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Weißbuch

Ist es jemals sicher, Kunststofffässer und -behälter - CurTec

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4Normen und Empfehlungen für diePraxisDas Hauptproblem beim Füllen nichtleitfähiger Kunststoffbehälter – seien es nun IBCs, Fässeroder Flaschen – besteht darin, dass die Flüssigkeiten oder Feststoffe, die durch ihre eigeneBewegung aufgeladen werden, ebenso Ladungen im Kunststoff hervorrufen. Je mehr Produktin den Behälter eingefüllt wird, umso mehr Ladung bildet sich auf seiner Innenfläche. Auf derAußenfläche des Behälters, die direkt der explosionsfähigen Atmosphäre ausgesetzt ist, bildensich entgegengesetzte Ladungen. Zwischen der geladenen Außenfläche und eventuellenObjekten (z.B. Werkzeugen, Behältern, Instrumenten oder den Fingern des Bedienpersonals)bilden sich Potentialdifferenzen innerhalb der explosionsfähigen Atmosphäre, die wiederumzu zündfähigen Büschelentladungen führen können. Alternativ dazu können sich Objekte, wiez.B. Metallwerkzeuge, aufgrund der Nähe zu elektrisch aufgeladenen Kunststoffbehältern selbstaufladen. Wenn sie gegen Erde isoliert sind, kann es auch hier leicht zu Funkenentladungenkommen. Experten und Normen kommen zu der Schlussfolgerung, dass mobile Behälter ausnichtleitfähigem Kunststoff nur dann in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werdensollten, wenn der gesamte Prozess einer Expertenanalyse unterzogen wurde(2)(4). WennKunststoffe verwendet werden sollen, muss dazu die brennbare Atmosphäre inertisiertwerden.Es gibt zwar viele Informationen zu Widerstandswerten, die bei der Erdung vonMetallobjekten (z.B. Tanklastzügen, 205-Liter-Fässern, etc.) erreicht werden sollten (10 Ohmoder weniger), aber nur wenige praktische Hinweise in Bezug auf die maximalenWiderstandswerte für elektrostatisch ableitfähige Fässer oder IBCs. Nur in einer Norm wirdein maximaler Widerstandswert für elektrostatisch ableitfähige Werkstoffe festgelegt, unddieser gilt für FIBCs des Typs C, die für den Transport und die Lagerung von pulverförmigenProdukten verwendet werden. In CLC/TR: 50404 steht, dass der Widerstand durch einenFIBC-Sack des Typs C hin zu seinen Erdungszungen nicht größer als 1 x 108 Ohm seinsollte(5). Zurzeit bieten einige Verpackungsmittelhersteller elektrostatisch ableitfähige Fässerund IBCs an, deren maximale Widerstandswerte mit 1 x 108 Ohm, 1 x 106 Ohm bis zu 1 x105 Ohm angegeben werden. Ein Beispiel dafür ist ein Fass aus Verbundwerkstoff mit einernormalen Innenauskleidung aus PE und einer Kunststoffaußenfläche aus elektrostatischableitfähigem Material. Dies bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass die Flüssigkeit im Innerndes Fasses, auch wenn sie leitfähig ist, ihre Ladung schnell ableitet, aber die Fassoberfläche, dieder explosionsfähigen Atmosphäre direkt ausgesetzt ist, sollte keine Potentialdifferenzen inBezug auf andere geerdete Objekte aufbauen oder Spannungen in isolierten Metallobjektenhervorrufen, sofern korrekte Erdungsverfahren angewendet werden.Da diese Behältertypen in den Lieferketten in der Gefahrstoffindustrie immer größereVerbreitung finden, sollten Institutionen und Organisationen, die Normen und Richtlinien fürdie Kontrolle elektrostatischer Ladungen in explosionsgefährdeten Bereichen verfassen, dieVerwendung dieser Behälter in Augenschein nehmen. Besonders wichtig ist dies, wenn es umbrennbare Flüssigkeiten mit niedriger Mindestzündenergie geht. Da Pulver normalerweise einehöhere Mindestzündenergie als Flüssigkeiten haben, ist es besonders wichtig, Leitfäden zuveröffentlichen, welche die Mindestzündenergien von brennbaren Flüssigkeiten, das<strong>Weißbuch</strong> | Ist es jemals sicher, Kunststoff-Fässer und –Behälter in explosionsgefährdeten Bereichen zu verwenden?

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