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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 18.07.2013<br />

Gegenstände und sogar Karten zeichnen. Auszug aus Jochelson. 1* Außerdem schärft er seine<br />

Sinnesorgane – er beobachtet die Gewohnheiten der Tiere, alle ihre Bewegungen (Tänze).<br />

Daher die Fähigkeit zu zeichnen. Die australischen Kinder. die in englische Schulen kommen,<br />

setzen ihre Lehrer durch ihre Zeichenkunst in Erstaunen.<br />

Und wenn einmal die Not den Wilden dazu bringt, daß er zeichnen lernt, wenn sich einmal<br />

diese seine künstlerische Fähigkeit entwickelt, so entsteht bei ihm das Bedürfnis, diese Fähigkeit<br />

zu üben. Daher das uneigennützige Schaffen – die künstlerische Betätigung. Daß dies<br />

so ist, zeigt folgendes: Die Jäger stellen am liebsten entweder Jagdszenen dar oder die Tiere,<br />

die sie jagen. Pflanzen werden äußerst selten dargestellt.<br />

Bemerkung von Grosse 2* Einwendung von Marillier. Meine Antwort an Marillier. 3* Welche<br />

Tiere werden am häufigsten dargestellt? Die im Leben des Wilden die größte Rolle spielen.<br />

Das gleiche gilt von den Verzierungen, der Ornamentik. Geometrische Verzierungen an der<br />

Waffe und an den Schilden der Wilden. Wie hat man diese Linien früher gedeutet? Sie stellen<br />

Tierfelle dar.<br />

Plan des ersten Vortrags<br />

KUNST 4<br />

(Vortrag I)<br />

Gegenstand. Terminologie. Was ist die Kunst? Was ist der histor[ische] Materialismus?<br />

ad I. Widerspruch. Die alten Definitionen. Belinski: die Kunst – eine besondere Art der<br />

geist[igen] Tätigkeit, ihr Gegenstand die Wahrheit. Aber auch die Wissenschaft und die Philosophie<br />

haben die Wahrheit zum Gegenstand. Unterschied. Organ der Philosophie. Organ<br />

der Kunst: Anschauungsvermögen. Die Philosophie nimmt die Wahrheit von der logischen<br />

Seite; im Kun[st]werk wird die Wahrheit im lebendigen Bild dargestellt. Aber das genügt<br />

nicht. Wir wollen sie definieren nach der [337] Beziehung des Künstlers zu seinem Gegenstand.<br />

Kant. Siehe 1. und 2. Auszug. 5<br />

1* G. W. Plechanow denkt hier an die folgende Stelle aus Jochelsons Broschüre „An den Flüssen Jassatschna<br />

und Kirkidon. Die Lebensweise der Jukagiren in Vergangenheit und Gegenwart und ihre Schriftzeichen“ (St.<br />

Petersburg 1898):<br />

„Ich bin der Ansicht, daß ein Mittel zu gegenseitigem Gedankenaustausch außer der mündlichen Rede, von der<br />

man nur im unmittelbaren Verkehr miteinander Gebrauch machen kann, von den primitiven Völkern nach der<br />

Entwicklung der Sprache erfunden worden ist. Mir scheint, daß die ersten Ansätze zur Ausbildung einer Zeichen-<br />

und Lautsprache zum Ausdruck der Gedanken und Gefühle gleichzeitig entstehen konnten. Sogar im<br />

Tierreich sehen wir Ansätze zu einer Zeichensprache. Die Spur führt den Wolf zum Hirsch. Letzterer gibt mit<br />

seinen Beinen dem ersteren davon Kenntnis, daß er hier vorbeigekommen und in welcher Richtung er gegangen<br />

ist. Im Leben des primitiven Jägers hatte der Umstand, daß die Tiere mit den Beinen schreiben, eine wichtige<br />

Bedeutung, und die Spur konnte der Prototyp der Schrift sein... Auf diese Weise konnte die Spur als Muster<br />

dienen für die Verwendung bewußter Zeichen beim Verkehr der Menschen auf weitere Entfernungen. Aber<br />

diese Zeichen waren anfänglich eine einfache Darstellung des durch sie ausgedrückten Gegenstandes oder Begriffes,<br />

und die Exaktheit der Darstellung war eng verknüpft mit der Kunst.“<br />

Diese Stelle befindet sich auf S. 33/34 des in der Bibliothek Plechanows vorhandenen Exemplars der Broschüre<br />

von Jochelson. Sie ist von G. W. Plechanow eingeklammert. Weiter unten ist noch eine von G. W. Plechanow<br />

angemerkte Stelle, an der Jochelson dieselben Gedanken ausführlicher entwickelt.<br />

2* G. W. Plechanow bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die Stelle aus Grosses Buch „Die Anfänge der<br />

Kunst“, Freiburg 1894, 5. 149, die von ihm im ersten der veröffentlichten „Briefe ohne Adresse“ angeführt wird<br />

(siehe S. 65 des vorliegenden Bandes).<br />

3* Auf welche Erwiderung von Marillier sich G. W. Plechanow hier bezieht, ist nicht bekannt.<br />

4 Überschrift und Numerierung des Vortrags stammen von G. W. Plechanow. Die Red.<br />

5 Wir bringen die Auszüge, die von G. W. Plechanow auf dem Blatte gemacht sind, das die Überschrift trägt:<br />

G. W. Plechanow: Kunst und Literatur, Dietz Verlag Berlin 1955 – 3

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