Ecology and Development Series No. 10, 2003 - ZEF
Ecology and Development Series No. 10, 2003 - ZEF Ecology and Development Series No. 10, 2003 - ZEF
Die Vegetation des Yayu-Waldes in SW Äthiopien: Auswirkungenanthropogener Nutzung und Implikationen für den in-situ-Schutz derWildpopulationen von Coffea arabica L.KurzfassungDie vorliegende Studie bietet die erste detaillierte Analyse der Vegetation einesBergregenwaldgebietes mit Wildpopulationen von Coffea arabica und untersucht dieAuswirkungen anthropogener Nutzung auf das Waldökosystem. Die Vorkommen deswilden C. arabica beschränken sich auf die montanen Regenwälder im südwestlichen undsüdöstlichen Äthiopien. Die Bedrohung dieser Wildpopulationen sowie der montanenRegenwälder durch Abholzung macht in situ Schutzmaßnahmen und Einrichtungpopulationsgenetischer Schutzgebiete notwendig. Die vorliegende Studie wurde im Yahu-Wald (Illubabor Zone des Staates Oromiya, Südwest-Äthiopien) durchgeführt, welches dasgrößte (ca. 10.000 ha) unberührte Waldfragment darstellt, das für den Schutz der wilden C.arabica-Populationen zur Verfügung steht, und bereits als potenzielles kaffeegenetischesSchutzgebiet ausgewiesen worden ist.Der Yayu-Wald hat eine sehr hohe Pflanzenartenvielfalt wie auch eine hoheAbundanz von Kaffeebäumen im Vergleich zu ähnlichen Waldgebieten des Landes.Ungefähr 220 Gefäßpflanzenarten wurden erfasst, wovon 160 in 58 Probeflächen von je400 m 2 vorkamen. Eine Clusteranalyse zusammen mit der Indikatorenartenanalyse nachDufrêne and Legendre ergab drei Gruppen mit C. arabica, Argomuellera macrophylla bzw.Dracaena fragrans als Indikatorenarten. Diese drei Indikatorenarten sind die dominantestenArten innerhalb der Schicht der kleinen Bäume und Sträucher. Diese Gruppen ergeben auchdeutliche Clusters in auf einer Hauptkomponentenanalyse basierenden Arten-Probeflächen-Biplot. Die C. arabica-Gruppe bildet die Vegetation in größeren Höhenlagen und aufsanften Abhängen. Die A. macrophyll-Gruppe kommt an steilen Abhängen in niedrigenHöhenlagen entlang des Geba-Flusses, der den Wald durchschneidet, vor und die D.fragrans-Gruppe stellt die Vegetation auf steilen Hängen in wiederum größerenHöhenlagen. Coffea arabica ist durchweg eine der Arten mit der höchsten Abundanz,jedoch nimmt diese mit zunehmender Hangneigung ab. Floristisch gesehen ist der Wald einÜbergangsregenwald zwischen dem afromontanen Regenwald der höheren Lagen und demGuineo-Kongolesischen Tieflandwald.Um die Auswirkungen der anthropogenen Nutzung auf den Wald zu ermitteln,wurden verschiedene Waldkategorien, die die traditionellen Waldnutzungstypenrepräsentieren, mit ungestörten Beständen verglichen. Die Kategorien sind "Semi-Forest"-Kaffeesysteme (neu und alt) und "Semi-Forest Plantation"-Systeme. Verglichen mit denungestörten Waldbereichen nahm die Anzahl der holzigen Pflanzenarten in den genutztenWäldern bis zu 40 % ab. Innerhalb der genutzten Wäldern nimmt die Artenvielfalt mit derDauer und Intensität der Nutzung ab, wobei die Artenvielfalt am niedrigsten in den "Semi-Forest"-Kaffeesystemen ist. Die häufige Rodung von kleinen Bäumen, Sträuchern undKletterpflanzen in den genutzten Wäldern hat negative Auswirkungen auf die Regenerationder Baumarten, einschließlich C. arabica. Die Vegetationsstruktur in den genutzten
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Die Vegetation des Yayu-Waldes in SW Äthiopien: Auswirkungenanthropogener Nutzung und Implikationen für den in-situ-Schutz derWildpopulationen von Coffea arabica L.KurzfassungDie vorliegende Studie bietet die erste detaillierte Analyse der Vegetation einesBergregenwaldgebietes mit Wildpopulationen von Coffea arabica und untersucht dieAuswirkungen anthropogener Nutzung auf das Waldökosystem. Die Vorkommen deswilden C. arabica beschränken sich auf die montanen Regenwälder im südwestlichen undsüdöstlichen Äthiopien. Die Bedrohung dieser Wildpopulationen sowie der montanenRegenwälder durch Abholzung macht in situ Schutzmaßnahmen und Einrichtungpopulationsgenetischer Schutzgebiete notwendig. Die vorliegende Studie wurde im Yahu-Wald (Illubabor Zone des Staates Oromiya, Südwest-Äthiopien) durchgeführt, welches dasgrößte (ca. <strong>10</strong>.000 ha) unberührte Waldfragment darstellt, das für den Schutz der wilden C.arabica-Populationen zur Verfügung steht, und bereits als potenzielles kaffeegenetischesSchutzgebiet ausgewiesen worden ist.Der Yayu-Wald hat eine sehr hohe Pflanzenartenvielfalt wie auch eine hoheAbundanz von Kaffeebäumen im Vergleich zu ähnlichen Waldgebieten des L<strong>and</strong>es.Ungefähr 220 Gefäßpflanzenarten wurden erfasst, wovon 160 in 58 Probeflächen von je400 m 2 vorkamen. Eine Clusteranalyse zusammen mit der Indikatorenartenanalyse nachDufrêne <strong>and</strong> Legendre ergab drei Gruppen mit C. arabica, Argomuellera macrophylla bzw.Dracaena fragrans als Indikatorenarten. Diese drei Indikatorenarten sind die dominantestenArten innerhalb der Schicht der kleinen Bäume und Sträucher. Diese Gruppen ergeben auchdeutliche Clusters in auf einer Hauptkomponentenanalyse basierenden Arten-Probeflächen-Biplot. Die C. arabica-Gruppe bildet die Vegetation in größeren Höhenlagen und aufsanften Abhängen. Die A. macrophyll-Gruppe kommt an steilen Abhängen in niedrigenHöhenlagen entlang des Geba-Flusses, der den Wald durchschneidet, vor und die D.fragrans-Gruppe stellt die Vegetation auf steilen Hängen in wiederum größerenHöhenlagen. Coffea arabica ist durchweg eine der Arten mit der höchsten Abundanz,jedoch nimmt diese mit zunehmender Hangneigung ab. Floristisch gesehen ist der Wald einÜbergangsregenwald zwischen dem afromontanen Regenwald der höheren Lagen und demGuineo-Kongolesischen Tiefl<strong>and</strong>wald.Um die Auswirkungen der anthropogenen Nutzung auf den Wald zu ermitteln,wurden verschiedene Waldkategorien, die die traditionellen Waldnutzungstypenrepräsentieren, mit ungestörten Beständen verglichen. Die Kategorien sind "Semi-Forest"-Kaffeesysteme (neu und alt) und "Semi-Forest Plantation"-Systeme. Verglichen mit denungestörten Waldbereichen nahm die Anzahl der holzigen Pflanzenarten in den genutztenWäldern bis zu 40 % ab. Innerhalb der genutzten Wäldern nimmt die Artenvielfalt mit derDauer und Intensität der Nutzung ab, wobei die Artenvielfalt am niedrigsten in den "Semi-Forest"-Kaffeesystemen ist. Die häufige Rodung von kleinen Bäumen, Sträuchern undKletterpflanzen in den genutzten Wäldern hat negative Auswirkungen auf die Regenerationder Baumarten, einschließlich C. arabica. Die Vegetationsstruktur in den genutzten