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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

Die drei Einheiten. Sie waren in Frankreich schon seit langem, bereits um die Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts, bekannt. Aber sie wurden erst im 17. Jahrhundert zu einer festen Vorschrift.<br />

Lanson. 1<br />

„Als Corneille im Jahre 1629 seine ‚Médée‘ schrieb, wußte er noch nichts von ihnen“ (415).<br />

Im Jahre 1631 wird die Theorie der Einheiten von de Mairet propagiert. Im Jahre 1634 wird<br />

seine Tragödie Sophonisbe aufgeführt, die erste franz[ösische] Tragödie, die nach den Regeln<br />

geschrieben ist. Da beginnt die Polemik, die an die Polemik der Romantiker erinnert. Es siegten<br />

dem Anscheine nach les érudits 2 . Aber es siegte ganz einfach das, was die höhere Gesellschaftsklasse<br />

verlangte.<br />

Deklamation. Aus der Ästhetik des Abbé Dubos. Auszug. 3<br />

[344] Die damaligen Urteile über Shakespeare. Hume. Er fürchtet, daß man das Genie Shakespeares<br />

zu hoch einschätze: unproportionierte Gestalten erscheinen oft größer, als sie in Wirklichkeit<br />

sind. Für seine Zeit war er ganz gut. Aber für ein verfeinertes Auditorium ist er nicht<br />

geeignet. Pope. – Er bedauert, daß Shakespeare für das Volk geschrieben, daß er nicht unter<br />

dem Einfluß der vornehmen Welt gestanden hat. Auszug. 4 Voltaire über Hamlet. Auszug. 5<br />

Taine<br />

Das französische Trauerspiel... beginnt gleicherweise zu der Zeit, als die ordnungsmäßige und ritterliche Monarchie<br />

unter Ludwig XIV. das Reich der Wohlanständigkeit, das Hofleben, das schöne, würdevolle Auftreten<br />

und das zierlich-feine, adlige Bediententum begründet – und es zergeht in dem Augenblicke, in welchem diese<br />

Adelsgesellschaft mitsamt den Vorzimmer-Gesinnungen und -Sitten durch die Revolution verdrängt wird. (6.<br />

Vorlesung.) Red. L. N. [Hippolyte Taine, „Philosophie der Kunst“, Erster Band, Leipzig 1902, S. 11.]<br />

1 Wir bringen den zugehörigen Auszug aus Lanson, der auf einem Blatt gemacht ist, das mit Ziffer II numeriert<br />

und überschrieben ist:<br />

Lanson. Les unités<br />

Les unités offraient une idée qui séduisit les honnêtes gens: celle d’une imitation exactement équivalente à la<br />

réalité et capable ainsi de faire illusion. En leur vrai sens, elles représentaient le minimum de convention... Ainsi<br />

l’établissement des unités fut en réalité une victoire du réalisme sur l’imagination: et voilà pourquoi elles<br />

s’implantèrent chez nous et non en Angleterre, ni en Espagne [Die Einheiten. – Die Einheiten traten mit einer Idee<br />

auf, die für ehrliche Leute etwas Verführerisches hatte: die Idee einer der Wirklichkeit genau entsprechenden<br />

Nachahmung, die eben damit Illusionen zu wecken fähig ist. In ihrer eigentlichen Bedeutung stellten sie ein Minimum<br />

an Konvention dar... So war die Einführung der Einheiten tatsächlich ein Sieg des Realismus über die Phantasie:<br />

und darum faßten sie auch gerade bei uns Fuß und nicht in England oder in Spanien.] (p. 416). Red. L. N.<br />

2 Die Gelehrten: Anhänger der antiken Literatur. Red. L. N.<br />

3 Wir bringen den Auszug, der auf einem Blatt gemacht ist, das mit Ziffer III numeriert ist und die Überschrift<br />

trägt:<br />

Abbé Dubos<br />

Die Franzosen lassen es, um den Schauspielern der Tragödie den gehörigen Adel und die gehörige Würde zu<br />

geben, nicht an der Kleidung genug sein. Sie fordern auch von ihnen, daß sie in einem erhabnern, gesetztern und<br />

anhaltendern Tone sprechen, als es in einer gewöhnlichen Unterredung geschieht... Diese Art zu rezi-[344]tieren<br />

ist freilich mühsamer... Aber außerdem, daß sie mehr Hoheit hat, ist sie auch weit vorteilhafter für die Zuschauer,<br />

welche vermittelst derselben die Verse besser verstehen... Die Gebärden der tragischen Schauspieler müssen<br />

gleichfalls abgemeßner und edler... sein... Endlich fordern wir auch von den Schauspielern einer Tragödie, daß<br />

sie alles, was sie tun, mit einer gewissen Größe und Würde verrichten. Red. L. N.<br />

4 Wir bringen den Auszug, der auf einem Blatt gemacht ist, das mit Ziffer IV numeriert ist und die Überschrift<br />

trägt:<br />

Pope<br />

Shakespeare hätte besser geschrieben, wenn er die Gunst des Herrschers genossen hätte und die Unterstützung<br />

seitens den Höflinge. Red. L. N.<br />

5 Wir bringen den Auszug, der auf zwei Blättern gemacht ist. Die erste Seite des Auszugs ist mit Ziffer V numeriert<br />

und überschrieben:<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 9

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