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Südsteirische Musiktage<br />

in St. Johann im Saggautal<br />

Mit dem Ziel, eine Verbindung zwischen klassischer Musik und Volksmusik im Interpretationsbereich<br />

herzustellen, trafen sich im Jahr 1999 Musiker aus beiden Bereichen in der Gemeinde St. Johann im<br />

Saggautal, um in Workshops - musikalisch Begabte und Interessierte aus der Umgebung konnten<br />

an diesen Workshops teilnehmen - zu erarbeiten, was der Öffentlichkeit zusammen mit Beiträgen<br />

des örtlichen Kirchenchors und des Musikvereins an mehreren Abenden präsentiert wurde. Den<br />

Höhepunkt und Abschluss dieser Woche bildete am Sonntag ein gemeinsam gestaltetes Hochamt<br />

in der Pfarrkirche St. Johann im Saggautal.<br />

Zeit der Besinnung.<br />

Zeit der Erinnerungen<br />

Die stillen Monate des Jahres sind auch eine Zeit der Besinnung auf die wesentlichen<br />

Werte in unserem Leben. Es ist die Zeit auf andere Menschen zuzugehen und auch<br />

eine Zeit der Erinnerung und der Wertschätzung für das, was wir heute haben und sind.<br />

In Vogau trafen wir Herrn Rupert Partl, geb. 1922, der uns mit seinen Erinnerungen<br />

ein wenig zum Nachdenken anregt.<br />

Dozent Prof. Wolfgang Klos, Vizerektor<br />

der Universität für Musik und darstellende<br />

Kunst Wien, war und ist bis heute<br />

der Leiter des Klassikkurses. Zusammen<br />

mit den beiden anderen Dozenten Jan<br />

Pospichal und Orfeo Mandozzi bildete er<br />

das „Wiener Streichtrio“, ein Ensemble<br />

von allerhöchster kammermusikalischer<br />

Kompetenz.<br />

Prof. Hermann Härtel, der damalige Leiter<br />

des Steirischen Volksliedwerkes, und<br />

Rudolf Pietsch, tätig beim Institut für<br />

Volksmusikforschung Wien, arbeiteten<br />

als Dozenten mit Schüler/innen im Bereich<br />

Volksmusik. Der Zugang zu alten<br />

Notenhandschriften, das Beherrschen<br />

der Spieltechnik der alten Tanzmusik, das<br />

Vermitteln von instrumentaler und vokaler<br />

Volksmusik und ihre Erfahrung in<br />

der Praxis als Tanzgeiger auf den ländlichen<br />

Tanzböden, zeichneten diese Volksmusiker<br />

aus.<br />

Eingebunden in die einzigartige Landschaft<br />

der Südsteiermark führte diese<br />

Woche zu einer Begegnung zwischen<br />

Künstlern und der regionalen Lebensart<br />

mit ihren Kulturschaffenden. Vormittags<br />

wurde in Kammermusikproben umfassende<br />

Werkkenntnis vermittelt und<br />

gleichzeitig war dies eine intensive Vorbereitung<br />

für die abendlichen Auftritte.<br />

Der Nachmittag führte die Klassikteilnehmer/innen<br />

musikalisch mit den Volksmusikern<br />

zusammen. Musikalische Wanderungen<br />

und Besuche bei Weinbauern,<br />

Kernölerzeugern sowie Schnapsbrennern<br />

standen an den Nachmittagen auf dem<br />

Programm.<br />

Hauskonzert im Weinkeller, Nachtkonzert<br />

für Feinschmecker, Konzert für<br />

Nachtschwärmer, Musikalisch-Verhackertes,<br />

Gipfel- und Kirchenkonzert, Vom<br />

Instrument in die Füße… Tanzabend,<br />

Kleines Weinbergkonzert, Ohrenschmaus<br />

– das waren Bezeichnungen für Abendveranstaltungen,<br />

die in den folgenden<br />

Jahren in Buschenschenken, Gasthöfen,<br />

kleinen Kirchen und in der Saggautalerhalle<br />

stattfanden. Vorträge, Jodler- und<br />

Weisenkurse, ein Bildhauerworkshop, Diavorträge,<br />

Vernissagen, Lesungen etc.<br />

rundeten das Programm ab.<br />

In den Jahren 2005 bis 2007 wurde eine<br />

„verkürzte“ Version der Südsteirischen<br />

Musiktage abgehalten, in der es je nur<br />

eine Wochenendveranstaltung unter<br />

Teilnahme der örtlichen Vereine wie<br />

Musikverein, Kirchenchor usw. mit der<br />

Volksmusik als Hauptschwerpunkt gab.<br />

Danach kam wieder die Ursprungsidee –<br />

die Klassik mit der Volksmusik zu vereinen<br />

und einen Wochenkurs abzuhalten zum<br />

Tragen – und entwickelte sich bis heute<br />

weiter. Die Südsteirischen Musiktage<br />

stehen nach wie vor unter der Schirmherrschaft<br />

des Steirischen Volksliedwerkes<br />

mit dem Vorsitzenden DI Gunther<br />

Hasewend.<br />

In der Volksmusik wurde unter der Leitung<br />

von Mag. Reinhard Uhl vom Konservatorium<br />

Graz ab 2011 versucht, die regionalen<br />

Werke, die teilweise in Vergessenheit<br />

geraten sind, wiederzubeleben. So<br />

kam es, dass Teile der „Saggautaler<br />

Messe“ mit dem „Sausaler Segen“, die im<br />

Jahr 1919 vom Komponisten W. Rehaczek<br />

komponiert wurde, von den Student/<br />

innen entsprechend der heutigen Modernen<br />

aufgearbeitet wurde sowie die<br />

„Stöckl“-Lieder den jungen Volksmusiker/<br />

innen im Kurs nahegebracht wurden.<br />

Im heurigen Jahr kam es zu einer Fortführung<br />

dieser Idee. An den einzelnen<br />

Abendaufführungen gaben die Schüler/<br />

innen und Student/innen, die übrigens<br />

aus vielen verschiedenen Ländern nach<br />

St. Johann i. S. gekommen sind, ihr Erlerntes<br />

zum Besten, was bei den Besuchern<br />

zu besonderen Hörgenüssen führte.<br />

Der Reiz, „Klassik mit Volksmusik“ zu<br />

vereinen, die historisch in der Umgebung<br />

geschriebenen Werke aufzuarbeiten und<br />

der Nachwelt zur Verfügung zu stellen<br />

sowie die Abenddarbietungen an malerischen<br />

Orten unserer Südsteiermark abzuhalten,<br />

bildete die Grundmotivation,<br />

diese Veranstaltung in der Gemeinde<br />

St. Johann i. S. abzuhalten.<br />

Das Leader-Kooperationsvorhaben „Südsteirische Musiktage in St. Johann im Saggautal“ der LAG Naturpark Südsteirisches Weinland<br />

wird von den folgenden Institutionen unterstützt:

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