29.07.2015 Views

Neue Szene Augsburg 2015-08

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info und Veranstaltungskalender unter www.neue-szene.de

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

26 ZoomDer <strong>Neue</strong>-<strong>Szene</strong> FIGHT CLUBZwei Köpfe. Zwei Meinungen.Ein Interview.WAS FÜR EIN THEATER!Die erste Ausgabe unseres neuen Gesprächsformats. DAZ-Chefredakteur Siegfried Zaglerund Kulturreferent Thomas Weitzel streiten über die Kosten der Kultur,“Nazi-Architektur“, “Volksverdummung“ und die Zukunft des Theaters.Protokoll: Marcus Ertle, Fotos: Christian MenkelWas ist das Ziel der Theaterkritiker?Zagler: Wir sind keine Theaterkritiker. Wirsind auch keine Theatersanierungskritiker imAllgemeinen, sondern Kritiker der bisherigenSanierungsplanung. Das Ziel besteht darin,dass man einen qualifizierten Bürgerbeteiligungsprozesseinleitet und damit dieser ergebnisoffengestaltet werden kann, ist esnötig, dass die derzeitige Projektplanung unterbrochenwird. Wenn der Beteiligungsprozessabgeschlossen ist, soll die Planung wieder aufgenommenwerden. Eine angreifbare Ergebnisoffenheitdarf es bei diesem Projekt nicht schon wiedergeben.SIEGFRIED ZAGLERHerr Zagler, was haben Sie gegen die Theatersanierung?Zagler: Nichts.Wozu dann der Brief der wütenden 50 Theaterkritiker?Sind es überhaupt noch 50?Zagler: Wir haben immer wieder neue Unterzeichner,aber auch Leute, die nicht mehr auf der Liste stehenwollen, weil sich so eine eigene Dynamik entwickelthat, die sie nicht mehr mittragen wollen. Aktuell dürftenes um die 70 Unterzeichner sein. Bisher sind nurdrei oder vier abgesprungen. Ich kümmere mich nichtdarum.Herr Weitzel, ist der Prozess bisher nicht ergebnisoffen?Weitzel: Die Initiatoren des Briefes erheben sehr umfangreicheForderungen, da geht es nicht nur umeinen ergebnisoffen Prozess und Bürgerbeteiligung,sondern um einen Neustart der Konzeption und eineDiskussion über den Erhalt des Dreispartenhauses. Ichhabe in den letzten Tagen mit einigen Erstunterzeichnerngesprochen und gemerkt, dass diese Einigkeitüber den Forderungskatalog so gar nicht vorhandenist.Zagler: Davon ist mir nichts bekannt.Weitzel: Den Beteiligungsprozess werden wir gerneführen, ich bin nur für eine differenziertere Betrachtung.Der Erhalt eines Dreispartenhauses ist eigentlichfür alle Verantwortlichen unstrittig, wenn manden jetzt in Frage stellen will, haben wir eine unterschiedlicheAusgangsposition. In einem Beteiligungsprozesskann man natürlich darüber streiten, wie wirdas neue Haus nutzen wollen. Das denkmalgeschützteGroße Haus können wir nicht neu definieren,die Kubaturen (Kubatur = Volumen eines Bauwerks,d. Red.) sind gesetzt.Zagler: Das mag vielleicht aus Ihrer Sicht gesetzt sein,Weitzel: „Wenn wir nicht mehr darüberdiskutieren, ist das Theater tot“Zagler: „Gutes Theater kann auch ineiner Bruchbude stattfinden“THOMAS WEITZELfür mich und mein Architektenteam (lacht), wäre daseine Herausforderung.Hätte es ohne den Brief der Theaterkritiker aucheine Bürgerbeteiligung gegeben?Weitzel: Das war ohnehin vorgesehen.Zagler: (stöhnt)Dann haben Sie sich am Ende über den Brief gefreut,der zeigt ja, dass sich die Bürger für dasTheater interessieren.Weitzel: Sagen wir mal so, der Brief enthält viele disparateForderungen, auch den völligen Neustart derKonzeption, das kann ich so nicht unterschreiben. Wirwerden immer über Theater diskutieren, dasist auch gut, wenn wir mal nicht mehr darüberdiskutieren, ist das Theater tot.Zagler: Wir diskutieren noch gar nicht übersTheater. Wenn man vom Standpunkt desDenkmalschutzes an das Thema rangeht, istes das falsche Paradigma. Ich weiß auch vonMitgliedern der städtischen Lenkungsgruppe,dass es angesichts der hohen Sanierungskostendie Überlegung gab, ein neues Thea-

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!