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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 15.07.2013<br />

Davon rühren alle Kubismen her. „Die Bleichsucht hat die Kunst erdacht“, s[agt] bei Sergejew-Zenski<br />

der Leutnant Babajew. Eine solche Kunst ist das Produkt der Bleichsucht. Das ist<br />

unbestreitbar.<br />

[311] Bezüglich des Spießbürgertums.<br />

*<br />

Wagner<br />

(Darlegung mit eigenen Worten)<br />

Über das Spießbürgertum<br />

Der Sinn der Freiheitsbewegung ist der Drang, sich aus der Gewalt der prosaischen Lebensbedingungen<br />

unserer Zeit zu befreien und zu einer künstlerischen Existenz zu gelangen. Denn<br />

das ist der Drang nach würdigem Genusse des Lebens, dessen materiellen Unterhalt der<br />

Mensch sich nicht mit dem Aufwande aller seiner Lebenskräfte mühselig mehr verdienen,<br />

sondern dessen er sich als Mensch erfreuen soll (40). 1 Meine Schlußfolgerung: ich<br />

s[age] nicht: die Künstler unserer Zeit „müssen“ sich inspirieren lassen von den Freih[eits]bestrebungen<br />

des Proletariats. Nein, der Apfelbaum „muß“ Äpfel bringen, der Birnbaum – Birnen.<br />

Wenn sich die Mehrzahl der zeitgen[össischen] Künstler von diesen Bestrebungen abwendet,<br />

so sind hinreichende Ursachen dafür vorhanden: die zeitgen[össischen] Künstler sind<br />

Fleisch vom Fleische der Bourgeoisie. Die Kunst in der Zeit des Niedergangs der Bourgeoisie<br />

„muß“ eine Verfallskunst sein. Aber, wie es im Manif[est] der Komm[unistischen] Partei<br />

h[eißt] ... 2 ‚ ist das für ihre Weltanschauung von großem Gewinn. Und wenn Künstler darunter<br />

sind, so ist ein solcher Übergang für ihr Schaffen von sehr großem Gewinn.<br />

[312]<br />

Varianten zu verschiedenen Stellen des Manuskripts<br />

Varianten zu S. 6<br />

Erste Variante<br />

Was muß die Kunst sein: Mittel oder Zweck?<br />

Ehe ich zur Untersuchung dieser Frage übergehe, will ich vor allem bemerken, daß man sie anders formulieren<br />

muß. In der Tat, welchen Sinn kann hier das Wort „muß“ haben? Gibt es denn eine solche Instanz, w[elch]e der<br />

Kunst ihre Verpflichtung vorschreiben könnte? Eine solche Instanz gibt es nicht und kann es nicht geben. Allerdings<br />

haben sich m[anch]e Regierungen und manche literarische und politische Parteien sehr bemüht, den Künstlern<br />

gewisse Begriffe über ihre Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft einzuflößen. Ich habe bereits die führenden<br />

Männer der sechziger Jahre als die Verteidiger der utilitaristischen K[unst]auffassung erwähnt. Aber denken<br />

Sie nicht, daß nur die führenden Männer, nur die Neuerer – Reformatoren und Revolutionäre –‚ die Kunst vom<br />

utilitaristischen Gesichtspunkt aus betrachteten. Durchaus nicht. Hier einige Beweise für das Gegenteil.<br />

1 [Die Darlegung der Erwiderung Wagners auf den gegen die Freiheitsbewegung der Arbeiterklasse gerichteten<br />

Vorwurf der Spießbürgerlichkeit wurde von G. W. Plechanow in dem Artikel „Die Kunst und das gesellschaftliche<br />

Leben“ gegeben, siehe in unserer Ausgabe S. 287. Das Zitat ist R. Wagners Buch „Die Kunst und die Revolution“<br />

entnommen.]<br />

2 Offenbar ist hier ein Raum freigelassen für den folgenden Auszug aus dem „Manifest der Kommunistischen<br />

Partei“, den wir unter den Auszügen G. W. Plechanows finden: „In Zeiten endlich, wo der Klassenkampf sich<br />

der Entscheidung nähert, nimmt der Auflösungsprozeß innerhalb der herrschenden Klasse, innerhalb der ganzen<br />

alten Gesellschaft, einen so heftigen, so grellen Charakter an, daß ein kleiner Teil der herrschenden Klasse sich<br />

von ihr lossagt und sich der revolutionären Klasse anschließt, der Klasse, welche die Zukunft in ihren Händen<br />

trägt. Wie daher früher ein Teil des Adels zur Bourgeoisie überging, so geht jetzt ein Teil der Bourgeoisie zum<br />

Proletariat über, und namentlich ein Teil der Bourgeoisideologen, welche zum theoretischen Verständnis der<br />

ganzen geschichtlichen Bewegung sich hinaufgearbeitet haben.“ [Karl Marx/Friedrich Engels, Ausgewählte<br />

Schriften in zwei Bänden, Bd. I, Berlin 1953, S. 33.] Red. L. N.<br />

11

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