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Micronal PCM Katalog für Architekten und Planer 2010

Micronal® PCM Katalog für Architekten und Planer 2010

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BINE themeninfo I/20097Aus der PraxisPrototyp Wohnen 2015En passantAbb. 10 Frostberegnungvon Apfelbäumenim AltenLand bei Hamburg.Frostschutz <strong>für</strong> den ApfelbaumAbb. 8 Nordost-Ansicht des Prototyps Wohnen 2015.Quelle: TU Darmstadt, KubinaDer von Studenten der TU Darmstadt konzipierte Solarhaus-Prototyphat im Jahr 2007 den internationalen Wettbewerb "Solar Decathlon"um das attraktivste <strong>und</strong> energieeffizienteste Solarhaus in denUSA gewonnen. Das energieautarke Gebäude wurde auf demCampus der TU Darmstadt erbaut <strong>und</strong> nach Fertigstellung in dieUSA transportiert. Das Haus ist ein Holzleichtbau mit geringererWärmespeichermasse gegenüber Gebäuden in Massivbauweise. Esumfasst 80 Quadratmeter Gr<strong>und</strong>fläche. Um höchsten Wohnkomfortmit niedrigstem Energieaufwand zu vereinen, wurde eine kompakte<strong>und</strong> hochgedämmte Gebäudehülle gewählt. In die Wände wurden50 Quadratmeter einer <strong>PCM</strong>-haltigen Gipsbauplatte der BASF integriert.Hinzu kamen 50 Quadratmeter aktive, wasserdurchströmte<strong>PCM</strong>-Kühldeckenelemente der Firma Ilkazell.Im Energiekonzept des Darmstädter Gebäudeprototyps trug der<strong>PCM</strong>-Einsatz entscheidend dazu bei, die geforderte konstante Innentemperaturdes Gebäudes zu halten. Um die im geschmolzenenWachs gespeicherte Wärme aus dem Haus zu transportieren,setzen die Studenten ein ausgeklügeltes System ein: Aus einemWassertank leiten sie tagsüber 16 °C kaltes Wasser durch dieKühldeckenelemente <strong>und</strong> können dadurch den Raum aktiv kühlen.Nachts leiten sie das erwärmte Wasser auf die außen auf dem Dachangebrachten Photovoltaik-Module, wo ein Teil verdunstet. Diedabei anfallende Verdunstungskälte kühlt das restliche Wasserwieder ab, das zurück in den Wassertank geführt wird. Durch denEinbau der 15 mm starken <strong>PCM</strong>-Gipsbauplatten lässt sich imDarmstädter Leichtbau genau so viel Wärme speichern wie miteiner 90 mm starken Betonwand.Da Pflanzen keine eigene Körperwärme aufweisen, sind sieniedrigen Umgebungstemperaturen direkt <strong>und</strong> meist ohneAbwehrmöglichkeit ausgesetzt. Es gibt allerdings Pflanzen imHochland der südamerikanischen Anden, die Wasser ineinem Hohlraum ihres Stammes speichern <strong>und</strong> zur Abwehrvon Frostschäden nutzen. In kalten Nächten beginnt diesesWasser zu gefrieren <strong>und</strong> setzt somit die Kristallisationswärme –auch Erstarrungswärme – frei, die das weitere Abkühlen <strong>und</strong>damit das Einfrieren der Pflanze verhindert.Der Mensch nutzt heute denselben Ansatz: Um Obstbäumevor Frostschäden zu bewahren, werden diese in kalten Nächtenkünstlich mit Wasser besprüht. Die Beregnung bewirkt, dassdie Blüten <strong>und</strong> Knospen mit einer Eisschicht überzogen werden.Der Frostschutz-Effekt entsteht durch die Abgabe vonWärme zum Zeitpunkt der Erstarrung (Gefrieren) des Wassersauf den Blüten. Durch die fortdauernde Benetzung wird einständiger Gefrierprozess erzeugt, der eine konstante Temperaturvon 0,5 °C im Inneren des Eispanzers gewährleistet.Die Knospen bzw. Blüten werden damit vor dem Erfrierengeschützt.Quelle: Obsthof Axel Schuback, www.apfelpatenhof.deAbb. 9 Innenansicht: Der Einsatz von <strong>PCM</strong>-Gipsbauplatten trug nebenKühldeckenelementen entscheidend dazu bei, die geforderten konstantenInnenraumtemperaturen zu erreichen.Quelle: TU Darmstadt, Christian Stumpf

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