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Neue Szene Augsburg 2015-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

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Werkschauparty mit Sabine Volkert (Foto: Peter Langenhahn)wie ihre Clubkarriere quasi als Vertretung der Vertretungbeginnt. »Danach kam Georg vom SchwarzenSchaf auf mich zu und meinte: ’Hey, das war dochganz gut, magst du noch mal?’« So war sie im Geschäftund lieferte wenig später auch die Visuals zueinem Abend von »Automatic Music«. Die Geschichtewiederholte sich, danach kam einer der beiden Automatic-Veranstalter,Stefan Sieber, auf sie zu undmeinte: »Hey, das war doch ganz gut...« Und es dauertenicht mehr lange, bis es hieß: »Hier sind die Terminefür die nächsten Monate.«Yino hat von Anfang an Spaß an der Sache: »Mankann live auf die Musik eingehen, die Stimmung, dasTempo, das geschieht alles sehr intuitiv.« Der Nachteil:Als VJ ist man meist alleine, während die DJs fastimmer mindestens zu zweit sind. »Bei so einem Clubabend,der sechs, sieben Stunden dauert, lässt manschon mal einen Clip etwas länger laufen«, sagt siefast entschuldigend. Auch direkte Reaktionen derGäste sind eher selten und wenn, »dann sind es meistselbst Gestalter, glaube ich zumindest«, sagt Yino undlacht wieder.Genau genommen sind die Clubabende ja auch nurein Hobby, schließlich ist Yino Kommunikationsdesignerin.Ein Beruf, den die Hochschule auf ihrer Homepageso beschreibt: »Der Kommunikationsdesignerordnet und gestaltet kommunikative Prozesse in Gesellschaft,Wirtschaft, Kultur und Bildung. Dazu zähltdie Gestaltung von Erscheinungsbildern, Werbekampagnen,Markenauftritten, multimedialen Events undöffentlichen Leitsystemen.«Auch Stadtmarketing kann Spaß machenAktuell arbeitet Yino als Freelancer, zum Zeitpunkt unseresInterviews hat sie einen zweiwöchigen Job inder Bundeshauptstadt, »klassische Animations- undIllustrationsarbeit zu einem Werbespot«, erklärt sie.Der Kontakt kam ein weiteres Mal über ihren einstigenLehrer, Sebastian Onufszak, zustande. »Zunächst warnicht sicher, ob der Aufenthalt in Berlin klappt, aberplötzlich hieß es: ’Hey, wir haben eine Wohnung fürdich, ab 04. Juli.’ Ich musste kurz schlucken, das warübermorgen!«Dieses »hey« hört man oft, wenn Yino erzählt, mindestensso häufig wie ihr Lachen. Dementsprechendwenig Furcht zeigt sie vor der Selbständigkeit: »Esgibt unglaublich viele, die noch nie angestellt warenund trotzdem sehr tolle Sachen machen.« Meist läuftes über einen großen Auftrag, der dann weitere nachsich zieht. »Ich glaube, man muss sich auf etwas konzentrieren,dann findet man auch seine Jobs«, sagtYino selbstbewusst.Die Gefahr, dieses unbeschwerte junge Talent an diealles absorbierende Bundeshauptstadt zu verlieren,ist zum Glück eher gering: »Ich fand <strong>Augsburg</strong> vonAnfang an als Zuhause sehr schön und die Designszenehier ist eine tolle Gemeinschaft«, schwärmtYino. »Im schlimmsten Fall....« Während sie kurz überlegt,rutscht dem Reporter das Wörtchen »Stadtmarketing«heraus. Und Yino lacht wieder: »AuchStadtmarketing kann Spaß machen!«Zumindest im <strong>Augsburg</strong>er Stadtmarketing sollte ihrName mittlerweile bekannt sein, beim Modular <strong>2015</strong>war sie mit ihrem Kollegen Markus Puhlmann wiederan den Visuals zu »Puppet On A String« beteiligt - undkonnte deshalb nicht an der Preisverleihung zum Popreis»Roy« teilnehmen, für den sie in der KategorieNewcomer nominiert war. »Das war etwas schade,aber es ist eine Ehre, nominiert gewesen zu sein.«Wäre die Geschichte anders verlaufen, hätte sie übrigensauch als Musikerin teilnehmen können, Yino hatlange professionell Klavier gespielt. »Irgendwann warklar: Entweder ich konzentriere mich aufs Zeichnen,oder auf die Musik.« Die Visuals sieht sie als gutenKompromiss: »So hat man auch immer mit Musik zutun, steht aber nicht so sehr im Mittelpunkt, als Pianistinhatte ich auf der Bühne regelmäßig Blackouts.«Yino vs. AuroraEs ist vier Uhr nachts und Yino Huan ist von einemBlackout weit entfernt. Rund dreizehn Stunden nachunserem Interview steht sie im Kesselhaus hinterihrem Laptop und wirkt im Gegensatz zu den Kollegenam DJ-Mischpult erstaunlich frisch. Ich besorge mireinen Drink und beobachte, wie auf den Leinwändenüber dem DJ-Pult Käfer zu Diamanten werden, sichein Wald aus Händen bildet, aus denen Hirschgeweihewachsen, die wiederum zu Eulen mutieren, um sichim nächsten Moment zu einem Papierfliegerstrudel zuformieren, der schließlich einen Wassertropfen bildet,aus dem ein Löwenkopf wird...Als ich das Kesselhaus verlasse, färbt sich der Himmelüber <strong>Augsburg</strong> rot und ich denke mir: Okay, die Sonnemacht auch schöne Visuals. Bisschen statisch halt.Blick aus dem Cockpit, Silvester in der Roten SonneYino und Markus Puhlmann(Foto: Hannes Fass)

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