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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

1753 urteilt Grimm streng über Boucher in seiner „Correspondance littéraire“. 1 Urteil<br />

Diderots über Boucher. 2 Lobendes Urteil über Greuze. 3 Greuze – das Bürgerdrama in der<br />

Malerei. Und hier ist dasselbe der Fall – die Wendung zum Klassizismus. David. Seine Ästhetik.<br />

Die Kunst der Revolution. Sitten. Tracht. Schwärmerei für den antiken Stil. Empirestil.<br />

[347]<br />

V.<br />

Kunst 4<br />

(5. Vortrag am 31. Mai 1903)<br />

1. Bemerkung über das Schicksal des kleinbürgerlichen Dramas in Deutschland. Weshalb<br />

kam es dort nicht zu einem so starken Wiederaufleben des Klassizismus? Weil die deutsche<br />

Bourgeoisie nicht so revolutionär eingestellt war und desh[alb] auch nicht so sehr für die<br />

Helden des Altertums schwärmte. Versöhnl[icherer] Charakter des deutschen Denkens.<br />

Les[sing] über die Religion (vgl. Marx). 5* Bemerkung über Carstens und Mengs. Lessing<br />

selbst war begeisterter Anhänger des Klassizismus.<br />

2. Bemerkung. Über die Kunst der höheren Gesellschaftsklassen. Sie steht dem Produktionsprozeß<br />

fern. Weshalb ist jetzt in der Kunst der unteren Gesellschaftsklassen keine Wiedergabe<br />

dieses Prozesses? Weil die Arbeit aufgehört hat, travail attrayant [anziehende, lockende<br />

Arbeit] zu sein. Die Arbeit ist heutzutage unfreie Arbeit. Die stolze Unabhängigkeit des Wilden<br />

ist verschwunden und an ihre Stelle ist zuerst die stumpfe Sklavenarbeit des Barbaren<br />

getreten und dann die Fabrikarbeit, die von der Maschine ihre Impulse erhält. 6<br />

1 Das Urteil Grimms über Boucher wird von Plechanow in dem Artikel „Die französische dramatische Literatur“<br />

angeführt [in unserer Ausgabe siehe S. 186/187.] Die Red.<br />

2 Siehe Urteil Diderots über Boucher auf S. 187. Die Red.<br />

3 Wir bringen den Auszug, überschrieben:<br />

Diderot über Greuze<br />

Voici votre peintre et le mien, le premier qui se soit avisé, parmi nous, de donner des mœurs à l’art. [Hier ist nun<br />

Ihr Maler und der meine, der erste unter uns, dem’s eingefallen ist, der Kunst gute Sitten beizubringen.] Die Red.<br />

4 Überschrift, Numerierung des Vortrags und Datum stammen von G. W. Plechanow. Auf dem Heftumschlag<br />

steht: „Kunst (5. Vortrag) (6. Vortrag)“. Die Red.<br />

5*<br />

In Plechanows Aufsatz „Über das sogenannte religiöse Suchen in Rußland“ ist ein Zitat aus Karl Marx’<br />

Schrift „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung“ angeführt, das die negative Einstellung von<br />

Marx zur Religion charakterisiert: „Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.<br />

Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder<br />

noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat... Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der<br />

Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist...<br />

Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich<br />

selbst bewegt.“ (Karl Marx/Friedrich Engels, „Die heilige Familie und andere philosophische Frühschriften“,<br />

Dietz Verlag, Berlin 1955, S. 11/12.) Lessing hat sich nicht zu einer grundsätzlichen Verneinung der Religion<br />

aufgeschwungen, er vertrat, im Gegensatz zur herrschenden offiziellen Kirche, die Idee der Gleichwertigkeit<br />

aller Glaubensbekenntnisse.<br />

6 Die weiteren 7 Zeilen sind durchgestrichen. Wir führen sie an:<br />

„Psychologie.<br />

Auszug aus Beltow. Die verschiedenen psychologischen Gesetze.<br />

1. Zum Beispiel, die Empfindung – der Logarithmus des Reizes. Wenn das soziale Element in den Hintergrund<br />

tritt, werden die psychologischen Gesetze wirksam. Häßlichkeit der Form. Beispiel, Michelangelo.“ Die Red.<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 12

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