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erschien nennen menschenähnlichen

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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 19.07.2013<br />

nur. So dachte er am Anfang. Am Schlusse aber wies er der Literatur eine dienende Rolle zu.<br />

Woher kam dieser Widerspruch? Er entsprang ebenfalls der idealistischen Geschichtsauffassung:<br />

Wenn die ganze vorangegangene Geschichte der in Klassen geteilten zivilisierten<br />

[521] Gesellschaft „künstlich“ war, wenn es sich immer noch lediglich darum handelt, die<br />

„natürliche“ Gesellschaftsordnung zu schaffen: so liefert auch die gesamte vorangegangene<br />

Geschichte der Literatur nichts zur Klärung ihrer gesellschaftlichen Rolle. Es bleibt nichts<br />

anderes übrig, als für sie eine passende Rolle auszudenken; unter den gegebenen Bedingungen<br />

war es aber nicht möglich, für sie etwas Besseres auszudenken, als daß sie dem Werk der<br />

Errichtung der „natürlichen“ sozialen Ordnung dienen sollte.<br />

Dobroljubow war logisch auch in seinen Widersprüchen. An diesen Widersprüchen war nicht<br />

sein eigenes Denken schuld, sondern die ungenügende Durcharbeitung jener materialistischen<br />

Philosophie, der er anhing und die noch nicht Zeit gefunden hatte und nicht imstande<br />

gewesen war, sich von der idealistischen Ansicht über das gesellschaftliche Leben loszusagen.<br />

Dieser Mangel der materialistischen Philosophie wurde erst von Marx und Engels beseitigt.<br />

Aber die Lehre dieser beiden Denker war unseren führenden „Männern der sechziger<br />

Jahre“ noch unbekannt.<br />

Unsere führenden „Männer der sechziger Jahre“ waren Anhänger Feuerbachs, aus dessen<br />

Lehre der Marxismus hervorging, wie die Lehre Feuerbachs aus der Philosophie Hegels hervorgegangen<br />

war.<br />

Anmerkungen<br />

Der Aufsatz „Dobroljubow und Ostrowski“ wurde erstmals gedruckt in der Zeitschrift „Studija“,<br />

1911, Nr. 5, 6, 7, 8; wir drucken den Text der Gesamtausgabe der Werke Plechanows,<br />

Bd. XXIV, S. 37-62.<br />

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