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Micronal PCM Katalog für Architekten und Planer 2010

Micronal® PCM Katalog für Architekten und Planer 2010

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BINE themeninfo I/20095Abb. 5 Mikroverkapselung.Quelle: Fraunhofer ISE, BASFAbb. 6 Beispiele von <strong>PCM</strong>-Verb<strong>und</strong>materialien: Mechanisch stabiles,schüttfähiges Granulat der Rubitherm GmbH; <strong>PCM</strong>-Grafit-Verb<strong>und</strong> mithoher Wärmeleitfähigkeit.Quelle: ZAE BayernKriterien <strong>für</strong> die Auswahl geeigneter Materialien sindhierbei Energie- <strong>und</strong> Leistungsdichten; aber auch Speicherverluste,Kosten <strong>und</strong> Sicherheit spielen eine wichtigeRolle.Anwendungsmöglichkeiten von <strong>PCM</strong>Die meisten Anwendungen von <strong>PCM</strong> mit dem Motiv „Energiesparen“dienen dem Puffern von Temperaturzyklen inGebäuden. Schwerpunkt ist die Vermeidung von Spitzentemperaturen<strong>und</strong> somit die Einsparung Kühlenergie.Bei konventioneller Nachtlüftung wird die Warmluftim Gebäude durch kalte Nachtluft ersetzt; mit <strong>PCM</strong> kanndie Wärmekapazität eines Gebäudes erhöht <strong>und</strong> dadurchdie Nachtkälte in der Gebäudemasse gespeichert werden.Eine weitere wichtige Anwendung sind Speicher,die zur Unterstützung der Gebäudeheizung eingesetztwerden.Generell lassen sich folgende Anwendungen von PhaseChange Materials in Gebäuden unterscheiden:• <strong>PCM</strong> in die Gebäudestruktur integriert(Wand, Decke)• <strong>PCM</strong> in sonstigen Gebäude-Komponenten(z. B. Fassadenelement)• <strong>PCM</strong> in separaten Wärme- <strong>und</strong> KältespeichernDie ersten beiden Anwendungen sind passive Systeme,die die gespeicherte Wärme oder Kälte automatisch abgeben.Das dritte System benötigt aktive Komponenten –wie Lüfter <strong>und</strong> Pumpen – sowie eine Regelung. Sie bietetjedoch den Vorteil, dass die gespeicherte Wärme oderKälte bei Bedarf gezielt abgerufen werden kann. Abhängigvom Einsatzbereich werden <strong>PCM</strong> mit unterschiedlichenPhasenübergangstemperaturen eingesetzt. Bevorzugtwerden in Gebäuden Speichertemperaturen von 0 °C bis40 °C, mit Ausnahme der Warmwasser- <strong>und</strong> Heizwasserbereitungmit Temperaturen zwischen 50°C <strong>und</strong> 60 °C.Die Integration von <strong>PCM</strong> in die Gebäudestruktur ist aufden Temperaturbereich von 21 °C bis 26 °C fokussiert.Eisspeicher mit ihrer im Vergleich zu Kaltwasserspeichernum ein Vielfaches höheren Speicherdichte sind heute inder Gebäudeklimatisierung <strong>und</strong> bei der Nutzung industriellerProzesskälte Stand der Technik. Aufgr<strong>und</strong> ihrerEinbindung in das Kühlsystem über einen Solekreislaufmit Pumpe können die Speicher aktiv angesteuert werden,um sie gezielt zu be- <strong>und</strong> entladen sowie ihre Leistungzu regeln. Eine weitere Möglichkeit zur aktiven Einbindungbilden luftführende Heiz- <strong>und</strong> Kühlsysteme.Zur passiven Temperaturstabilisierung hingegen werden<strong>PCM</strong> ohne äußere Steuerung eingesetzt. Ein Beispielda<strong>für</strong> ist der Einsatz makroverkapselter <strong>PCM</strong> in Transportboxen<strong>für</strong> temperaturempfindliche Güter wie Pharmazeutika<strong>und</strong> Blutplasma. In den letzten Jahren wurdevermehrt auch <strong>PCM</strong> in Bekleidung eingebracht. Hierpuffern <strong>PCM</strong> kurzzeitig überschüssige Wärme <strong>und</strong> reduzierendas Schwitzen; oder sie nutzen gespeicherteWärme, um Frieren zu verhindern. Für diese Fälle wirdzumeist mikroverkapseltes <strong>PCM</strong> mit dem Bekleidungsstoffkombiniert.Dieser Ansatz wird seit einigen Jahren auch zur passivenTemperaturstabilisierung in Gebäuden eingesetzt.Verglichen mit der Wärmespeicherfähigkeit von Baumaterialienwie Gips, Holz, Zement oder Steinen – dieim Bereich von 0,8 bis 1,5 kJ/kg in einem 1 °C Intervallliegen – können <strong>PCM</strong> beim Schmelzen ein Vielfaches anWärme speichern. Zumeist werden mikroverkapselte <strong>PCM</strong>in Baumaterialien eingebracht.Ein weiteres Anwendungsfeld ergibt sich aus bereits etablierterGebäudetechnik: So werden Gebäude mit bauteilintegriertenRohrregistern gekühlt, um das Raumklimakomplett oder unterstützend zu konditionieren. Diesethermoaktiven Bauteilsysteme (TABS) lassen sich kombiniertmit konventionellen Heizsystemen (Heizkörpern)sowie natürlicher oder maschineller Lüftung einsetzen.Bei dieser Anwendung ersetzen sie eine konventionelleGebäudekühlung. Bei rein passiven Systemen – oderauch im Falle der TABS – sollte aufgr<strong>und</strong> des schlechtenWärmeübergangs zur Luft eine große Wärmeübertragerflächezur Verfügung stehen. Bei aktiven Systemen istdies nicht notwendig, denn bereits eine geringe Bewegungder Luft erhöht den Wärmeübergang <strong>und</strong> damit dieLeistungsfähigkeit des Systems um ein Vielfaches.

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