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Reichtum Natur –<br />
Luxus für alle<br />
Gesund, wohlschmeckend und einfach auf den Tisch zu bringen, so<br />
sollen Lebensmittel sein. Und der Preis? Natürlich preiswert!<br />
Schön und gut, werden Sie denken, aber kann man von einem<br />
solchen Konzept auch leben? Einige Pioniere versuchen es<br />
schon, auch hier bei uns im Südwesten der Steiermark, diese<br />
möchten wir Ihnen vorstellen.<br />
Stichworte zur naturnahen Produktion:<br />
Nützlinge:<br />
Nützlinge leisten einen enormen Beitrag zur Regulierung<br />
unerwünschter Tiere im Garten und in der Landwirtschaft.<br />
Ein Marienkäfer vertilgt in seinem Leben 3 100 Schildläuse,<br />
Schwebfliegenlarven bis zu 700 Läuse in 8 Tagen. Blaumeisen<br />
fliegen bis zu 1 000-mal pro Tag ins Nest, um Jungvögel<br />
mit Insekten zu füttern. Statt teurer und giftiger<br />
Pflanzenschutzmittel sind Nützlinge eine überlegenswerte<br />
Alternative.<br />
Fruchtwechsel:<br />
Bei Hühnern denken wir an einen Bauernhof, bei Rindfleisch<br />
an eine Weide. Äpfel wachsen am Baum. Fröhliche Bauern sind<br />
emsig um alles bemüht. Schweine leben im Stall, das wissen<br />
wir, dort quieken sie lustig vor sich hin.<br />
Die Realität sieht anders aus. In riesigen Ställen finden Hühner<br />
kaum einen Platz zum Umdrehen, bis sie im zarten Alter von<br />
sechs Wochen geschlachtet werden. Schweineställe werden<br />
immer größer, ob es die Schweine drinnen lustig haben, muss<br />
bezweifelt werden. Rinder haben es da besser, hie und da leben<br />
sie tatsächlich noch auf der Alm. Äpfel wachsen heutzutage<br />
meistens auf Miniaturbäumchen, die nichts mit dem idyllischen<br />
Apfelbaum zu tun haben, wie er im Bilderbuch für<br />
Kinder zu sehen ist. Abseits von Werbung und Marketing wird<br />
von „Nahrungsmittelproduktion“ und „Lebensmittelindustrie“<br />
gesprochen, da haben Stückzahlen und Effizienz das Sagen,<br />
der Bauernhof heißt „Betrieb“ und nur immer größere Betriebe<br />
können im Wettbewerb bestehen.<br />
Das Resultat ist bekannt: Hühnerfleisch, das nur mehr nach<br />
dem Gewürz schmeckt, mit dem es zubereitet wird, beim<br />
Schweine- und beim Rindfleisch wissen zumindest die Älteren,<br />
„dass das früher doch nach viel mehr geschmeckt hat“, und bei<br />
den Äpfeln merken die Sensiblen, „dass ein weniger schöner<br />
Apfel aus dem Garten besser schmeckt als die Bilderbuchäpfel<br />
aus dem Supermarkt“.<br />
Hin und wieder erfahren wir – aus persönlichen Gesprächen<br />
oder gerüchteweise – „dass die Bauern neben ihren industriell<br />
produzierten Produkten noch einige Tiere so wie früher halten,<br />
für den Eigengebrauch, damit sie nicht dasselbe essen müssen<br />
wie die Masse der Konsumenten, die es halt billig wollen“.<br />
Da und dort gab es in den letzten Jahren ein Umdenken. „Bio“<br />
hieß das Schlagwort, das Viele heute nicht mehr hören können,<br />
zu viel Schindluder wurde damit getrieben. Dabei ist der Gedanke<br />
des Biologischen Landbaus so alt wie die bäuerliche Kultur,<br />
es bedeutet, dass die natürlichen Kreisläufe beachtet werden,<br />
auf den Feldern der Fruchtwechsel beachtet wird – ein alter<br />
Hut, wird sich mancher schmunzelnd denken… Der Einsatz von<br />
Nützlingen statt Schädlingsbekämpfung mit giftigen Substanzen<br />
ist noch wenig bekannt, wird manchmal belächelt, es<br />
braucht viel Erfahrung und Zeit, Durchhaltevermögen und<br />
damit auch Geld, bis Erfolge sichtbar werden.<br />
Sind wir schon reif genug, um uns den Luxus von gesunden<br />
und wohlschmeckenden Lebensmitteln zu leisten? Jeder Wert<br />
hat seinen Preis, sind wir bereit, ihn zu bezahlen? Oder bezahlen<br />
wir lieber mit einem Mangel an eigener Gesundheit und<br />
vermindertem Genuss?<br />
Philosophische Gemüter rufen schon seit Langem nach einer<br />
„ganzheitlichen Sicht“. Sie meinen den Zusammenhang zwischen<br />
einer natürlich wirkenden bäuerlichen Kulturlandschaft,<br />
den nicht zu beschleunigenden Kreisläufen der Natur und<br />
wohlschmeckenden Nahrungsmitteln. Das Futter für die Haustiere<br />
aus der eigenen Region zu holen, ist eine weitere Facette<br />
dieses Bildes.<br />
Die Fruchtwechselwirtschaft ist eine Form der Landwirtschaft,<br />
bei der auf einem Stück Land in regelmäßigen Abständen<br />
verschiedene Pflanzen angebaut werden. Hierbei<br />
unterscheidet man zwischen Halmfrucht (Getreide) und<br />
Blatt- bzw. Hackfrüchten. Mais und Hafer nehmen eine<br />
Zwischenstellung ein. Beim Fruchtwechsel werden Halmfrucht<br />
und Blattfrucht im Wechsel angebaut. Diese Fruchtfolge<br />
ist im Hinblick auf Pflanzengesundheit, Unkrautselektion<br />
und Nährstoffeffizienz den getreidebetonten<br />
Fruchtfolgen vorzuziehen, diesen aber ökonomisch häufig<br />
unterlegen.<br />
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