverhalte:<br />

• Der Lamellenabstand λ nimmt mit zunehmender Unterkühlung ab.<br />

• Die Bildung von η-Phase wird weiterhin von der Kristallit-Misorientierung an der<br />

Korngrenze bestimmt.<br />

• Eine vorherige Verformung erhöht die Wachstumsgeschwindigkeit. Bei<br />

unstabilisiertem Inconel 706 wird nach einer Kriechbelastung bei 700°C eine<br />

verstärkte Ausscheidung von η im mechanisch belasteten Volumen der Probe<br />

gefunden. Interessant dabei ist ein Vergleich von Inconel 706 mit Inconel 718. Liu et<br />

al. untersuchten das Ausscheidungsverhalten von δ (Ni 3 Nb, dass Analog zu η in<br />

Inconel 706) nach Kaltumformung vor dem Ausscheidungshärten [2.4.21]. Dabei wird<br />

festgestellt, das die Umformung die Bildung von δ fördert, wobei die Umwandlung<br />

stets über γ’’-Phase stattfindet, die sich vorher bildet.<br />

Die Modelle zur Beschreibung des Wachstums und der entstehenden Morphologie von<br />

diskontinuierlichen Ausscheidungen weisen erhebliche Unterschiede auf, wobei offensichtlich<br />

ist, das verschiedene Legierungen nicht mit den gleichen Modellen beschrieben werden<br />

können. Mitunter werden zelluläre Ausscheidungen auch in Legierungen gefunden, die keine<br />

feste Orientierungsbeziehung zwischen Matrix und Ausscheidung aufweisen. Eine<br />

Beschreibung läst das Modell von Fournelle und Clark zu [2.4.22]. Ausgangspunkt ist eine<br />

Korngrenze, die zwei Körner (bezeichnet mit K 1 und K 2 ) voneinander trennt (Abbildung<br />

2.12a). An dieser Korngrenze kommt es während eine Korngrenzenbewegung zur Bildung<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

d)<br />

Abbildung 2.12: Modell zur Entstehung von diskontinuierlichen Ausscheidungen<br />

nach Fournelle und Clark [2.4.21]<br />

von Ausscheidungskeimen (Abbildung 2.12b), wobei alle Keime gleichzeitig entstehen.<br />

Durch die weitere Korngrenzenbewegung, verbunden mit dem Wachstum der<br />

Ausscheidungen in Längsrichtung (Abbildung 2.12c), kommt es zur Bildung der<br />

diskontinuierlichen Ausscheidungsform. In der Situation wie in Abbildung 2.12d dargestellt,<br />

trennt die Korngrenze nun das Korn K 2 von dem Korn K 1 * . Das K 1 * Korn unterscheidet sich<br />

insofern von dem ursprünglichen Korn K 1 , dass nun die Matrix an den Elementen, die zur<br />

Ausscheidungsbildung benötigt wurden, verarmt ist. Dieser Konzentrationsunterschied<br />

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