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Neue Szene Augsburg 2015-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

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Zoom2704ter zu bauen. Wenn Herr Weitzel sagt, dasDreispartenhaus ist gesetzt, dann sage ich:Das mag ja sein, aber wer legt das denn aufimmer fest?Und was sagen Zagler und seine 70 Mitunterzeichner?Zagler: Wenn ein Bürgerbeteiligungsprozessoffen sein soll, dann muss alles möglich sein, sonstist es eine Farce und da mache ich nicht mit. Es gehtder Stadt nur darum, das Theater so weiterzuführen,wie es jetzt läuft.Weitzel: Wir haben beim Theater optimale Auslastungszahlen.Ich möchte davor warnen, eine Kriseherbeizureden.Dann könnten wir ja jetzt ein Bier trinken undsagen: Alles gut.Weitzel: Die Akzeptanz des Theaters ist da. WennHerr Zagler meint, man könnte den Denkmalschutz inFrage stellen und das Haus auf der grünen Wiesebauen, weil das billiger käme, muss ich sagen: Diegrüne Wiese in der Stadtmitte haben wir nicht. Unddass wir ein solches Haus ganz zentral in der Stadthalten wollen, darüber gibt es bei den VerantwortlichenKonsens. Ich sehe keinen Theaterneubau inLechhausen, es käme übrigens auch nicht billiger. Undwas würden wir mit dem leerstehenden Haus am Kennedyplatzmachen?Können wir uns das Theater überhaupt leisten?Weitzel: Die Frage lässt sich nach der Finanzierungszusageder Staatsregierung tendenziell schon miteinem Ja beantworten.Ist das sehr tendenziell, oder eher so bisschentendenziell?Weitzel: Der Stadtrat muss im nächsten Schritt einWeitzel: „Ich möchte davor warnen,eine Krise herbeizureden“Zagler: „Natürlich gibt es eine Krisedes Theaters!“Finanzierungskonzept beschließen, bei dem die Stadt82 Millionen Euro zu tragen hat, während auf denFreistaat ein Finanzierungsanteil von 107 Millionenentfällt.Was wollen die Theaterkritiker?Zagler: Natürlich gibt es eine Krise des Theaters!Wenn die Maß Bier im Plärrer drei Euro kostet, ist auchjedes Zelt voll und wenn ich für 20 Euro eine vierstündigeOper sehen kann, geh ich da hin.Weitzel: Wollen Sie, dass das Theater durch höhereEintrittspreise höherschwelliger wird?Zagler: Nein, nein, ich spreche von der gesellschaftlichenRelevanz des Theaters, von der künstlerischenKraft, die in die Stadtgesellschaft hineinwirken muss.Die ist nicht vorhanden. Das <strong>Augsburg</strong>er Theater leidetan einem Bedeutungsverlust.Ins Theater gehen also nur noch Rentner undSchulklassen?Weitzel: Nein, das stimmt überhaupt nicht. Das Theaterverliert nicht an gesellschaftlicher Bedeutung. Dasist eine Frage der Ausrichtung, der Spielpläne, der Inhalte,der Stücke.Zagler: Da sag ich ja nichts dagegen.Weitzel: Das sind aber alles inhaltliche Punkte, dashat mit baulichen Fragen nichts zu tun.Zagler: Relevanz entsteht, wenn das Theater kein Gemischtwarenladenist. Dieser ganze Klotz wird durchdiese Planung noch klotziger.Mit Klotz meinen Sie das Große Haus?Zagler: Dieser Theaterklotz mit der zusätzlichenNazi-Architektur wird noch klotziger,wenn die derzeitige Planung umgesetzt wird.Weitzel: Das ist ein Gründerzeitbau aus dem19. Jahrhundert.Zagler: Ich wollte ein bisschen provozieren,der fünfte Torbogen wurde von Adolf Hitler hinzugefügt.Persönlich?Zagler: Nein.Wo liegen Sie beide denn nun inhaltlich total auseinander?Zagler: Die Art und Weise der städtischen Theaterplanungund der geheimgehaltenen Lenkungsgruppewar eine bürgerferne Provokation ohne Transparenz,eine Planung, die ohne eine einzige Bedarfszahldurchgeführt wurde.Warum lachen Sie da, Herr Weitzel?Weitzel: Es gab keine geheimgehaltene Lenkungsgruppe.Zagler: Doch, ich habe jeden Stadtrat in der Oppositiongefragt und keiner wusste davon.Weitzel: Es ist doch normal, dass die Verwaltung zuerstintern einen Entwurf plant, das war die Lenkungsgruppe,die war bis auf die Sprecher des Bauunddes Kulturausschusses mit keinen Politikern besetzt.Zagler: Andreas Jäckel, Bernd Kränzle, Martina Wild,Stefan Quarg...Weitzel: Die saßen alle nicht drin. Das ist doch keinekonspirative Geheimloge, Herr Zagler!Zagler: Das mit der Geheimloge gefällt mir aber, daswerde ich übernehmen, da nach zehn Monaten >>>

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