04.12.2012 Views

STF na Mídia - MyClipp

STF na Mídia - MyClipp

STF na Mídia - MyClipp

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Süddeutsche Zeitung/ ­- Politik, Seg, 16 de Abril de 2012<br />

CLIPPING INTERNACIONAL (Europäischen Gerichtshof )<br />

Gerichtshof verurteilt Russland wegen<br />

Katyn-Massakers<br />

"Unmenschlich" und "frappierend": Der Europäische<br />

Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland mit<br />

scharfen Worten für die "menschenunwürdige<br />

Behandlung" von Angehörigen der Opfer des<br />

Massakers von Katyn 1940 gerügt. Die Richter<br />

kritisierten die Weigerung der Behörden, einer Witwe<br />

sowie neun Kindern von Getöteten Einsicht in die<br />

Ermittlungsakten zu geben.<br />

Mehr als sieben Jahrzehnte <strong>na</strong>ch dem Massaker an<br />

mehreren tausend Polen in Katyn haben zehn<br />

Hinterbliebene einen Sieg vor dem Europäischen<br />

Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) errungen.<br />

Die Straßburger Richter rügten die Weigerung<br />

Russlands, den Angehörigen Einsicht in die<br />

Ermittlungsakten zu geben.<br />

Die Kläger ­- eine Witwe und neun Kinder von bei dem<br />

Massaker getöteten Polen ­- hätten keinerlei offizielle<br />

Information über die Todesumstände der Männer<br />

erhalten, rügte der Gerichtshof. Dieses Verhalten sei<br />

"unmenschlich". Die Weigerung Russlands, die<br />

Realität des Kriegsverbrechens von Katyn<br />

einzugestehen, sei "frappierend", heißt es in dem<br />

Urteil. Der EGMR rügte Russland auch wegen<br />

unzureichender Zusamme<strong>na</strong>rbeit mit dem<br />

Gerichtshof, weil die russischen Behörden eine<br />

Übersendung von Akten über das Massaker unter<br />

Sowjetdiktator Josef Stalin abgelehnt hatten.<br />

Die russische Justiz habe die Anträge der<br />

Angehörigen auf Information über die Todesumstände<br />

und auf Rehabilitierung ihrer Familienmitglieder schroff<br />

abgewiesen. Konkret ging es um zwölf Opfer des<br />

Massakers, darunter Offiziere der Armee und der<br />

Polizei, einen Armee­-Arzt und einen Schuldirektor. Sie<br />

waren <strong>na</strong>ch dem Einmarsch russischer Truppen in<br />

Polen gemeinsam mit etwa 22.000 Polen im April und<br />

Mai 1940 in Katyn und anderen Orten von der<br />

sowjetischen Geheimpolizei erschossen worden.<br />

Im Wald von Katyn bei Smolensk wurden mehr als<br />

4000 Leichen in Massengräbern verscharrt. Das<br />

Verbrechen hat die polnisch­-russischen Beziehungen<br />

jahrzehntelang belastet, auch wenn die russische<br />

Staatsduma den Mord 2010 verurteilt hat. Das<br />

EGMR­-Urteil ist nicht endgültig, dagegen kann<br />

Berufung beantragt werden.<br />

161

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!