18.09.2015 Views

erschien nennen menschenähnlichen

Zur PDF-Datei... - Max Stirner Archiv Leipzig

Zur PDF-Datei... - Max Stirner Archiv Leipzig

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

Während der Revolution „la politique envahit la scène“. Im Jahre 1804 ist M. J. Chénier erfreut<br />

darüber, daß der philosophische Charakter, imprimé par le grand homme (Voltaire) à la<br />

tragédie s’est également conservé dans le choix de quelques sujets et dans la manière de les<br />

traiter. [Während der Revolution] bemächtigte sich die Politik der Bühne. [Im Jahre 1804 ist<br />

M. J. Chenier erfreut darüber, daß der philosophische Charakter,] den der große Mann (Voltaire)<br />

der Tragödie aufgeprägt hatte, sich gleichermaßen in der Wahl bestimmter Stoffe wie in<br />

der Art ihrer Behandlung erhalten hat.] Malerei: Lebrun, Boucher, David.<br />

Lebrun, Maler dc Louis XIV. Kriegsepopöe Alexanders von Makedonien. Gemalt nach Beendigung<br />

des glänzenden Feldzuges in Flandern: die Belagerung von Tournai hatte nur zwei<br />

Tage gedauert; die Belagerung von Furnes, Courtrai, Douai – ebenfalls, die von Lilie neun<br />

Tage. Das war das goldene Zeitalter der goldenen Zeit der Monarchie. Seine Gemälde Les<br />

Batailles hatten kolossalen Erfolg. Ausruf du père Etienne Carneau. In Versailles, an der<br />

Decke du Salon de Guerre – Frankreich. In purpurnem Gewand, mit einem Panzer angetan.<br />

Auf dem Schild des großen Landes – Ludwig XIV., mit Lorbeer bekränzt. Rings um die Gestalt<br />

Frankreichs sind Figuren, welche die Siege (les victoires) darstellen: in den Ecken –<br />

Spanien, Holland, Deutschland in mehr oder weniger unterwürfigen Posen. Im Salon de paix<br />

wiederum Frankreich, auf einem Prunkwagen sitzend, den Turteltauben ziehen, die von Amoretten<br />

gelenkt werden. Ganz Europa lobpreist es, und die Nationen (Deutschland, Spanien,<br />

Holland) zeigen keine Furcht mehr, sondern freuen sich. Die dort befindlichen peintures –<br />

des odes guerrières. Louis XV. Nach dem Tode von Louis XIV in France galante sort de la<br />

France fastueuse. Boucher – le peintre des grâces et des amours. Seine Schäferszenen sind<br />

maskierte Hofbälle. Das Publikum: enthousiasme général et les idoldátries [[Die dort befindlichen]<br />

Gemälde – Kriegsoden. Ludwig XV. [Nach dem Tode von] Ludwig XIV. geht aus<br />

dem prunkliebenden Frankreich das galante Frankreich hervor. Boucher – der Maler der Grazien<br />

und der Amoretten[...] allgemeiner Enthusiasmus und Abgötterei.].Die jungen Leute<br />

reisten nach Rom mit seinen Bildern und kamen zurück nicht mit Eindrücken, die sie von den<br />

großen Meistern der Renaissance erhalten hatten, sondern nur mit Erinnerungen an ihn.<br />

Chardin. Greuze. „Mœurs bourgeoises.“ „Le père de famille.“ Ausgestellt im Salon des Jahres<br />

1755: une espèse d’ovation. En 1761 l’Accordée [359] du village – admiration générale.<br />

Aber er ist noch kein Revolutionär. Für ihn sind die Geistlichen les conservateurs de la religion<br />

et des mœurs, pères spirituels de tous les citoyens (siehe seine Lettres à Mm. les curés<br />

[eine Art Ovation. 1761 die „Dorfbraut“... allgemeine Bewunderung. .... Für ihn sind die<br />

Geistlichen] die Wahrer der Religion und der guten Sitten, die geistigen Väter aller Staatsbürger<br />

[siehe seine] Briefe an die Herren Pfarrer...] im „Journal de Paris“, 5 décembre<br />

1786). 1<br />

Aber schon dringt der Geist der Revolution in die Reihen der Künstler. In den fünfziger<br />

Jahren wird ein Studierender, der sich geweigert hatte, zum Abendmahl zu gehen, aus der<br />

1 In dem in der persönlichen Bibliothek vorhandenen Exemplar der Monographie von Hautecœur über Greuze<br />

(Hautecœur, „Louis Greuze“, Paris 1913) sind von Plechanow Zeilen angemerkt, die sich auf den vorliegenden<br />

Gegenstand beziehen: („... er schickt an die gleiche Zeitung einen Brief an die geistlichen Herren. Er setzt seinen<br />

Gegenstand auseinander, legt seine Absichten dar und sagt abschließend: ‚Euch, Bewahrern der Religion<br />

und der Moral, geistlichen Vätern aller Bürger, verdanke ich die Idee zu diesem Gemälde. Wollen Sie meinen<br />

Segen gleichzeitig mit dem Ausdruck meiner tiefen Hochschätzung entgegennehmen“‘ (S. 85).<br />

Am Rande des Buches hat G. W. Plechanow die Anmerkung gemacht: „Greuze und die Geistlichen“.<br />

Eine andere von ihm angestrichene Stelle befindet sich auf Seite 114:<br />

„Wenn die Kritiker aufhören, mit ihren Kommentaren die Werke von Greuze zu erläutern, nimmt er diese Aufgabe<br />

selbst auf sich. Der Brief an die geistlichen Herren ist in dieser Hinsicht sehr instruktiv. ‚Meine Herren‘,<br />

sagt er, ‚in Kürze wird eine Estampe erscheinen, die die Benennung trägt: Die Witwe und ihr Curé dieses Bild<br />

gehört seinem Gegenstand nach zu denjenigen, in denen ich schon des öfteren die verschiedenen Situationen des<br />

Lebens dargestellt habe. Es ist darin ein Curé dargestellt, der einer Witwe und ihren Kindern mit seinem Rat zu<br />

Hilfe kommt und sie in der Tugend unterweist.‘“ Die Red.<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 21

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!