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OCR-Texterkennung durch Max Stirner Archiv Leipzig, 11.07.2013<br />

Kobong (amerik[anisch] – Totem): Känguruh, Geier usw.<br />

[170] Die Erklärung von Holmes: warum verzieren die Indianerstämme ihre Gefäße mit Webeornamenten?<br />

Die Töpferei ist eine junge Kunst. Der Korb ist früher als der Topf, im allgemeinen geflochtene Gefäße aus<br />

Gerten oder aus Gras. Genauso sind die Bandornamente der australischen Stämme zu erklären.<br />

Der Rhythmus in der Ornamentik. Entstehung aus dem Flechten: Grosse 144/145. Die Symmetrie kommt von<br />

der Nachahmung der tierischen und der menschl[ichen] Gestalt, die selbst symmetrisch ist: Beweis – Überwiegen<br />

der Horizontalsymmetrie, die bei den Tieren überwiegt. Die Ornamentik ist bei den Australiern und den<br />

Völkern des Nordens die gleiche. Das Fehlen von Pflanzen in der Ornamentik ist daraus zu erklären, daß der<br />

Mensch noch keine Pflanzen anbaut. „Der Übergang vom Tier- zum Pflanzenornamente“, sagt Grosse, „ist in<br />

der Tat das Symbol des größten Fortschrittes, der sich in der Kulturgeschichte vollzogen hat, des Überganges<br />

von der Jagd zum Ackerbau“ [S. 149]. Pflanzenornament erst bei den Dajaken auf Borneo, eingeführt von den<br />

Chinesen und Indern. Der geometrische Charakter der Zeichnung, S. 152, ist zu erklären aus der Eigenart der<br />

primitiven Werkzeuge.<br />

Plastik und Malerei<br />

Ende der dreißiger Jahre entdeckte George Grey am Oberlauf des Glenelg 1 im nordwestlichen Teil Australiens<br />

mehrere Höhlen, deren Wände mit Malereien bedeckt waren. Stokes entdeckte auf Depuch Island eine ganze<br />

Galerie von Reliefs: Tiere, Menschen, Vögel, Waffen, Szenen aus dem Leben der Wilden. Solche Höhlengalerien<br />

entdeckte man später viele. Brough Smith veröffentlichte ein Bild, das von einem Wilden am Lake Tyrrell<br />

gemalt wurde. Grosse sagt, daß das zeichnerische Talent in Australien allgemeiner verbreitet ist als in Europa<br />

(173). Bei den Buschmännern findet sich ebenfalls eine Menge (Galerien) von Zeichnungen und Reliefs an den<br />

Felsen. Fritsch hat in Südafrika bei Hopetown Tausende von Zeichnungen verschiedener Tiere gesehen. Die<br />

Technik ist die gleiche wie in Australien. Lauter Tiere, Pflanzen fehlen. Fehlen der Perspektive. Bei den<br />

Tschuktschen finden sich vor den Schlitten gespannte Rentiere. Die Darstellung der Tiere ist gut. Wo jeder ein<br />

tüchtiger Krieger und ein tüchtiger Handwerker ist, da muß jeder ein tüchtiger Maler und Bildhauer sein. 190.<br />

Bemerkenswert. Die Neger, die Ackerbau treiben, sind schlechte Zeichner: es besteht bei ihnen keine Notwendigkeit<br />

zu einer solchen Entwicklung der Beobachtungsgabe und der Handfertigkeit. Eine der Thesen der idealistischen<br />

Ästhetik: die Skulptur ist die Dienerin der Religion. Ist nicht richtig.<br />

Kosmetik<br />

1. beständige, 2. bewegliche. Ad 1) Tätowierung, ad 2) Gürtel, Bänder usw.<br />

Die Australier haben stets weißen Ton und roten und gelben Ocker vorrätig. Gewöhnlich beschränkt man sich<br />

auf einige Tupfen auf den Wangen, Schultern und auf der Brust, aber bei feierlichen Anlässen bemalt man den<br />

ganzen Körper. Bei Kriegszügen bemalt man sich meist mit roter Farbe. Der Europäer trägt bei Trauer schwarze<br />

Kleidung, der Australier bemalt sich mit weißer Farbe. Übrigens ist hier für die Farbe häufig bestimmend, ob es<br />

sich um den Tod eines Verwandten oder [171] einer fremden Person handelt. Die rote Farbe ist bei allen Wilden<br />

sehr beliebt. Die Hautfarbe ist von Einfluß auf die Bevorzugung dieser oder jener Farbe: mit weißer Farbe bemalen<br />

sich schwarzhäutige Stämme. Häufig drückt Bemalung und Zeichnung bei Trauer den Verwandtschaftsgrad<br />

des Verstorbenen aus. Hypothese von Joest: bei den Naturvölkern sind die äußeren Kennzeichen der Trauer<br />

ein Mittel der Maskierung, um von dem Geist des Verstorbenen nicht erkannt zu werden.<br />

Kosmetik<br />

(Fortsetzung)<br />

Die Annahme ist sehr begründet, daß hier die Nachahmung eine Rolle spielt (Grosse, 65).<br />

Narbenzeichnung und Tätowierung. Bei den gelbhäutigen Buschmännern und den rothäutigen Eskimos ist die<br />

Tätowierung beliebt, bei den schwarzhäutigen Australiern und den Minkopies – die Narbenzeichnung. Die Narbenzeichnung<br />

erfolgt gleichzeitig mit der Reife des jungen Mannes. Oft entsprechen die Linien dem Alter. Im<br />

Südosten werden die verschiedenen Altersstufen selbst nach der Zeichnung benannt, mit der der Körper verziert<br />

ist. Außerdem zeigt die Narbenzeichnung die Fähigkeit eines Menschen zum Ertragen von Schmerz an. Hierher<br />

gehören die Botohas der Botokuden und der Feuerländer.<br />

Die dunkelhäutigen Stämme lieben helle Bemalung und umgekehrt.<br />

1 [Bei Plechanow irrtümlich Genelg.]<br />

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