Harald Pamminger: Max Stirner – ein Schüler Hegels?

OCR-Texterkennung und Copyright by Max Stirner Archiv Leipzig – 12.09.2009
[178] Zum „inneren Ring“ zählte man des weiteren noch den Gymnasiallehrer Carl Friedrich
Köppen, der „eng mit den ,Häuptern‘ befreundet“ 1 war, jedoch „schon bald aus dem
Kreis fortgeblieben (ist), da er sich ihm geistig doch wohl nicht verwandt genug fühlte“. 2
Ferner gehörten diesem Kreis der Seminarlehrer Mussak, der Literat und studierte Philosoph
und Philologe Dr. Eduard Meyen, die Journalisten Friedrich Sass und Hermann Maron,
der „aller Philosophie abholde sehr thätige Tagesschriftsteller“ Dr. Adolf Rutenberg – ein
Schwager der Bauer‘s –, Dr. Arthur Müller, der Lieutenant Saint-Paul, Ludwig Eichler,
ein gewisser Lehman – seines Zeichens Philologe –, und endlich „der Assessor Gustav Lipke,
späterer Rechtsanwalt und Mitglied des Reichstages, der seiner politischen Reden wegen
gelegentlich verhaftet wurde, ein Freund Bruno Bauer‘s bis zu dessen Tode“. 3
Geht man nun vom „inneren Ring“ auf den weiteren Kreis über, so ist ob seiner „fast unübersehbaren
Schaar“ 4 von vornherein vorauszuschicken, daß – wie auch Mackay es tut –
„mehr als eine Namens-Aufzählung zu geben unmöglich“. 5
Unter der großen Zahl von Journalisten, die bei Hippel aus- und eingingen, und welche zum
weiteren Kreis der „Freien“ zu zählen sind, sind u. a. zu erwähnen: Gustav Julius; Dr. Karl
Nauwerck, „der ,politische Lehrer der Jugend‘, ein stiller und fleissiger, aber innerlich gemäßigter
Privatdocent an der Universität ... und Mitarbeiter der ,Deutschen Jahrbücher‘“;
Guido Weiss; Adolph Streckfuss; Feodor Wehl; Max Cohnheim; Albert Fränkel;
Adolph Wolff; Ludwig Köppe; Jungnit, „der Mitarbeiter Bruno Bauers an dessen ‚Denkwürdigkeiten
zur Geschichte der neueren Zeit‘“ 6 ; Julius Löwenberg und G. Wachenhusen.
[179] Jeder von ihnen [war] zu seiner Zeit dem geneigten Publikum durchaus bekannt.
Eine weitere Gruppe stellten die jungen Dichter dar – auch nur eine namentliche Aufzählung:
Rudolph Gottschall, Wilhelm Jordan, Karl Beck, Otto von Wenckstern, Reinhold Solger,
J. L. Klein und Albert Dulk, „der später zur Sozialdemokratie überging“. 7
Manche Mitglieder der „Freien“ gehörten auch noch anderen Vereinigungen an, waren jedoch
gerngesehene Gäste. Unter anderem seien hier erwähnt: Titus Ullrich; der Musikkritiker
und Humorist Ernst Kossak; Heinrich Ulke und Wilhelm Caspary; David Kalisch
und Rudolph Löwenstein.
Eine andere Gruppe, die es wert ist, erwähnt zu werden, ist jene, „die sich später unter ihrer
gemeinsamen Idee des Freihandels zu einem ,Freihandeis-Verein‘ enger zusammen schlossen“
8 : an erster Stelle sei hier Julius Faucher genannt; des weiteren der Literat Dr. Bettziech
– Pseudonym H. Beta‘s; John Prince-Smith, Walter Rogge und Dr. Wiss.
Die späteren Begründer der National-Zeitung: Dr. Friedrich Zabel, Otto Michaelis, Otto
Wolff und Theodor Mügge, sowie Adolph und Otto Gumprecht.
„Auch die späteren Sozialisten erschienen und waren sogar im ersten Anfang fleissige Besucher
des Kreises, bis ihre Thätigkeit sie von Berlin forttrieb und bevor ihre persönlich so gehässige
Kritik ihr verweilen in ihm unmöglich gemacht hätte. Gleich von Anfang der vierziger
Jahre tritt uns hier die Gestalt von Karl Marx entgegen und, etwas später und erst, als
Marx bereits Berlin verlassen, die seines Freundes Friedrich Engels.“ 9
Diese Aufzählung beansprucht keineswegs Vollständigkeit, denn es wäre übertrieben auch,
1 Ebd. S. 64.
2 Ebd.
3 Ebd. S. 66.
4 Ebd.
5 Ebd.
6 Ebd. S, 68.
7 Ebd.
8 Ebd. S. 69.
9 Ebd. S. 70 f.