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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

4. Psychologie,<br />

5. Ideologie.<br />

Also, Sie rechnen mit der Psychologie? Nun, warum denn nicht! Es handelt sich nicht darum,<br />

die Psychologie zu verleugnen, sondern darum, die psychologische Entwicklung zu erklären.<br />

Alternative: entweder ist die psych[ische] Natur unveränderlich, oder sie verändert sich. In<br />

beiden Fällen erklärt sie die Geschichte der Kunst nicht. Beispiele.<br />

Nachahmung, 17. Jahrhundert in Frankreich: Bourgeois gentilhomme [Der Bürger als Edelmann<br />

(Titel einer Komödie Molières)]; die Epoche der Revolution – der Gegensatz.<br />

Weshalb? Er erklärt sich aus dem Zustand der Bourgeoisie selbst. Schon dieses Beispiel zeigt<br />

die Wichtigkeit des Klassenkampfes.<br />

Wir wollen erstens einen solchen Zustand der Gesellschaft untersuchen, in dem es keine<br />

Klassen gibt; zweitens einen solchen, wo es Klassen gibt und ihren Kampf. Bemerkung über<br />

Darwin und Wallace.<br />

I. Jägervölker: 1. Buschmänner; 2. Australier; 3. Negritos; 4. Minkopies; 5. Eskimos; 6. Feuerländer;<br />

7. Zwergstämme in Zentralafrika. II. Stämme der vorgeschichtlichen Epoche. (Altsteinzeit.)<br />

Ist da eine Kunst vorhanden? O ja! Natürlich gibt es da keine Künstler wie Raffael, Michelangelo<br />

oder Böcklin. Aber immerhin stehen ihre künstlerischen Fähigkeiten über denen der anderen<br />

Wilden: zum Beispiel der Hirten und Ackerbauern. Bemerkung von Fritsch über die<br />

Buschmänner. Bildergalerien. Zitat aus Fritsch. 1 Karten. Woher kommt das? Die Zeichenkunst<br />

entwickelt sich im Kampf ums Dasein. Von den Steinen: Zeichen und Zeichnen. Beispiel von<br />

ihm: Fischzeichnungen. Jochelson. Picture-writing. Die Fähigkeit bildet sich heraus.<br />

[339] Bildhauerei. Was dazu gehört: a) richtiges Sehen, b) Nachahmungstalent. All das ist<br />

ihnen im höchsten Grade eigen. Die einmal erworbene Fähigkeit verlangt Übung. Uneigennützige<br />

Tätigkeit. Spiel und Kunst. Berichtigung von Kant. 2*<br />

Die Beziehung [zum] Gegenstand vom utilitaristischen Standpunkt ist früher als die Beziehung<br />

vom ästhetischen Standpunkt. Das Spiel.<br />

Plechanow übersetzt und auf einem besonderen Blatt notiert, unter den Auszügen über die primitive Kunst vorhanden<br />

ist:<br />

„Ratzel. (Die mater[ielle] Kultur geht der geistigen voran.)<br />

Die Summe der Kulturerrungenschaften jeder Stufe und jedes Volkes setzt sich aus materiellem und geistigem<br />

Besitze zusammen... Sie werden nicht mit den gleichen Mitteln, nicht gleich leicht, nicht gleichzeitig erworben,<br />

sind daher nicht in gleichem Maße vertreten. Dem geistigen Kulturbesitze liegt der materielle zugrunde... Jede<br />

Frage nach der Entstehung der Kultur löst sich daher in die Frage auf: Was begünstigt die Entwicklung der materiellen<br />

Grundlagen der Kultur? Red. L. N. [Vgl. 2. Auflage, 1894, Erster Band, S. 24.]<br />

1 Wir bringen den von G. W. Plechanow auf einem besonderen Blatt gemachten Auszug aus der Arbeit von<br />

Gustav Fritsch, „Die Eingeborenen Süd-Afrikas“, Breslau 1872. „Schärfe der Sinne... Talent der Nachahmung.“<br />

Diese verachteten Kinder der Wüste haben bei sich das Malertalent entwickelt, während sich die seßhaften<br />

Stämme, die Hottentotten und Abantu (einer der Kaffernstämme) mit ihnen in dieser Beziehung nicht<br />

messen können.<br />

Darin sieht er einen Beweis ihrer eigentümlichen Natur. Aber diese Natur ist doch keine Erklärung. Red. L. N.<br />

2* Hier und in den anderen in dieser Ausgabe gedruckten Entwürfen hat Plechanow einige Formulierungen seiner<br />

„Berichtigung von Kant“ gegeben. Zum Beispiel: „Kant: Uneigennützigkeit; zutreffend für das Individuum.<br />

Aber Nutzen für die Gesellschaft.“ Oder in der anderen Disposition: „Folgerung: auf Grund des Kampfes ums<br />

Dasein entwickelt sich eine gewisse Fähigkeit. Sie erfordert dann eine selbständige Behandlung: uneigennützige<br />

Einstellung. Aber was ist der Inhalt? Es wird das dargestellt, was ‚wichtig‘ ist.“<br />

Eine ausführlichere Formulierung der „Berichtigung“ durch Plechanow ist im fünften Brief der „Briefe ohne<br />

Adresse“ gegeben (vgl. Bd. III des „Literarischen Nachlasses G. W. Plechanows“, S. 26).<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 5

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