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Diamant- und Bornitrid- Trennscheiben

Diamant- und Bornitrid- Trennscheiben

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Hartstoff-Bindungen<br />

Die Bindung ist neben Körnungsgröße<br />

und Konzentration die dritte ausschlaggebende<br />

Kenngröße für das<br />

Schneidverhalten einer Diamantoder<br />

Bornitrid-Trennscheibe.<br />

Die Entwicklung geeigneter Bindungen<br />

ist die Basis für fortschrittliche<br />

Diamantwerkzeuge.<br />

WINTER Diamant- und Bornitrid-<br />

Trennscheiben werden in zwei<br />

Bindungsarten angefertigt.<br />

Metallbindungen sind verschleißfest<br />

und vergleichsweise stoßunempfindlich,<br />

sie sind gekennzeichnet<br />

durch hohe Standzeit bei kleinerem<br />

Zeitspanvolumen.<br />

Beim Einsatz von<br />

Kunstharzbindungen<br />

treten<br />

niedrigere Schleifkräfte<br />

und Temperaturen<br />

auf.<br />

Dadurch sind diese<br />

Werkzeuge<br />

beispieIsweise gut<br />

geeignet für kantenempfindliche<br />

Werkstoffe.<br />

Eine Sonderstellung unter den<br />

Metallbindungen nimmt die galvanische<br />

Bindung für einschichtige<br />

Diamantbeläge ein. Die Matrix<br />

umschließt nur einen Teil des<br />

Metallbindungen: Bronzebindungen =<br />

Ausführungen Bz oder MSS<br />

Kunstharzbindungen:<br />

galvanische Bindungen =<br />

Ausführungen NK, S oder GSS<br />

Ausführungen K-plus oder KSS<br />

Diamantkorns, dessen genau definierter<br />

Überstand dem Werkzeug eine<br />

außerordentlich gute Schneidfähigkeit<br />

gibt. Deshalb ist sie besonders<br />

geeignet für das Trennen von<br />

Duroplasten, glasfaserverstärkten<br />

Kunststoffen (GFK), Ferriten, ,,grünen“<br />

Werkstoffen u.ä..<br />

Anwendungstechnische Hinweise<br />

1. Welche Werkstoffe können getrennt<br />

werden?<br />

Grundsätzlich kann man mit Diamant-<br />

Trennscheiben harte, kurzspanende<br />

Materialien trennen.<br />

Als Beispiele seien genannt:<br />

Glas<br />

Keramik gebrannt und<br />

ungebrannt<br />

Hartmetall<br />

Graphit<br />

Quarz<br />

Ferrite<br />

Halbleiterwerkstoffe.<br />

Weitere Werkstückstoffe und<br />

Werkstoffgruppen, siehe Seite 8.<br />

Kohlenstoffaffine Werkstoffe wie<br />

insbesondere Stahl, die eine Mindesthärte<br />

von 55 HRC haben sollten,<br />

werden mit kubisch kristallinem<br />

Bornitrid getrennt. Als Beispiel können<br />

hochlegierte Stahlqualitäten wie HSS<br />

und Chromstahl mit 12 % Cr erwähnt<br />

werden.<br />

Weiche, langspanende Werkstoffe<br />

tendieren zum Schmieren. Sie setzen<br />

sich im Spanraum fest und machen<br />

die Diamant-Trennscheibe unbrauchbar.<br />

Kompromisse lassen sich mit<br />

galvanisch gebundenen Schneidbelägen<br />

erzielen.<br />

2. Welche Schneidbelagspezifikation?<br />

Die Auswahl der Schneidbelagspezifikation<br />

kann nur auf der Grundlage<br />

umfassender Erfahrung vorgenommen<br />

werden.<br />

6<br />

Eine optimale Typenfestlegung<br />

ist abhängig von einer möglichst<br />

genauen Information über den<br />

Einsatzfall, für den das Werkzeug<br />

benötigt wird, siehe auch Fragebogen<br />

auf Seite 19.<br />

Unerläßlich für die Wahl der richtigen<br />

Belagspezifikation sind:<br />

- Die vollständige Bezeichnung des<br />

Werkstückstoffes - um den Zugriff<br />

auf bereits durchgeführte anwendungstechnische<br />

Versuche zu<br />

ermöglichen.<br />

- Die Anforderungen an die Qualität<br />

der Schnittkanten (z.B. max. Größe<br />

der Aussprünge) - je kleiner die<br />

zulässigen Kantenaussprünge sein<br />

dürfen, desto geringer müssen<br />

die auftretenden Schnittkräfte sein.<br />

- Die Arbeitsbedingungen (siehe<br />

Fragebogen Seite 19), wobei es für<br />

eine optimale Empfehlung notwendig<br />

ist, die Variationsbereiche<br />

anzugeben (z.B. Drehzahl von/bis,<br />

Vorschub von/bis).<br />

- Ein ausreichend dimensionierter<br />

Spindelantrieb (siehe Punkt 4).<br />

Eine hohe Antriebsleistung erlaubt<br />

den Einsatz einer Legierung mit<br />

höherer Hartstoffkonzentration.<br />

- Eine niedrige Antriebsleistung<br />

erfordert eine Trennscheibe die mit<br />

niedrigen Schleifkräften arbeitet,<br />

beispieIsweise in Kunstharzbindung<br />

mit niedriger Hartstoffkonzentration.<br />

Wenn eine Werkzeugspezifikation<br />

(Trennscheiben-Schneidbelag) an eine<br />

vorhandene Maschine mit feststehenden<br />

Parametern angepaßt werden<br />

muß, sollte folgende Gesetzmäßigkeit<br />

beachtet werden: Je höher die<br />

Umfangsgeschwindigkeit, desto<br />

größer ist die wirksame Härte des<br />

Werkzeuges.<br />

3. Welche Werkzeugabmessungen?<br />

Die Werkzeugabmessungen werden<br />

durch die Maschine und die zu<br />

trennende Werkstückhöhe bestimmt.<br />

Man rechnet mit einem Flanschdurchmesser,<br />

der 1/3 des Trennscheibendurchmessers<br />

nicht unterschreiten<br />

sollte, d.h. maximal zu trennende<br />

Werkstückhöhe beträgt < 1/3 des<br />

Trennscheibendurchmessers.<br />

Sofern zwischen unterschiedlich<br />

hohen Schneidbelägen gewählt<br />

werden kann, z.B. bei Bz-Trennscheiben<br />

x = 5 oder 10 mm, sollte<br />

man sich für das größte Maß<br />

entscheiden; die Werkzeugkosten<br />

je Schnitt sind geringer bei hohen<br />

Schneidbelägen, da der<br />

Werkzeugpreis unterproportional<br />

mit der Belaghöhe wächst.<br />

Für besonders aussprungfreie Schnittkanten<br />

ist ein stabiIer Kern der<br />

Trennscheibe wichtige Voraussetzung.<br />

Die Stabilität der Trennscheibe kann<br />

auch durch eine Vergrößerung des<br />

Flanschdurchmessers (Durchmesserangabe<br />

erforderlich) erhöht werden.<br />

Eine Zusammenfassung der international<br />

gültigen Bezeichnungen an

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