Lehrveranstaltungen im Fach Musikwissenschaft Sommersemester 2013
SS 2013 - Universität der Künste Berlin
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<strong>Lehrveranstaltungen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong><br />
<strong>Musikwissenschaft</strong><br />
<strong>Sommersemester</strong> <strong>2013</strong>
Vorlesungen<br />
(Aus den mit * bezeichneten Vorlesungen werden die Klausurthemen für die<br />
Abschlussprüfungen DME/PA <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Musikwissenschaft</strong> gestellt).<br />
Musikgeschichte <strong>im</strong> Überblick: Das 19. Jahrhundert*<br />
Prof. Dr. Susanne Fontaine<br />
Mo., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 322<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Zumeist ohne dass es den Beteiligten bewusst wäre, prägt das 19. Jahrhundert unsere<br />
eigene Gegenwart. Veranstaltungsformen wie das bürgerliche Sinfoniekonzert leben<br />
ebenso fort wie ästhetische Vorstellungen über Musik, etwa über den Kanon der<br />
"Meisterwerke" und die Hierarchie ihrer Schöpfer, über das musikalische Geschichtsbild<br />
oder über den Niederschlag äußerer Ereignisse in musikalischen Werken.<br />
Ziel dieser Vorlesung ist es, einen Überblick über die Musikgeschichte dieses Zeitraums<br />
zu vermitteln, der in der Klassik beginnt und in die Moderne mündet. Dabei werden<br />
Werke in verschiedene Kontexte gesetzt, z. B. Gattungsgeschichte oder allgemeine<br />
kulturhistorische Zusammenhänge. Dabei stellt sich <strong>im</strong>mer wieder die Frage danach,<br />
warum wir heute best<strong>im</strong>mte Stücke so wichtig finden, und damit verbunden, wie<br />
eigentlich (Musik-) Geschichte geschrieben wird.<br />
Leseempfehlungen:<br />
Carl Dahlhaus, Die Musik des 19. Jahrhunderts, Laaber 1980 (= Neues Handbuch der<br />
<strong>Musikwissenschaft</strong>, Bd. 6).<br />
Ders., Die Idee der absoluten Musik, Kassel u. a. 1978.<br />
Skandinavische Moderne 1880-1920*<br />
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman<br />
Di., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 322<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
In Skandinavien – wie auch <strong>im</strong> übrigen Europa – kann man die Zeit um 1900 als<br />
musikgeschichtliche Umbruchsphase verstehen, in der Kompositionstechniken,<br />
ästhetische Wertvorstellungen und musikalische Institutionen einer kritischen<br />
Überprüfung unterzogen werden. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die<br />
Musikgeschichte Dänemarks, Schwedens, Norwegens und Finnlands. Dabei kommen<br />
ausgewählte Komponisten wie Jean Sibelius, Wilhelm Stenhammar und Carl Nielsen zu<br />
Wort, es werden zentrale Gattungsentwicklungen (Lied, Symphonik, Streichquartett,<br />
Oper) sowie sozialhistorische und kulturtheoretische Aspekte (Musikfeste, Rolle von<br />
Komponistinnen, Modernitätskonzepte) berücksichtigt.<br />
Öffentliche Ringvorlesung: Deutsch-Jüdische Kultur und die Musik<br />
Prof. Dr. Dörte Schmidt, in Kooperation mit dem Philharmonischen Chor und dem<br />
Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg<br />
Di., 19:00 bis 21:00 Uhr, Fa 322<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Die sogenannte “deutsch-jüdische Symbiose” ist <strong>im</strong>mer wieder ebenso beschworen wie<br />
beargwöhnt worden. Vor allem Musik spielt für die Konstruktion einer kulturellen<br />
Symbiose eine wichtige Rolle. Sowohl in der Kompositionsgeschichte wie in der<br />
Aufführungsgeschichte wird dies vielfach greifbar. Jüdische Musiker und Komponisten<br />
setzten in der Akademisierung der Musikausbildung, <strong>im</strong> Chorwesen etc. seit dem 19.<br />
Jahrhundert wichtige Impulse, so Felix Mendelssohn in Leipzig und Joseph Joach<strong>im</strong> oder<br />
Julius Stern, aber auch Franz Schreker hier in Berlin. In den Jahren der We<strong>im</strong>arer<br />
Republik entfaltete dieses Potential reiche Wirkung – die Lücke, die die Verfolgungen des<br />
NS hinterließen, war entsprechend merkbar. Nicht nur <strong>im</strong> deutschsprachigen Bereich in
Europa, sondern auch beispielsweise in den USA setzten deutsch-jüdische Einwanderer für<br />
die Entwicklung einer Musikkultur wichtige Impulse.<br />
Aus Anlass der Wiederaufführung der Großen Messe des nach dem 1. Weltkrieg zum<br />
Katholizismus konvertierten und von den Nazis als “Halbjude” aus dem Amt gejagten<br />
Komponisten Walter von Braunfels durch den Philharmonischen Chor Berlin und die<br />
Berliner Singakademie (1. Mai <strong>2013</strong>, Philharmonie), soll dieser kulturelle Kontext zum<br />
Thema einer Ringvorlesung werden. Damit kann überdies auch noch einmal der<br />
Hintergrund des Philharmonischen Chores in den Blick rücken, dessen Gründer, der<br />
jüdische Chorleiter Siegfried Ochs, auch mit unserer Hochschule eng verbunden war.<br />
Informationen zum Konzert: info@philharmonischer-chor.de und<br />
karten@philharmonischer-chor.de<br />
Informationen zur Ringvorlesung: dschmidt@udk-berlin.de<br />
Die Themen der einzelnen Vorträge finden Sie vor Semesterbeginn auf unserer<br />
Homepage: www.udk-berlin.de/sites/musikwissenschaft/content/index_ger.html<br />
Das Pionierinstrument. Das Klavier <strong>im</strong> Werk Haydns, Mozarts und<br />
Beethovens<br />
Prof. Dr. Peter Rummenhöller<br />
Do., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 322<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Der Beethoven-Biograf Paul Bekker hat einmal das Klavier das Pionierinstrument<br />
Beethovens genannt. Er meinte damit die Tatsache, dass Beethoven erst auf dem<br />
Klavier kompositorisches Neuland erprobte, eher er es in Sinfonie, Solokonzert und<br />
Kammermusik in Besitz nahm. Der Gedanke ließe sich auch auf das Werk Haydns und<br />
Mozarts anwenden, jedoch in jeweils spezifisch anderer Weise. Mozart war lebenslang<br />
nicht nur als Compositeur, wie man damals sagte, sondern auch als Klavierspieler<br />
berühmt. Er hat auf allen Gebieten der Klaviermusik: den Sonaten, den Variationen und<br />
Fantasien, vor allem aber in den Klavierkonzerten Neues geschaffen. Haydns<br />
Exper<strong>im</strong>entierfeld waren allerdings das Streichquartett und die Symphonie, dennoch ist<br />
der Korpus seiner Klaviersonaten Zeugnis des kreativen Übergangs vom Cembalo zum<br />
Hammerflügel. Auf Beethoven schließlich ist ja das Wort vom Klavier als<br />
Pionierinstrument gemünzt. Seine 32 Klaviersonaten nannte der Dirigent und Pianist<br />
Hans von Bülow das Neue Testament des Klavierspiels (das Alte war für ihn Bachs<br />
Wohltemperiertes Klavier). Nicht nur die Sonate, auch die Variation und das<br />
Klavierkonzert hat Beethoven in den Rang des Symphonischen erhoben, nicht zu<br />
vergessen seine Klavierkammermusik, die bei Beethoven neue D<strong>im</strong>ensionen bekommt.<br />
Die Vorlesung wird reichlich am Klavier (und wo es nicht anders geht, mit Tonträgern)<br />
kommentiert.<br />
Ringvorlesung: Kunst und Gender<br />
Prof. Dr. Christine Siegert zusammen mit anderen Juniorprofessorinnen<br />
Mo., 18:00 bis 20:00 Uhr, Raum s. Aushang<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Die Ringvorlesung wird die Geschlechterdifferenz in den Künsten thematisieren.<br />
Internationale Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaf tlerinnen und<br />
Wissenschaftler werden, ausgehend von ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld und individuellen<br />
Erfahrungen, neue Konzepte und Perspektiven zur Diskussion stellen. Die Ringvorlesung<br />
vereint praktische Erfahrungen und Herangehensweisen mit theoretischen, konzeptuellen<br />
Reflexionen. Die Beiträge kommen aus der Musik, der darstellenden Kunst, der<br />
bildenden Kunst, der Gestaltung (Fotografie und Film), aber auch aus der<br />
Kulturwissenschaft, Kunstwissenschaft und der Philosophie.<br />
Das genaue Programm wird per Aushang bekanntgegeben.
Proseminare<br />
Einführung in die <strong>Musikwissenschaft</strong><br />
Prof. Dr. Dörte Schmidt,<br />
Di., 14:00 bis 16:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Ziel dieser Veranstaltung ist es, an ausgewählten Beispielen einen ersten Überblick über<br />
die Gegenstände, Fragestellungen, Arbeitsfelder und Methoden des <strong>Fach</strong>es zu vermitteln<br />
und die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeitstechniken vorzustellen.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. über Nadda Tarabichi (nadda.tarabichi@udkberlin.de)<br />
wird gebeten.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
Nicole Schwindt-Gross, <strong>Musikwissenschaft</strong>liches Arbeiten. Hilfsmittel – Techniken –<br />
Aufgaben, vierte völlig neu bearb. und erw. Auflage, Kassel 1999 (zur Anschaffung<br />
empfohlen).<br />
Kordula Knaus, Andrea Zedler (Hrsg.): <strong>Musikwissenschaft</strong> studieren. Arbeitstechnische<br />
und methodische Grundlagen, München 2012.<br />
Nicholas Cook: Music: a very short introduction, Oxford 1998.<br />
<strong>Musikwissenschaft</strong> für Musiker/<strong>Musikwissenschaft</strong>liche<br />
Arbeitstechniken<br />
Franziska Stoff, Bangin Jung<br />
Blockseminar, Vorbesprechung: Fr., 26. April 18:00 bis 20:00 Uhr, Fa 212<br />
1. Block: 3./4. Mai <strong>2013</strong>, 10:00 bis 18:00 Uhr Uhr (Archiv, Bibliothek,<br />
Musikinstrumentenmuseum);<br />
2. Block: Freitag, 17. Mai 16:00 bis 18:00 Uhr, Fa 302 und<br />
Sa., 18. Mai 10:00 bis 18:00 Uhr, Fa 302<br />
Wie schreibt man eigentlich eine musikwissenschaftliche Hausarbeit? Wissen Sie, wie<br />
man eine solche Sache anfängt, strukturiert und durchführt? Nein? Dann könnte unser<br />
Seminar für Sie genau das Richtige sein!<br />
Wir geben Ihnen einen Einblick in das <strong>Fach</strong> <strong>Musikwissenschaft</strong> und nehmen besonders auf<br />
Bedürfnisse von KA/PA-Studierenden Rücksicht. Wir erläutern Methoden und Inhalte des<br />
<strong>Fach</strong>es und Sie bekommen die Gelegenheit, musikwissenschaftliches Arbeiten unter<br />
Anleitung an einem selbst gewählten Beispiel zu üben, um zum Beispiel auf eine<br />
Abschlussarbeit oder eine Moderation vorzubereiten. Den Abschluss bildet ein durch die<br />
Studierenden moderiertes Konzert mit selbstgewählten Stücken.<br />
Studierende koreanischer Muttersprache können in diesem Semester besonders<br />
unterstützt werden.<br />
Die Veranstaltung wird Sängern und Sängerinnen der Fakultät Darstellende Kunst als<br />
„<strong>Musikwissenschaft</strong>liche Arbeitstechniken“ angerechnet.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. unter anna_linsky@yahoo.de wird gebeten.<br />
Angemeldete Teilnehmer haben Vorrang.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
Nicole Schwindt-Gross, <strong>Musikwissenschaft</strong>liches Arbeiten. Hilfsmittel – Techniken –<br />
Aufgaben, vierte völlig neu bearb. und erw. Auflage, Kassel 1999 (zur Anschaffung<br />
empfohlen),<br />
Jeongsoo Hong, Younghan Heo, Heesuk Oh und Sukwon Lee, <strong>Musikwissenschaft</strong>, S<strong>im</strong>seol<br />
Verlag, Seoul 2004 (auf Koreanisch).
BACH! Die Musik für Tasteninstrumente<br />
Axel Fischer<br />
Mo., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Wenn die Wiederaufführung der Matthäus-Passion 1829 in Berlin als Beginn der<br />
sogenannten "Bach-Renaissance" bezeichnet wird, übersieht man meist, dass ein<br />
zentraler und gewichtiger Teil der Musik Johann Sebastian Bachs einer solchen<br />
Renaissance niemals bedurfte: die Musik für Tasteninstrumente. Sie wurde über die<br />
Jahrhunderte hinweg kontinuierlich studiert und weitergegeben, so dass sich eine<br />
lückenlose, bis in unsere Gegenwart reichende Traditionslinie zeichnen lässt.<br />
Welche Konsequenzen hat diese besondere Überlieferungssituation für uns, die wir heute<br />
musizierend oder hörend mit Bachs Tastenmusik umgehen? Stehen uns die Werke<br />
dadurch möglicherweise näher? Und bereiten sie uns bei der Analyse und Interpretation<br />
weniger Probleme? Wir wollen uns diesen Fragen nähern und dabei die wichtigsten Werke<br />
und Werkgruppen kennenlernen. Dabei beschäftigen wir uns mit aufführungspraktischen,<br />
biographischen, pädagogischen und analytischen Aspekten. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
soll darüber hinaus auf der Idiomatik der infrage kommenden Instrumente Clavichord,<br />
Cembalo, Hammerklavier und Orgel liegen, die wir <strong>im</strong> Rahmen einer Führung <strong>im</strong><br />
Musikinstrumentenmuseum genauer unter die Lupe nehmen wollen.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter axel.fischer.berlin@t-online.de wird gebeten.<br />
Literatur: Siegbert Rampe (Hrsg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, 2 Bde.<br />
Laaber 2007-2008 (=Das Bach-Handbuch, Bd. 4).<br />
Chorkultur<br />
Prof. Dr. Susanne Fontaine<br />
Mo., 16:00 bis 18:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Chorsingen ist heute die populärste und vielgestaltigste Form des Laienmusizierens.<br />
Spätestens die Erfolge des Festivals „Chor@Berlin“ <strong>im</strong> Radialsystem zeigen, dass<br />
Chorsingen den letzten Rest von Biederkeit verloren hat. Auch <strong>im</strong> Profibereich sind<br />
Niveau und Vielfalt in den letzten Jahrzehnten steil angestiegen.<br />
Das Seminar fragt nach der Vorgeschichte für die heutige Situation. Sie ist eng<br />
verknüpft mit der Emanzipation des Bürgertums seit dem späten 18. Jahrhundert und<br />
führt über die Handel Commemorations von 1784 zur Berliner Singakademie und ihren<br />
Ablegern, den patriotischen Musikfesten nach den Freiheitskriegen, den politischen<br />
G e sa ngv e re i ne n und de m pri v a t e n S i nge n i n Z e i t e n v o n Z e nsur und<br />
Versammlungsverbot, zum vaterländischen Männergesang <strong>im</strong> deutschen Kaiserreich, zu<br />
d e n G e s a ngv e re i ne n i m R a hm e n d e r A rbe i t e rbi l d ungsbe w e g ung, d e n<br />
kirchenmusikalischen Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts, der politischen<br />
Instrumentalisierung des Chorsingens, der Professionalisierung des Chorgesangs in Zeiten<br />
der Rundfunkchöre bis hin zur heutigen Situation. Neben dem Ziel, viele Facetten des<br />
Chorwesens in Vergangenheit und Gegenwart kennenzulernen, verfolgt die Veranstaltung<br />
das Ziel, Repertoirekenntnisse zu vermitteln. Dabei verschiebt sich das scheinbar<br />
vertraute Bild von der Musik des 19. Jahrhunderts.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. über Nadda Tarabichi (nadda.tarabichi@udkberlin.de)<br />
wird gebeten.<br />
Veranstaltungsempfehlung: Besuch des Festivals „Chor@Berlin“ vom 21.-24.2.<strong>2013</strong> <strong>im</strong><br />
Radialsystem V, Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin (U: Jannowitzbrücke, S: Ostbahnhof).<br />
Leseempfehlung: Friedhelm Brusniak, Art. „Chor und Chormusik“ in: MGG 2, Sachteil,<br />
Bd. 2, Kassel u. a. 1995, Sp. 766-824.
Dialoge und Resonanzen: musikalischer Transfer zwischen Popmusik<br />
und Neuer Musik<br />
Dr. S<strong>im</strong>one Hohmaier<br />
Mo., 16:00 bis 18:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen von der Entdeckung authentischer<br />
Volksmusiken sowie des Jazz durch die europäische Kunstmusik wichtige Impulse aus,<br />
und spätestens seit den 1970er Jahren griffen die Komponisten auch auf Material aus der<br />
Pop- und Rockmusik zurück. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über die Rock-/<br />
Pop-Rezeption in der Neuen Musik sowie ihren kulturgeschichtlichen Kontext zu<br />
erarbeiten. Das Seminar wird sich u. a. folgenden Fragen widmen: Was ist überhaupt<br />
unter „Volksmusik“, „Jazz“ und „Rock“-/„Popmusik“ <strong>im</strong> Unterschied zu sog. „E-Musik“<br />
verstehen? Aus welchen Gründen wandten sich „klassische“ Komponisten der<br />
Popularmusik unterschiedlicher Couleur zu und welche Funktion übern<strong>im</strong>mt diese in den<br />
jeweiligen Kompositionen? Wie sieht umgekehrt die Rezeption der Neuen Musik in der<br />
Popmusik (und <strong>im</strong> Jazz) aus?<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter hohmaier@s<strong>im</strong>.spk-berlin.de wird gebeten.<br />
Ungleiche Zeitgenossen? Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da<br />
Palestrina<br />
Matthias Pasdzierny<br />
Di., 14:00 bis 16:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da Palestrina waren Zeitgenossen und doch<br />
haben ihre Biographien nicht viel miteinander gemein. Der eine – Palestrina – blieb zeit<br />
seines Lebens dem Musikleben Roms und dabei vor allem des Kirchenstaats treu und<br />
erreichte dort höchste Positionen. Der andere – di Lasso – präsentiert sich gleichsam als<br />
„internationaler“ Künstler, der an verschiedenen Stationen in ganz Europa und in sehr<br />
unterschiedlichen institutionellen Konstellationen in Erscheinung trat. Den Fokus auf<br />
beide Komponisten und ihr kompositorisches Schaffen zu richten, erlaubt einen<br />
umfassenden Einblick in die mitteleuropäische Musikkultur des 16. Jahrhunderts, ihre<br />
Zentren, Ausbildungs- und Karrierewege und ästhetischen Debatten. Zugleich ermöglicht<br />
diese thematische Verschränkung, verschiedene Modelle und Methoden von<br />
Musikgeschichtsschreibung wie etwa Institutionengeschichte, Kompositionsgeschichte oder<br />
Biographik gegenüberstellend zu erörtern.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter pasdzierny@gmx.de wird gebeten.<br />
Literatur: Laurenz Lütteken: Musik der Renaissance, Kassel u.a. 2011.<br />
Mehrst<strong>im</strong>migkeit in traditioneller Musik<br />
Dr. Susanne Ziegler<br />
Di., 16:00 bis 18:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Mehrst<strong>im</strong>migkeit ist Ausdruck einer besonderen Form musikalischen Denkens. In vielen<br />
Musikkulturen der Welt existieren mehrst<strong>im</strong>mige Gesangs- und Instrumentalpraktiken,<br />
deren Ausprägungen und Konzepte sich von den aus der Geschichte der europäischen<br />
Musik bekannten unterscheiden. Ziel des Seminars ist es, die unterschiedlichen Aspekte<br />
dieser Formen mehrst<strong>im</strong>migen Musizierens deutlich zu machen und anhand prägnanter<br />
Beispiele aus der europäischen Volksmusik, Afrikas und Asiens zu diskutieren.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter susanne.drziegler@web.de wird gebeten.<br />
Literaturempfehlung: Multipart Music- A specific mode of musical thinking, expressive<br />
behaviour and sound. Ignazio Macchiarella (Ed.). Udine: Nota 2012.
Giuseppe Verdi: Don Carlos<br />
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman<br />
Mi., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
Das Seminar widmet sich der Oper aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei trotz der<br />
Bekanntheit des Werkes bei genauem Hinsehen manche Überraschung zutage tritt.<br />
Untersuchungen zum Libretto, zur literarischen Vorlage und zur Entstehungs– und<br />
Aufführungsgeschichte gehören ebenso dazu wie die analytische Auseinandersetzung mit<br />
ausgewählten Szenen sowie mit dem ideengeschichtlichen und historisch-politischen<br />
Kontext. Zudem sollen verschiedene Inszenierungen (DVD) diskutiert werden.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter rotter@udk-berlin.de wird gebeten.<br />
Teilnahmevoraussetzung: Anschaffung und Lektüre des Librettos: Giuseppe Verdi, Don<br />
Carlo/Don Carlos, Italienisch/Deutsch, hrsg. von Henning Mehnert, Stuttgart etc.<br />
(Reclam) 2005 (Reclams Universalbibliothek Nr. 18350).<br />
Paul Dessau 1894–1979. Ein Komponist in Zeiten großer Umbrüche<br />
Sandra Kebig<br />
Mi., 14:00 bis 16:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
Der in der ehemaligen DDR für seine Opern bekannte Komponist Paul Dessau ist in den<br />
Jahren nach dem Fall der Mauer <strong>im</strong>mer mehr in Vergessenheit geraten. Dabei weisen<br />
bereits die Lebensdaten Dessaus darauf hin, dass er einige Umbrüche (We<strong>im</strong>arer<br />
Republik – NS-Zeit – DDR) der deutschen Geschichte miterlebt hat. Ob und wenn ja wie<br />
sich das in seinen Kompositionen zeigt, soll in diesem Seminar betrachtet werden.<br />
Zu Paul Dessau gibt es bisher keine umfassende Biographie. Daher wird sich dieses<br />
Seminar auf die Suche nach Dokumenten machen, um sich ein umfassendes Bild vom<br />
Komponisten Paul Dessau vor dem Hintergrund der sich gravierend ändernden<br />
Lebensbedingungen zu machen. Es sollen einzelne Kompositionen der unterschiedlichen<br />
Werkgruppen (Kammermusik, Orchesterwerke, Filmmusik, Hörspielmusik, Liedschaffen,<br />
Schauspielmusiken, Opern, Vokalwerke u.v.m.) betrachtet werden, um sie dann in<br />
Beziehung zum biografischen und zeitgeschichtlichen Kontext zu setzen. Dabei soll <strong>im</strong><br />
Vordergrund stehen, wie sich die musikalischen Mittel <strong>im</strong> Verhältnis zu den<br />
Gegebenheiten verändern, oder andersherum, wie sich der Komponist an die veränderten<br />
Umstände anpasst.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter sa.kebig@udk-berlin.de wird gebeten.<br />
Literaturempfehlung: Christina Samtleben, Paul Dessau, in MGG2, Bd. 5 (Personenteil),<br />
Kassel u. a. 2001, Sp. 897–907.<br />
Schönberg und die Zwölftonmusik: Eine Einführung<br />
Dr. Ulrich Krämer<br />
Mi., 16:00 bis 18:00 Uhr, Lie 517<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
In einem programmatischen und dementsprechend viel zitierten Brief schrieb Arnold<br />
Schönberg seinem Schwager, dem Geiger Rudolf Kolisch, über dessen Entschlüsselung<br />
der Zwölftonreihe des III. Streichquartett op. 30: „Ich kann nicht oft genug davor<br />
warnen, diese Analysen zu überschätzen, da sie ja doch nur zu dem führen, was ich<br />
<strong>im</strong>mer bekämpft habe: zur Erkenntnis, wie es gemacht ist; während ich <strong>im</strong>mer erkennen<br />
geholfen habe: was es ist!“ Sinn und Zweck einer Analyse bestand für Schönberg von<br />
jeher in der Erkenntnis des „musikalischen Gedankens“ und seiner „Darstellung“, womit<br />
die beiden zentralen Kategorien seiner Poetik benannt sind. Es versteht sich jedoch von<br />
selbst, dass für ein tief greifendes Verständnis einer Komposition die Aufdeckung ihrer<br />
konstruktiven Grundlagen unumgänglich ist – und dies umso mehr, wenn sie das
Tonsystem selbst betreffen.<br />
Mit dieser gedanklichen Dichotomie <strong>im</strong> Hinterkopf wollen wir uns in dem Seminar einige<br />
Zwölftonwerke Schönbergs genauer ansehen, um einerseits die von ihm <strong>im</strong>mer weiter<br />
entwickelten Prinzipien der „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander<br />
bezogenen Tönen“ zu erarbeiten und andererseits das jeweils Spezifische der dabei ins<br />
Visier genommenen Werke zu ergründen. Besonderes Augenmerk soll auch auf die<br />
Entstehung der „Methode“ in den Jahren 1920 bis 1923 gerichtet werden. Die zu<br />
behandelnden Werke umfassen u. a. die Klavierwerke op. 23 und op. 25, die Serenade<br />
op. 24, die Septett-Suite op. 29 und das III. Streichquartett op. 30. Wünsche der<br />
Seminarteilnehmer können berücksichtigt werden.<br />
Um Anmeldung bis 12.4. unter kraemer@bbaw.de wird gebeten.<br />
Literatur:<br />
Ethan Ha<strong>im</strong>o, Schoenberg’s Serial Odyssey, Oxford 1990.<br />
Josef Rufer, Die Komposition mit zwölf Tönen, Berlin 1952.<br />
Rudolf Stephan, „Zwölftonmusik“, in: MGG2, Bd. 9 (Sachteil), Kassel u. a. 1998, Sp.<br />
2505–2528.<br />
Musik in der Kultur der 1920er Jahre<br />
Dr. Dietmar Schenk<br />
Mi., 18:00 bis 20:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
Die „Legende der zwanziger Jahre“ hielt sich lange – vielleicht reicht sie bis heute. Das<br />
Jahrzehnt steht für Modernität und Urbanität, zugleich ist es aber eine Zeit tiefster Krise.<br />
Ästhetisch und stilistisch ist diese Dekade voller Gegensätze: Richard Strauss, Pfitzner<br />
und Busoni, Schreker, Schönberg und Alban Berg, Hindemith, Weill und Krenek,<br />
Strawinsky, Janáček und Milhaud stehen nebeneinander. In dem Proseminar sollen neben<br />
den „goldenen“ Jahren von 1924 bis 1929 – der Zeit der Neuen Sachlichkeit – auch die<br />
schwierigen, krisenhaften davor und danach behandelt werden. Am Anfang stehen der<br />
revolutionäre Aufbruch von 1918/19, Expressionismus und Dadaismus, am Ende der<br />
Tonfilm, die restaurative St<strong>im</strong>mung um 1930, die Weltwirtschaftskrise mit der<br />
Schließung von Opernhäusern und Musiker- Arbeitslosigkeit, schließlich die<br />
nationalsozialistische „Machtergreifung“. Die Dekade soll Jahr für Jahr durchgegangen<br />
werden, denn fast in jedem Jahr in dieser extrem wechselhaften Zeit sah die Welt<br />
anders aus und hörte sich die Musik anders an.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. unter dietmar.schenk@udk-berlin.de wird<br />
gebeten.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
Peter Gay: We<strong>im</strong>ar Culture. The Outsider as Insider, 1968 (dt.: Die Republik der<br />
Außenseiter, Neuausgabe 1987). –<br />
Wolfgang Rathert, Giselher Schubert (Hrsg.): Musikkultur in der We<strong>im</strong>arer Republik,<br />
Mainz u. a. 2001.<br />
Edward Elgars Orchesterwerke – mehr als Pomp and Circumstance<br />
Dorothea Weber<br />
Do., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Denkt man an Sir Edward Elgar (1857-1932), beginnt meist unwillkürlich eine der<br />
inoffiziellen Hymnen Englands, nämlich Land of Hope and Glory aus dem Pomp and<br />
Circumstance March Nr. 1 op. 39, 1 <strong>im</strong> Kopf zu erklingen. Die Orchesterwerke sprechen<br />
in ihrer Gesamtheit jedoch eine weitaus differenziertere Sprache, die von klassischromantischen,<br />
‚modernen‘ bis hin zu patriotisch-nationalen Elementen best<strong>im</strong>mt wird.<br />
Neben analytischen Zugangsweisen sowie einer sozial- und kulturgeschichtlichen<br />
Einordnung, gilt es der Frage nachzugehen, ob Elgar als ‚verspäteter Romantiker‘ oder
doch schon als Vertreter der Moderne gelten kann.<br />
Vor dem Hintergrund der besonderen Situation der English Musical Renaissance sollen<br />
ausgewählte Werke Edward Elgars genauer betrachtet werden. Unumgänglich ist die<br />
Beschäftigung mit der Symphony No 1 op. 55, die die englische Sinfonie überhaupt als<br />
wahrnehmbare Größe in Europa restituiert hat, sowie mit den Variations on an Original<br />
Theme (Enigma-Variationen) op. 36, den Solokonzerten für Violine op. 61 und<br />
Violoncello op. 85, aber auch den Konzertouvertüren Cockaigne (In London Town) op. 40<br />
und In the South (Alassio) op. 50. Individuelle Repertoirewünsche werden gerne<br />
berücksichtigt.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter dorotheaweber@live.de wird gebeten.<br />
Vom Manuskript zum Notendruck. Eine Einführung in Musikphilologie<br />
und Editionstechnik<br />
Sandra Kebig<br />
Do., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Im Allgemeinen sind gedruckte Notenausgaben die Grundlage allen Musizierens. Daher<br />
ist die Verbindlichkeit der Notendrucke für Musiker eine Grundvoraussetzung, um sich<br />
musikalische Kompositionen aneignen und sie interpretieren zu können. Manchmal<br />
unterscheiden sich die verschiedenen Ausgaben ein und derselben Komposition jedoch<br />
deutlich voneinander. Wie kann es dazu kommen? Und welche Arbeitsschritte stehen<br />
überhaupt zwischen Handschriften und fertigen Notenausgaben? Damit in Verbindung<br />
steht auch die Frage, ob es bessere und schlechtere Ausgaben gibt, und wenn ja, wie<br />
man sie unterscheiden kann. Was ist das Original, oder gibt es das überhaupt? Sind<br />
Urtextausgaben <strong>im</strong>mer die bessere Wahl? Wie entstehen wissenschaftliche Ausgaben?<br />
Dieses Seminar will einen Überblick über die Vielfalt der Editionsformen geben und in die<br />
musikphilologische Arbeit einführen, um so ein Bewusstsein für das Verhältnis von<br />
Notendruck, Quellen und Komponistenintention zu erlangen.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter sa.kebig@udk-berlin.de wird gebeten.<br />
Literaturempfehlung: Christian Martin Schmidt, Editionstechnik in: MGG2, Bd. 2<br />
(Sachteil), Kassel u. a. 1995, Sp. 1656–1680.<br />
Kalkül und Sinnbild: Eine Geschichte des Kanons<br />
Prof. Dr. Horst Weber<br />
Do., 14:00 bis 16:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Der Kanon ist ein janusköpfiges Phänomen: Einerseits ist er <strong>im</strong> volkstümlichen<br />
Musizieren verankert, weil z.B. Kinder oder Laien nur eine St<strong>im</strong>me lernen müssen, um<br />
Mehrst<strong>im</strong>migkeit realisieren zu können; andererseits stellt er eine elitäre Form des<br />
Komponierens dar, stellt er doch die höchsten Anforderungen kontrapunktischer<br />
Kombinatorik an den Komponisten. Über Jahrhunderte hinweg wird der Kanon in allen<br />
Gesellschaftsschichten gepflegt – vom einfachen Volk als Gebrauchsmusik ebenso wie<br />
von Klerus und Adel als esoterischer Bildungsausweis. So vielfältig wie seine<br />
gesellschaftlichen Funktionen sind seine Erscheinungsformen, vom „Sommerkanon“ aus<br />
dem 13. Jahrhundert bis zu Ligetis Klavieretüden vom Ende des 20. Jahrhunderts. Die<br />
Beschäftigung mit dem Kanon vertieft Einsichten in die Entwicklung der Musik und<br />
vermittelt Begegnungen mit zentralen Werken von Josquin Desprez und J. S. Bach über<br />
Mozart und Beethoven bis zu Schönberg und Webern.<br />
Um Anmeldung bis 12.4. unter horstjweber@gmx.de wird gebeten.
Popmusik und Kalter Krieg<br />
Dr. Christiane Tewinkel<br />
Fr., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 19.4.<strong>2013</strong><br />
Fast fünfzig Jahre lang währte der Kalte Krieg, schürte Ängste, schuf Feindbilder, brachte<br />
eine große Friedensbewegung hervor und beeinflusste natürlich auch die Musik. Im<br />
Seminar werden wir uns den Entstehungsbedingungen und der oft spektakulären<br />
Wirkungsgeschichte einiger großer Songs der Pop- und Rockmusik zum Thema „Kalter<br />
Krieg“ zuwenden, um an ihrem Beispiel zu verstehen, wie Musikerinnen und Musiker der<br />
ehemals zwei deutschen Staaten und ihre internationalen Kollegen auf die politischgesellschaftliche<br />
Situation reagierten. In den Blick rücken nicht nur Nummern wie „Der<br />
blaue Planet“ (Karat, 1982), „99 Luftballons“ (Nena, 1983), „Keine He<strong>im</strong>at“ (Ideal,<br />
1983), „Mädchen aus Ost-Berlin“ und „Ist das der Sonderzug nach Pankow?“ (Udo<br />
Lindenberg, 1983) oder „Russians“ (Sting, 1985), unser Augenmerk soll auch einzelnen<br />
Bands wie Berluc und prominenten Figuren wie Nina Hagen gelten.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter christiane@tewinkel.de wird gebeten.<br />
Literatur: Cohen, Harvey G., „Visions of freedom. Duke Ellington in the Soviet Union“,<br />
in: Popular music 30 (2011), S. 297-313.<br />
Schmelz, Peter J., „Introduction: Music in the Cold War“, in: The Journal of Musicology<br />
26.1 (2009), S. 3-16.<br />
Wasserloos, Y. und Mecking, S., „‚Russians’ – zwischen Pop und Militär“, in: Michael<br />
Schramm (hrsg.), Militärmusik zwischen Nutzen und Missbrauch, Bonn 2011, S. 196-208.<br />
Hauptseminare<br />
Franz Schuberts Klaviertrios<br />
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman<br />
Mo., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Franz Schuberts Klaviertrios D 929 (Es-Dur) und D 898 (B-Dur) gehören mit ihren<br />
komplexen Satzanlagen, ihrer eigenwilligen Klangdramaturgie und ihrer gesteigerten<br />
zyklischen Intensität zu den herausragenden Werken der Gattung Klaviertrio <strong>im</strong> früheren<br />
19. Jahrhundert. Das Seminar wird der analytischen Auseinandersetzung mit beiden<br />
Werken angemessenen Raum geben. Zudem sollen Vergleichswerke von Mozart und<br />
Beethoven sowie Schuberts eigener früher Klaviertriosatz D 28 herangezogen werden,<br />
um die individuelle Konzeption Schuberts herauszuarbeiten.<br />
Für die Teilnahme wird die Anschaffung der Henle Studienedition von Schuberts<br />
Klaviertrios (HN 9193) dringend empfohlen.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.4. unter rotter@udk-berlin.de wird gebeten.<br />
Alessandro Scarlatti<br />
Prof. Dr. Susanne Fontaine<br />
Di., 10:00 bis 12:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Alessandro Scarlatti (1660-1725) war einer der fruchtbarsten Komponisten seiner Zeit.<br />
Sein Werk umfasst Kirchenmusik, Bühnenwerke, instrumentale und v. a. vokale<br />
Kammermusik. Die Aufnahme in die römische Accademia dell’Arcadia 1706 ist ein Indiz<br />
dafür, dass er – für einen Musiker seiner Zeit eher ungewöhnlich – als Intellektueller<br />
wahrgenommen wurde. Auch wenn bis heute viele Aspekte von Alessandro Scarlattis<br />
Schaffen wenig bekannt sind, so hatte er lange den N<strong>im</strong>bus des Gründers der<br />
sogenannten „Neapolitanischen Opernschule“ inne. „Scarlatti ist bahnbrechendes Genie.
Die geschichtliche Stellung, in welche er eintrat, hat ihm nicht gestattet, das Höchste<br />
des neuen Stils zu erreichen; erst seine großen Schüler [z. B. G. F. Händel] haben die<br />
Kränze errungen, zu deren Gewinnung er die Bahn eröffnet hat“, feierte ihn 1852 Franz<br />
Brendel. Heute ist einerseits die Vorstellung einer „neapolitanischen Schule“ obsolet<br />
geworden, andererseits hat die Opera seria ihren schlechten Ruf verloren; das Interesse<br />
an Alter Musik hat dazu geführt, dass inzwischen etliche Werke von Scarlatti auf CD<br />
zugänglich sind. Am Beispiel ausgewählter weltlicher und geistlicher Werke Scarlattis<br />
werden exemplarische Gattungen (v.a. Opera seria, Kantate, Oratorium) um 1700 in<br />
ihrem kulturgeschichtlichen Kontext vorgestellt.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. über Nadda Tarabichi (nadda.tarabichi@udkberlin.de)<br />
wird gebeten.<br />
Leseempfehlung: Norbert Dubowy, Art. „Alessandro Scarlatti“, in: MGG2, Personenteil,<br />
Bd. 14, Bd. 2, Kassel u. a. 2005, Sp. 1069-1108<br />
Bartók als Berufungs-Instanz für Lutoslawski, Ligeti und Kurtág<br />
Prof. Dr. Hartmut Fladt<br />
Do., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Drei Komponisten der zweiten Hälfte des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts, die sich<br />
(auch in Schriften und Gesprächen) explizit, in ihren Kompositionen explizit und <strong>im</strong>plizit<br />
auf Bartók berufen: in exemplarischen Analysen – pr<strong>im</strong>är der Instrumentalmusik -– und<br />
mit der Lektüre ausgewählter Texte sollen, entfaltet u. a. an der sich wandelnden<br />
Bartók-Rezeption, musikgeschichtliche und speziell kompositionsgeschichtliche Tendenzen<br />
verdeutlicht werden.<br />
Anmeldung unter fladt@aol.com erforderlich.<br />
Blechblasinstrumente mit Ventilen<br />
(<strong>im</strong> Zusammenhang mit einer Ausstellung anlässlich der 125-Jahrfeier des<br />
Musikinstrumentenmuseums)<br />
Prof. Dr. Conny Restle<br />
Do., 15:00 bis 17:00 Uhr, <strong>im</strong> Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für<br />
Musikforschung, Eingang Ben-Gurion-Straße<br />
Beginn: 18.4.<strong>2013</strong><br />
Mit der Erfindung des Ventils zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Heinrich Stölzel und<br />
Friedrich Blühmel findet ein Umbruch in der Herstellung von Blechblasinstrumenten statt,<br />
der große A uswi rkungen auf di e Musi k haben sol l te. D i e F rühzei t der<br />
Ventilblasinstrumente ist geprägt von einer Vielzahl an Ventilsystemen und an<br />
Exper<strong>im</strong>enten. Das Berliner Musikinstrumenten- Museum besitzt zahlreiche<br />
Ventilblasinstrumente aus dem 19. J ahrhundert, die eindrucksvoll diesen<br />
Entstehungsprozess dokumentieren, und die den Kern einer großen Sonderausstellung<br />
zum Thema "Ventilblasinstrumente" <strong>im</strong> Dezember <strong>2013</strong> bilden.<br />
Anhand zahlreicher Originalinstrumente und zeitgenössischer Quellen werden die<br />
verschiedenen Typen von Ventilen und deren Spieltechnik beleuchtet sowie<br />
zeitgenössische Quellen ausgewertet.<br />
Um Anmeldung bis zum 12.04.<strong>2013</strong> unter restle@s<strong>im</strong>.spk-berlin.de wird gebeten.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
Dieter Krickeberg und Wolfgang Rauch, Staatliches Institut für Musikforschung<br />
Preußischer Kulturbesitz. Musikinstrumenten-Museum. Katalog der Blechblasinstrumente.<br />
Polsterzungeninstrumente, Berlin 1976.<br />
Herbert Heyde, Das Ventilblasinstrument. Seine Entwicklung <strong>im</strong> deutschsprachigen Raum<br />
von den Anfängen bis zur Gegenwart, Leipzig 1987.<br />
Günter Dullat, Metall-Blasinstrumentenbau. Entwicklungsstufen und Technologie,<br />
Wilhelmshaven 2011.
Nam June Paik – Exposition of Music. Fluxus und die Folgen für die<br />
Kunst/Musik<br />
Prof. Dr. Dörte Schmidt gemeinsam mit Prof. Dr. Martina Dobbe (Kunstgeschichte, Fak.<br />
1)<br />
Blockseminar: Mo., 22.4.<strong>2013</strong>, 10:00 bis 13:00 Uhr, Hardenbergstr., Raum 151<br />
Fr., 24.5. bis Sonntag 26.5.<strong>2013</strong> in Sauen<br />
Abschlußveranstaltung: 24.6.<strong>2013</strong>, 10:00 bis 13:00 Uhr, Hardenbergstr., Raum 151<br />
Nam June Paiks legendäre Ausstellung „Exposition of Music – Electronic Television“, die<br />
1963 in der Wuppertaler Galerie Parnass zu erleben war, gilt der Kunst- und<br />
Musikgeschichte als früher Beleg der Fluxus-Bewegung. Bestückt mit vier präparierten<br />
Klavieren, zwei Schallplattenschaschliks, zahlreichen Klangobjekten sowie elf<br />
präparierten Fernsehern vollzog Paik mit dieser Ausstellung jene Grenzüberschreitungen<br />
<strong>im</strong> Feld von Musik und Kunst, die für die Künste in der zweiten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts beispielhaft werden sollten.<br />
Ausgehend von „Exposition of Music – Electronic Television“ und anderen legendären<br />
„Ausstellungen von Musik“ wird das Seminar Paiks intermediäre Arbeiten insbesondere<br />
der 1960er Jahre in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung stellen. Es geht darum,<br />
Paiks Weg von der Musik zum Medien- und Performancekünstler kennenzulernen und die<br />
‚Vermischung‘ der Künste in Happenings, Installationen, neuartigen konzertanten<br />
Praktiken und Mult<strong>im</strong>edia-Inszenierungen vor dem Hintergrund kunst- und<br />
musikwissenschaftlicher Fragestellungen zu thematisieren. Neben seinem Verhältnis zu<br />
anderen Fluxus-Künstlern wie Maciunas, Brecht, Higgins, Vostell und Beuys werden die<br />
Kollaborationen mit anderen Musikern (Cage, Stockhausen, Nono, Tudor) und Interpreten<br />
(Moorman) befragt.<br />
Das Seminar möchte Studierende der Kunst und der Musik <strong>im</strong> interdisziplinären<br />
Austausch zusammenbringen. Im Idealfall treffen <strong>im</strong> Seminar je 10 Studierende der<br />
beiden Fächer aufeinander. Um die Seminarplanung rechtzeitig konkretisieren zu können,<br />
bitten wir um Anmeldungen unter dobbe@udk-berlin.de oder nadda.tarabichi@udkberlin.de<br />
(für die Musik). In der ersten Sitzung am 22. April <strong>2013</strong> wird die verbindliche<br />
Teilnehmerliste festgelegt. Aufgrund der begrenzten Übernachtungsplätze in Sauen gibt<br />
es insgesamt nur 20 Plätze in diesem Seminar.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
- Klaus Bußmann / Florian Matzner (Hg.): Nam June Paik. A Data Base, AK Biennale<br />
Venedig 1993, Ostfildern-Ruit 1993.<br />
- Susanne Neubauer (Hg.): Nam June Paik: exposition of music; electronic television;<br />
revisited, AK anläßlich der Ausstellung "Nam June Paik. Music for all senses", Museum<br />
moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Köln 2009.<br />
- Gabriele Knapstein: Eine lange Geschichte mit vielen Knoten. Fluxus in Deutschland.<br />
1962–1994, AK Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart 1995.<br />
Kolloquien<br />
Kolloquium für ExamenskandidatInnen<br />
Prof. Dr. Christine Siegert<br />
Mo., 14:00 bis 16:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 15.4.<strong>2013</strong><br />
Alle Examenskandidatinnen und -kandidaten, die <strong>im</strong> laufenden Semester schriftliche<br />
Abschlussarbeiten verfassen (BA1, BA2, KA) und/oder mündliche Prüfungen ablegen (PA,<br />
KA), sind aufgefordert, ihre Themen in der Gruppe vorzustellen und zu diskutieren.<br />
Daneben werden Hinweise zur Literaturrecherche, zum Aufbau von Hausarbeiten, zur<br />
Zitierweise und zur Vorbereitung von mündlichen Prüfungen gegeben.
Kolloquium für ExamenskandidatInnen<br />
Prof. Dr. Susanne Fontaine<br />
Di., 16.00 bis 18.00, Fa 302<br />
Beginn: 16.4.<strong>2013</strong><br />
Das Kolloquium bietet Examenskandidaten und –kandidatinnen die Möglichkeit, ihre<br />
mündlichen Themen wie auch ihre Examensarbeit in der Gruppe vorzustellen und zu<br />
diskutieren.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. über Nadda Tarabichi (nadda.tarabichi@udkberlin.de)<br />
wird gebeten.<br />
Literatur: Nicole Schwindt-Gross, <strong>Musikwissenschaft</strong>liches Arbeiten. Hilfsmittel -Technik<br />
- Aufgaben, Kassel 21999. (= Bärenreiter Studienbücher Musik, Bd. 1)<br />
Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Doktor-, Diplomund<br />
Magisterarbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Heidelberg 1988.<br />
Kolloquium für ExamenskandidatInnen<br />
Prof. Dr. Dörte Schmidt<br />
Mi., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 302<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
Das Kolloquium richtet sich an Examenskandidatinnen und –kandidaten, die eine<br />
Prüfungsarbeit schreiben oder eine mündliche Prüfung vorbereiten wollen. Es bietet eine<br />
Diskussionsplattform für Themenfindung wie –strukturierung, Recherche-, Schreib- und<br />
Vortragstechniken, methodische Probleme etc. Das Arbeitsprogramm richtet sich nach<br />
den Bedürfnissen der Teilnehmer. Teilnahme wird von allen erwartet, die sich bei mir zur<br />
Prüfung anmelden.<br />
Um Anmeldung spätestens bis zum 12.4. über Frau Tarabichi (nadda.tarabichi@udkberlin.de)<br />
wird gebeten.<br />
Literatur zur Einführung:<br />
Nicole Schwindt-Gross: <strong>Musikwissenschaft</strong>liches Arbeiten. Hilfsmittel, Techniken,<br />
Aufgaben, 4 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Kassel 1999.<br />
Umberto Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Doktor-, Diplomund<br />
Magisterarbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Heidelberg 1988.<br />
Kolloquium für ExamenskandidatInnen<br />
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman<br />
Mi., 12:00 bis 14:00 Uhr, Fa 212<br />
Beginn: 17.4.<strong>2013</strong><br />
Das Kolloquium richtet sich an Examenskandidatinnen und –kandidaten, die eine<br />
Prüfungsarbeit schreiben oder eine mündliche Prüfung vorbereiten wollen. Es bietet eine<br />
Diskussionsplattform für Themenfindung wie –strukturierung, Recherche-, Schreib- und<br />
Vortragstechniken, methodische Probleme etc. Das Arbeitsprogramm richtet sich nach<br />
den Bedürfnissen der Teilnehmer. Teilnahme wird von allen erwartet, die sich bei mir zur<br />
Prüfung anmelden.<br />
Um Anmeldung bis spätestens 12.4. unter rotter@udk-berlin.de wird gebeten.<br />
Kolloquium zu aktuellen Forschungsfragen<br />
Prof. Dr. Susanne Fontaine<br />
Blockveranstaltung nach Vereinbarung<br />
Anmeldung über Frau Tarabichi: nadda.tarabichi@udk-berlin.de<br />
Das Kolloquium bietet allen mit aktuellen Forschungsarbeiten befassten Studierenden die<br />
Möglichkeit, ihre Projekte zur Diskussion zu stellen, grundlegende methodische Fragen zu<br />
bearbeiten etc.
Kolloquium zu aktuellen Forschungsfragen<br />
Prof. Dr. Signe Rotter-Broman<br />
Blockveranstaltung nach Vereinbarung<br />
Anmeldung über Frau Tarabichi: nadda.tarabichi@udk-berlin.de<br />
Das Kolloquium bietet allen mit aktuellen Forschungsarbeiten befassten Studierenden die<br />
Möglichkeit, ihre Projekte zur Diskussion zu stellen, grundlegende methodische Fragen zu<br />
bearbeiten etc.<br />
Kolloquium zu aktuellen Forschungsfragen<br />
Prof. Dr. Dörte Schmidt<br />
Blockveranstaltung nach Vereinbarung<br />
Anmeldung über Frau Tarabichi: nadda.tarabichi@udk-berlin.de<br />
Das Kolloquium bietet allen mit aktuellen Forschungsarbeiten befassten Studierenden die<br />
Möglichkeit, ihre Projekte zur Diskussion zu stellen, grundlegende methodische Fragen zu<br />
bearbeiten etc.