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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 14.07.2013<br />

Anmerkungen<br />

Das erste Kapitel des Aufsatzes wurde erstmals im Novemberheft der Zeitschrift<br />

„Sowremennik“, Jahrgang 1912 (S. 290-304) abgedruckt, das zweite Kapitel im Dezemberheft<br />

(S. 108-122) und das dritte Kapitel im Januarheft, Jahrgang 1913 (S. 130-161). Die Gesamtausgabe<br />

der Werke bringt den Aufsatz (ohne das dritte Kapitel gesondert zu drucken) in<br />

Bd. XIV, S. 120-182. Wesentliche Abweichungen voneinander bestehen zwischen den gedruckten<br />

Texten nicht, aber im Text der Gesamtausgabe sind unliebsame Druckfehler und<br />

Auslassungen festgestellt worden; diese Mängel sind hier berichtigt.<br />

1 Die den Lesern zum aufmerksamen Studium vorgelegte Arbeit ist die Umarbeitung eines<br />

„Referats“, das ich in russischer Sprache im November dieses Jahres [1912] in Lüttich und<br />

Paris gehalten habe. Deshalb wurde die Form der Vorlesung bis zu einem gewissen Grade<br />

beibehalten. Am Schlusse ihres zweiten Teils werden die Einwendungen behandelt, die Herr<br />

Lunatscharski in der Pariser Öffentlichkeit hinsichtlich des Kriteriums des Schönen gegen<br />

mich vorgebracht hat. Nachdem ich seinerzeit mündlich darauf geantwortet habe, halte ich es<br />

für angebracht, mich damit schriftlich des längeren auseinanderzusetzen.<br />

1 Pissarew hat die utilitaristische Kunstauffassung durchaus nicht so durchgängig vertreten.<br />

Er wandte sich entschieden gegen die feudale, adlige „Ästhetik“ und stellte ihr die inhaltlich<br />

Gedankentiefe, von den fortschrittlichen Ideen der Zeit durchdrungene, von leidenschaftlicher<br />

Beziehung zur Wirklichkeit erfüllte Kunst gegenüber. In dem Aufsatz „Die Realisten“<br />

(1864) behauptete er: „Ich lehne ganz entschieden das sogenannte unbewußte und zwecklose<br />

Schaffen ab. Ich habe den Verdacht, daß es nichts ist als ein Mythus, geschaffen von der<br />

ästhetischen Kritik, um der Sache einen mehr mystischen Anstrich zu geben... Die literarischen<br />

Gegner unseres Realismus sind der naiven Überzeugung, daß wir einige philanthropische<br />

Phrasen auswendig gelernt haben und daß wir im Namen dieser Aphorismen durchweg<br />

alles ablehnen, woraus man den hungernden und frierenden Menschen kein Essen bereiten,<br />

keine Kleider nähen oder Wohnungen bauen kann... Sie haben wahrscheinlich erwartet, daß<br />

ich einfach alles wahllos über den Haufen werfe: Shakespeare ist nicht Shakespeare, Goethe<br />

ist nicht Goethe, schaut doch mich an, lauter Schafsköpfe sind es, und ich will von keinem<br />

von ihnen etwas wissen... Das wäre von unserer Seite ein ganz törichter Rigorismus und<br />

Formalismus, wenn wir eine geniale Idee mit der Begründung von der Hand weisen wollten,<br />

daß sie in einem Gedicht oder einem Roman durchgeführt ist und nicht in einer theoretischen<br />

Abhandlung... ich bringe den erstrangigen Dichtern aller Zeiten und aller Völker tiefe und<br />

durchaus aufrichtige Hochachtung entgegen.“ (Pissarew, Ausgewählte literaturkritische Aufsätze,<br />

Moskau 1939, S. 257, 275, 277, 279, russ.)<br />

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