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Der Schwabentanz Volksmusik in Baden-Württemberg Zum Tode von Reinhold Fink

Ganzes Heft - Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz - Volkstanz.com

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Unser Rundbrief<br />

Herbsttreffen des SWDSK IV<br />

Während der Herbstferien traf sich <strong>in</strong> der JH Igersheim wieder<br />

e<strong>in</strong> munterer Haufen <strong>von</strong> großen und kle<strong>in</strong>en Leuten, um teils<br />

geme<strong>in</strong>sam, teils <strong>in</strong> Altersgruppen (K<strong>in</strong>dergarten, Schüler, Erwachsene)<br />

zu s<strong>in</strong>gen, zu tanzen und zu werken.<br />

Das Basteln für die Jugend bei Heidrun und Angelika machte,<br />

wie immer, so auch dieses Mal, so viel Spaß, dass fast ke<strong>in</strong>e<br />

Freizeit blieb: In jeder freien M<strong>in</strong>ute wurde gehämmert, geklebt,<br />

gemalt … Aber auch die „Großen“ hatten reichlich zu tun: Aus<br />

Fliesenscherben, Glas und verschiedenen anderen Accessoires<br />

wurden verschiedenste Mosaikarbeiten gefertigt. <strong>Der</strong> Speisesaal<br />

ähnelte zeitweise bis spät <strong>in</strong> den Abend eher e<strong>in</strong>er Künstlerwerkstatt<br />

als dem Tagesraum e<strong>in</strong>er Jugendherberge!<br />

Nachdem wir im Frühjahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sonderausstellung des Bad<br />

Mergentheimer Schlosses e<strong>in</strong>iges über die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

unserer Vorfahren <strong>in</strong> der Eis- und Ste<strong>in</strong>zeit gelernt hatten, führte<br />

uns unser Ausflug dieses Mal nach Weikersheim, wo wir <strong>in</strong> der<br />

Orgelmanufaktur „Laukhuff“ e<strong>in</strong>iges über die Herstellung <strong>von</strong><br />

Orgelpfeifen erfahren konnten. Unsere „Kle<strong>in</strong>en“durften <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

speziellen Führung auf e<strong>in</strong>er Orgel spielen und dabei Innenleben<br />

und Funktionsweise der Orgel kennen lernen. Besonderen<br />

E<strong>in</strong>druck machte die K<strong>in</strong>oorgel (aus der Stummfilmzeit), die die<br />

verschiedensten Geräusche wie Schiffs-Sirene, Autohupe und<br />

Laub rascheln erzeugen kann.<br />

Alles <strong>in</strong> allem können wir auf schöne, erfolgreiche Tage zurückblicken<br />

und freuen uns auf unser nächstes Treffen:<br />

29.04.09 – 03.05.09<br />

wie gewohnt <strong>in</strong> der JH Igersheim (Bad Mergentheim)<br />

Tanzleiterfortbildung <strong>in</strong><br />

Blaubeuren vom 8. bis 9.11.2008<br />

Bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong> und milden Temperaturen fuhr<br />

ich am 08.11.2008 nach Blaubeuren zur Tanzleiterfortbildung.<br />

Schon lange hatte ich mich auf dieses Wochenende gefreut,<br />

denn die Letzte ist für mich schon e<strong>in</strong>e Weile her. Blaubeuren<br />

liegt auf der Schwäbischen Alb im Osten <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />

16 km westlich <strong>von</strong> Ulm. Weil ich früher angekommen b<strong>in</strong>,<br />

habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und das Benedikt<strong>in</strong>erkloster<br />

und den Blautopf besucht. Das ist e<strong>in</strong>e Karstquelle, aus<br />

der die Blau entspr<strong>in</strong>gt. Mit 21m Tiefe ist der Blautopf e<strong>in</strong>e der<br />

tiefsten und größten Quellen <strong>in</strong> Deutschland. Zu dieser besonderen<br />

Sehenswürdigkeit gab es dann noch zusätzlich etwas zu<br />

sehen. Vier Taucher machten sich gerade fertig, um <strong>in</strong> die Höhlen<br />

h<strong>in</strong>abzutauchen. Mit jeweils vier Sauerstoffflaschen, den<br />

dicken Taucheranzügen (das Wasser ist immer gleich kalt – nur<br />

8° C) und e<strong>in</strong>em Berghelm sahen sie fast wie Astronauten aus.<br />

Bestimmt ist es sehr <strong>in</strong>teressant da unten, dachte ich, doch<br />

nichts für mich – kalt, dunkel, eng – brrrrr!<br />

Me<strong>in</strong> Hobby ist das Tanzen und da g<strong>in</strong>g ich dann auch h<strong>in</strong>. Wir<br />

waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Jugendherberge untergebracht, was für mich<br />

auch e<strong>in</strong>e ganz neue, aber durchaus positive Erfahrung war.<br />

Die Teilnehmer und Referenten s<strong>in</strong>d dann nach und nach e<strong>in</strong>getroffen,<br />

zum Teil <strong>von</strong> weit her. <strong>Der</strong> Vorsitzende der Ag Re<strong>in</strong>hold Frank,<br />

Antje Nadler und Götz Z<strong>in</strong>ser begrüßten uns. Dann begann das Programm.<br />

Mit Willi Bauer/ Passau, Akkordeonist und Musikant mit<br />

Leib und Seele und Wolfgang Mayer vom Institut für Volkskunde an<br />

der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, München, haben die<br />

Veranstalter zwei hochkarätige Referenten verpflichtet.<br />

Wolfgang Mayer und se<strong>in</strong> Team gehen zu Feldforschungszwecken<br />

zu den Menschen und sammeln, archivieren und katalogisieren<br />

Lied- und Musikhandschriften, Texte und Tänze vom späten Mittelalter<br />

bis heute und erhalten so wichtiges Kulturgut.<br />

Wir haben zu wunderschöner Tanzmusik auch e<strong>in</strong>e Fülle an Informationen<br />

und Tipps zur Weitergabe <strong>von</strong> Tänzen, verschiedene<br />

Vermittlungsformen, praktische Schritt- und Tanzübungen sowie<br />

die Entstehungsgeschichte e<strong>in</strong>zelner Tänze und vieles mehr erhalten.<br />

Ganz nebenbei erhielten wir auch Sprachunterricht <strong>in</strong><br />

bayrisch, was wir jetzt sicher <strong>in</strong> Wort und Schrift beherrschen.<br />

Wolfgang Mayer hat es mit se<strong>in</strong>er ganz besonderen liebenswerten<br />

Art verstanden, uns über Stunden zu begeistern und beantwortete<br />

geduldig jede unserer Fragen. <strong>Zum</strong> Beispiel erzählte er<br />

<strong>von</strong> den so genannten „erotischen“ oder doppels<strong>in</strong>nigen Versen,<br />

die nach außen nicht so bekannt, aber dafür im jeweiligen Dorf<br />

um so lautstarker gesungen wurden. Wie zum Beispiel dieser<br />

mit dem Schmied: Früher musste die Frau vom Schmied, also die<br />

Schmied<strong>in</strong> auch <strong>in</strong> der Schmiede ihrem Mann helfen. So musste<br />

sie mit der Zange das heiße Eisen halten, damit er es mit dem<br />

Hammer bearbeiten konnte:<br />

„<strong>Der</strong> Schmied hod an Hamma und die Schmied<strong>in</strong> a Zanga, ond will<br />

der Schmied amol hammern, nocha zwickt d’ Schmied<strong>in</strong> zamm.“<br />

Jetzt kann sich jeder denken was er will.<br />

Willi Bauer spielte die Melodie auf se<strong>in</strong>em Akkordeon, dann<br />

sangen wir den Text und dann tanzten wir den Tanz. Das war<br />

dann der „<strong>Der</strong> Schmied hod an Hammer“-Zwiefache.<br />

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