18.09.2015 Views

erschien nennen menschenähnlichen

Zur PDF-Datei... - Max Stirner Archiv Leipzig

Zur PDF-Datei... - Max Stirner Archiv Leipzig

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 21.07.2013<br />

das Aufkommen des Neuen; ihr Blick haftet an der Vergangenheit, und der Zukunft wenden<br />

sie hartnäckig den Rücken zu.<br />

Die Studie „Der gefangene Dieb“ ist bestimmt das Beste aller „Studien“, „Entwürfe“, „Skizzen“<br />

usw. des Herrn Bystrenin, obwohl auch sie nicht ganz frei ist von den Mängeln, die diesen<br />

Skizzen anhaften. Herr Bystrenin würde gut daran tun, möglichst oft zu derartigen Studien<br />

zu greifen. Das wäre seinem Talent tausendmal nützlicher als die literarischen Exerzitien<br />

in der Art der „Fantasie Es-moll“. In dieser „Fantasie“ ist schon allzuviel von jener Phantasie,<br />

die nahe ans Teuflische grenzt und sogar sehr talentierte Schriftsteller zu nichts Gutem<br />

geführt hat. Gar davon zu schweigen, daß sich das Element der Nachahmung dort sehr stark<br />

bemerkbar macht.<br />

[699] Das sagen wir nun durchaus nicht deshalb, weil uns etwa eine „unbekannte Kraft“ veranlaßt,<br />

Herrn Bystrenin schlechtzumachen. Wir wünschen ihm aufrichtig und von ganzem<br />

Herzen für die Zukunft alles Gute. Sein Talent ist mittelmäßig, aber erstens ist bei uns auch<br />

die Zahl der mittelmäßigen Talente nicht eben groß; zweitens kann und muß auch ein mittelmäßiges<br />

Talent sich vervollkommnen; drittens kann man dem Leserpublikum auch mit einem<br />

mittelmäßigen Talent, besonders wenn man es in vernünftiger Weise gebraucht, sehr viel<br />

Nutzen bringen; man muß nur guten Willen haben und den richtigen Weg finden können.<br />

Anmerkungen<br />

Geschichten aus dem Leben<br />

Die Rezension des Buches „Geschichten aus dem Leben“ (Moskau 1895) von W. Bystrenin<br />

wurde erstmals gedruckt im Maiheft der Zeitschrift „Nowoje Slowo“ (1897, Nr. 8). Die Redaktion<br />

des „Literarischen Nachlasses“ hat, nachdem sie die Autorschaft Plechanows auf<br />

Grund des im Plechanow-Archiv erhaltenen Manuskripts dieser Rezension festgestellt hatte,<br />

ihren Text im ersten Band des „Literaturnoje Nasledstwo“ (Verlag „Shurgas“, Moskau 1931,<br />

S. 49-53) veröffentlicht und dann nochmals gedruckt in der Sammlung „G. W. Plechanow als<br />

Literaturkritiker“ (1933, S. 39-45). Hier drucken wir den Text aus letztgenanntem Sammelband.<br />

W. P. Bystrenin war ein Epigone der Volkstümlerrichtung. Die künstlerisch nicht wertvollen<br />

und nicht lebenswahren Erzählungen W. Bystrenins hatten jedoch in den neunziger Jahren<br />

einen ziemlich weiten Leserkreis.<br />

4

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!