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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013 Die Entwürfe der beiden Vorträge, die mit 1904 datiert sind, wurden von G. W. Plechanow stärker überarbeitet als die anderen. Die Redaktion des „Literarischen Nachlasses“, die sie erstmals veröffentlicht hat (siehe „Literarischer Nachlaß G. W. Plechanows“, Bd. III. S. 117- 150), hat mit Recht auf die Bedeutsamkeit und Neuheit ihres Inhalts hingewiesen: „Das größte Interesse im Sinne der Neuheit des Inhalts bietet der Entwurf des ersten Vortrages in seinen beiden fast gleichlautenden Fassungen. Sein Anfang entspricht, wenn auch nicht ganz, dem Anfang des ersten ‚Briefes ohne Adresse‘ (Gesamtausgabe der Werke, Bd. XIV, S. 14). Die folgenden Seiten, gehalten im Rahmen eines Vortrags, entsprechen dem Anfang einer ganzen Reihe der jetzt gedruckten Entwürfe. Offenbar hat gerade diese Gegenüberstellung der Kunst der primitiven und der zivilisierten Völker in ein und demselben Vortragszyklus G. W. Plechanow die Möglichkeit gegeben, mit besonderer Beweiskraft die Schlußfolgerungen zu ziehen, die er brauchte. Der weitere Teil des Entwurfs – über die Tänze, die Ornamentik, Kosmetik und Tätowierung – entspricht am meisten dem von uns veröffentlichten fünften ‚Brief ohne Adresse‘, wo dieselben Gedanken ausführlicher entwickelt sind. Einzelne Gedanken und Beispiele aus diesem Teil finden sich auch in dem veröffentlichten ersten ‚Brief‘. Die folgenden Seiten – über Poesie, Epos und Drama bei den primitiven Völkern – wurden von G. W. Plechanow in keiner einzigen seiner Arbeiten benutzt – mit Ausnahme des posthum veröffentlichten Vortragszyklus über das Thema ‚Die materialistische Geschichtsauffassung‘ (siehe weiter unten den Auszug aus dem vierten Vortrag dieses Zyklus). Die zweite Hälfte des Vortrags – über die Salons der vornehmen Welt im 17. Jahrhundert, über die mondäne Literatur, die Romane ‚Astrée‘ und ‚Clélie‘ – ist ebenfalls ein völlig neuer Stoff. Die Frage der Tragödie des 17. Jahrhunderts, Corneilles im besonderen, hat G. W. Plechanow behandelt in seiner Rezension von Lansons ‚Geschichte der französischen Literatur‘, veröffentlicht in ‚Nowoje Slowo‘, Jahrgang 1897, Nr. 12. Dieser Aufsatz wurde veröffentlicht in der Rubrik ‚Neue Bücher‘ ohne Unterschrift Plechanows und gegenwärtig neu gedruckt im ‚Literaturnoje Nasledstwo‘ (1931, Nr. 1) und in dem Sammelband ‚G. W. Plechanow als Literaturkritiker‘. Schließlich decken sich die letzten Seiten des Entwurfs – über die Einstellung zu Shakespeare in England und Frankreich im 18. Jahrhundert und über das Vorherrschen des Gesetzes der Antithesen in der Kunst – wiederum mit dem ersten ‚Brief ohne Adresse‘ (ebenda, Bd. XIV, S. 18-20). Somit ist das jetzt veröffentlichte Manuskript nur zu einem ganz geringen Teil eine Wiederholung des breiten Leserkreisen bekannten Plechanowschen Materials. Der Vortrag des zweiten Abends ist ein Entwurf des bekannten Aufsatzes von G. W. Plechanow über ‚Die französische dramatische Literatur und die französische Malerei des 18. Jahrhunderts‘, veröffentlicht in Nr. 9 und 10 der Moskauer Zeitschrift ‚Prawda‘, Jahrgang 1905. Die darin entwickelten Gedanken beschäftigten G. W. Plechanow schon seit langem. Bereits in dem Aufsatz ‚Wolynski. Die russischen Kritiker‘, gedruckt 1897, in der Zeitschrift ‚Nowoje Slowo‘, streift G. W. Plechanow die Frage der Entwicklung der französischen Malerei im 18. Jahrhundert und behandelt ziemlich ausführlich die Kunstrichtungen Bouchers und Davids. Aber viel eingehender sind diese Gedanken entwickelt in seinem bisher unbekannten Aufsatz ‚Über den ökonomischen Faktor‘, geschrieben 1897/98 und erstmals veröffentlicht in der Zeitschrift ‚Literatura i Iskusstwo‘ (1930, Nr. 2 und 3/4). Hier finden wir eine Reihe Gedanken und Zitate, die fast unverändert in den von uns vorgelegten Entwurf aufgenommen wurden (siehe besonders die Stelle über Chesneau). Das erklärt sich daraus, daß der Aufsatz ‚Über den ökonomischen Faktor‘ ungedruckt geblieben ist und G. W. Plechanow alle diese Stellen für seinen Vortrag und dann auch für den Aufsatz ‚Die französische dramatische Literatur‘ benutzt hat. G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 46

OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013 Nach den ersten einleitenden Worten des Entwurfs geht G. W. Plechanow zum bürgerlichen Drama des 18. Jahrhunderts über, was dem Aufsatz S. 100 in Bd. XIV der Gesamtausgabe seiner Werke entspricht. Von da ab finden wir zwischen dem Aufsatz und dem Entwurf eine ganz genaue Übereinstimmung, die nur stellenweise durch eine etwas andere Anordnung des Materials durchbrochen wird. Nur wenige Stellen des Entwurfs blieben unbenutzt und sind in dem Aufsatz nicht in Erscheinung getreten. Hierher gehören einige Zeilen über die englischen Dramatiker am Ende des 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts, Auszüge aus dem Buch Hettners über die Kunst des 18. Jahrhunderts, die wir bereits in dem Aufsatz ‚Über den ökonomischen Faktor‘ finden, ein Hinweis auf Fragonard, die von uns bereits erwähnte Stelle mit dem Auszug aus Chesneau und auch einige Zeilen, in denen ein Vergleich gezogen wird zwischen der Kunstauffassung in der revolutionären Epoche und der Kunstbetrachtung unserer Aufklärer. Aber der wichtigste Unterschied zwischen Entwurf und Aufsatz liegt im Schlußteil des Entwurfs. Hier wirft G. W. Plechanow die Frage der Kunst für die Kunst auf und deutet eine Reihe von Gedanken an, die er dann erst später in seinem Aufsatz ‚Die Kunst und das gesellschaftliche Leben‘, geschrieben 1912 (‚Literarischer Nachlaß G. W. Plechanows‘, Bd. III, S. 80-82), ausführlich behandelt.“ G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 47

OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

Die Entwürfe der beiden Vorträge, die mit 1904 datiert sind, wurden von G. W. Plechanow<br />

stärker überarbeitet als die anderen. Die Redaktion des „Literarischen Nachlasses“, die sie<br />

erstmals veröffentlicht hat (siehe „Literarischer Nachlaß G. W. Plechanows“, Bd. III. S. 117-<br />

150), hat mit Recht auf die Bedeutsamkeit und Neuheit ihres Inhalts hingewiesen: „Das größte<br />

Interesse im Sinne der Neuheit des Inhalts bietet der Entwurf des ersten Vortrages in seinen<br />

beiden fast gleichlautenden Fassungen. Sein Anfang entspricht, wenn auch nicht ganz, dem<br />

Anfang des ersten ‚Briefes ohne Adresse‘ (Gesamtausgabe der Werke, Bd. XIV, S. 14). Die<br />

folgenden Seiten, gehalten im Rahmen eines Vortrags, entsprechen dem Anfang einer ganzen<br />

Reihe der jetzt gedruckten Entwürfe. Offenbar hat gerade diese Gegenüberstellung der Kunst<br />

der primitiven und der zivilisierten Völker in ein und demselben Vortragszyklus G. W.<br />

Plechanow die Möglichkeit gegeben, mit besonderer Beweiskraft die Schlußfolgerungen zu<br />

ziehen, die er brauchte. Der weitere Teil des Entwurfs – über die Tänze, die Ornamentik, Kosmetik<br />

und Tätowierung – entspricht am meisten dem von uns veröffentlichten fünften ‚Brief<br />

ohne Adresse‘, wo dieselben Gedanken ausführlicher entwickelt sind. Einzelne Gedanken und<br />

Beispiele aus diesem Teil finden sich auch in dem veröffentlichten ersten ‚Brief‘. Die folgenden<br />

Seiten – über Poesie, Epos und Drama bei den primitiven Völkern – wurden von G. W.<br />

Plechanow in keiner einzigen seiner Arbeiten benutzt – mit Ausnahme des posthum veröffentlichten<br />

Vortragszyklus über das Thema ‚Die materialistische Geschichtsauffassung‘ (siehe weiter<br />

unten den Auszug aus dem vierten Vortrag dieses Zyklus).<br />

Die zweite Hälfte des Vortrags – über die Salons der vornehmen Welt im 17. Jahrhundert,<br />

über die mondäne Literatur, die Romane ‚Astrée‘ und ‚Clélie‘ – ist ebenfalls ein völlig neuer<br />

Stoff. Die Frage der Tragödie des 17. Jahrhunderts, Corneilles im besonderen, hat G. W.<br />

Plechanow behandelt in seiner Rezension von Lansons ‚Geschichte der französischen Literatur‘,<br />

veröffentlicht in ‚Nowoje Slowo‘, Jahrgang 1897, Nr. 12. Dieser Aufsatz wurde veröffentlicht<br />

in der Rubrik ‚Neue Bücher‘ ohne Unterschrift Plechanows und gegenwärtig neu<br />

gedruckt im ‚Literaturnoje Nasledstwo‘ (1931, Nr. 1) und in dem Sammelband ‚G. W.<br />

Plechanow als Literaturkritiker‘.<br />

Schließlich decken sich die letzten Seiten des Entwurfs – über die Einstellung zu Shakespeare<br />

in England und Frankreich im 18. Jahrhundert und über das Vorherrschen des Gesetzes der<br />

Antithesen in der Kunst – wiederum mit dem ersten ‚Brief ohne Adresse‘ (ebenda, Bd. XIV,<br />

S. 18-20).<br />

Somit ist das jetzt veröffentlichte Manuskript nur zu einem ganz geringen Teil eine Wiederholung<br />

des breiten Leserkreisen bekannten Plechanowschen Materials.<br />

Der Vortrag des zweiten Abends ist ein Entwurf des bekannten Aufsatzes von G. W.<br />

Plechanow über ‚Die französische dramatische Literatur und die französische Malerei des 18.<br />

Jahrhunderts‘, veröffentlicht in Nr. 9 und 10 der Moskauer Zeitschrift ‚Prawda‘, Jahrgang<br />

1905. Die darin entwickelten Gedanken beschäftigten G. W. Plechanow schon seit langem.<br />

Bereits in dem Aufsatz ‚Wolynski. Die russischen Kritiker‘, gedruckt 1897, in der Zeitschrift<br />

‚Nowoje Slowo‘, streift G. W. Plechanow die Frage der Entwicklung der französischen Malerei<br />

im 18. Jahrhundert und behandelt ziemlich ausführlich die Kunstrichtungen Bouchers und<br />

Davids. Aber viel eingehender sind diese Gedanken entwickelt in seinem bisher unbekannten<br />

Aufsatz ‚Über den ökonomischen Faktor‘, geschrieben 1897/98 und erstmals veröffentlicht in<br />

der Zeitschrift ‚Literatura i Iskusstwo‘ (1930, Nr. 2 und 3/4). Hier finden wir eine Reihe Gedanken<br />

und Zitate, die fast unverändert in den von uns vorgelegten Entwurf aufgenommen<br />

wurden (siehe besonders die Stelle über Chesneau). Das erklärt sich daraus, daß der Aufsatz<br />

‚Über den ökonomischen Faktor‘ ungedruckt geblieben ist und G. W. Plechanow alle diese<br />

Stellen für seinen Vortrag und dann auch für den Aufsatz ‚Die französische dramatische Literatur‘<br />

benutzt hat.<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 46

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