PDF - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Literaturübersicht<br />
Legierungselemente sind die Probleme mit Seigerungen gering. Jedoch mangelt es an der<br />
Umformbarkeit, da der Fließwiederstand bei Verformungstemperatur sehr hoch ist [2.1.10].<br />
Der große Teil der ausscheidungsgehärteten Legierungen sind γ’-gehärtete<br />
Nickelbasissuperlegierungen. Diese Werkstoffe wie z. B Waspaloy, Udimed 500,<br />
Nimonic 236, Nimonic 105, VDI 368 VD zeigen gute Langzeitkriechbeständigkeit bei<br />
700 °C. Die Ni-Fe-Superlegierungen wie A-286, V-57, Inconel 625, ... mit und ohne Nb als<br />
Legierungselement weisen eine sehr hohe Festigkeit, eine gute Oxidation- und<br />
Korrosionsbeständigkeit und gute Ermüdungs- und Kriecheigenschaften im<br />
Temperaturbereich bis etwa 650 °C auf [2.1.11, 2.1.12, 2.1.13, 2.1.14, 2.1.15]. Die<br />
Herstellung ist im Vergleich zu mischkristallgehärteten Superlegierungen komplizierter.<br />
Beim Umschmelzen großer Blöcke besteht die Gefahr der Frecklebildung. Freckels sind<br />
Makrodefekte, die beim Umschmelzen in liquid-solid Region (Muschy Zone) entstehen<br />
[2.1.16, 2.1.17, 2.1.18]. Die Umformkräfte sind für die γ’-gehärteten Superlegierungen sehr<br />
hoch und das Temperaturintervall für die Verformbarkeit, der Bereich zwischen der<br />
γ’-Solvustemperatur und der Solidustemperatur ist sehr eng [2.1.19]. Deshalb wird der Anteil<br />
an verfestigenden Ausscheidungen auf 20-35% für solche Legierungen begrenzt, die warmund/oder<br />
kalt umgeformt werden müssen .<br />
Die letzte Gruppe der Ni-Fe-Superlegierungen wie z.B. Inconel 718, Inconel 706, CG-27,<br />
René 62 usw. weisen mehrere Phasen, (γ’-, γ’’-Phase und auch η- und<br />
δ-Phase in einer günstige Form) auf [2.1.20, 2.1.21, 2.1.22]. Die Ni-Fe-Superlegierungen sind<br />
für brauchbare Herstellbarkeit bekannt [2.1.23]. Allerdings, sind die Werkstoffe langzeitig bei<br />
hohen Temperaturen nicht “Strukturstabil“, die γ’-und γ’’- Verfestigungsphasen werden<br />
instabil. Auf Grund unzureichender Phasenstabilität fallen die Kriechbeständigkeitseigenschaften<br />
bei Langzeitbeanspruchung bei Temperaturen oberhalb 600 °C stark ab<br />
[2.1.24].<br />
2.1.2 PM- Superlegierungen<br />
Es ist möglich, praktisch jeden polykristallinen Werkstoff pulvermetallurgisch herzustellen.<br />
Die pulvermetallurgische Fertigung bietet gegenüber herkömmlicher schmelzmetallurgischer<br />
Herstellung die besonderen Vorteile, homogene und seigerungsfreie Werkstoffe mit isotropen<br />
Eigenschaften und gleichmäßig in der Matrix verteilten Härtungsphasen mit definierter<br />
Korngröße herzustellen. Dazu zählen auch ODS Werkstoffe, die sich mit klassischen<br />
Metallurgieprozessen nicht herstellen lassen. Allerdings ist diese Methode nur für die<br />
Erzeugung kleinerer und/oder komplizierter Bauteile geeignet. Für die großvolumigen<br />
Bauteile ist eine derartige Herstellungsmethode nicht technologisch anwendbar [2.1.25,<br />
2.1.26, 2.1.27, 2.1.28].<br />
2.1.3 Gusslegierungen<br />
Die hohe Nachfrage nach höchstkriechbeständigen Superlegierungen bewirkt eine intensive<br />
Fortentwicklung der Vakuum-Feingusstechnologie und der Erstarrungstechnologie. Die<br />
Vakuum-Feingusstechnologien, das Verfahren der verlorenen Schale und des verlorenen<br />
Modells in Verknüpfung mit dem Wachsausschmelzverfahren, schufen die Möglichkeiten<br />
sehr präzise Bauteile herzustellen. Die Entwicklung der Erstarrungstechniken ermöglichte die<br />
Herstellung von stängelkristallinen und später auch einkristallinen Turbinenschaufeln. In<br />
Abbildung 2.3 ist diese Entwicklung anhand von Turbinenschaufeln exemplarisch dargestellt<br />
[2.1.29, 2.1.30, 2.1.31].<br />
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