Quasilinear parabolic problems with nonlinear boundary conditions
Quasilinear parabolic problems with nonlinear boundary conditions
Quasilinear parabolic problems with nonlinear boundary conditions
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Rico Zacher: <strong>Quasilinear</strong> <strong>parabolic</strong> <strong>problems</strong> <strong>with</strong> <strong>nonlinear</strong> <strong>boundary</strong><br />
<strong>conditions</strong> (Zusammenfassung)<br />
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Studium der Lp-Theorie für die nachfolgend<br />
beschriebene Klasse von quasilinearen parabolischen Problemen mit nichtlinearen Randbedingungen.<br />
Sei Ω ⊂ R n ein beschränktes Gebiet mit C 2 -Rand Γ, welcher sich aus zwei<br />
disjunkten abgeschlossenen Mengen ΓD und ΓN zusammensetzt. Für die unbekannte<br />
skalare Funktion u : R+ × Ω → R betrachten wir das Problem<br />
⎧<br />
⎪⎨<br />
⎪⎩<br />
∂tu + dk ∗ (A(u) : ∇ 2 u) = F (u) + dk ∗ G(u), t ≥ 0, x ∈ Ω<br />
BD(u) = 0, t ≥ 0, x ∈ ΓD<br />
BN(u) = 0, t ≥ 0, x ∈ ΓN<br />
u|t=0 = u0, x ∈ Ω.<br />
(NP)<br />
Dabei sind (dk ∗ w)(t, x) = � t<br />
0 dk(τ)w(t − τ, x), t ≥ 0, x ∈ Ω, ∂tu die partielle Ableitung<br />
von u nach t, ∇u = ∇xu der Gradient von u bezüglich der räumlichen Variablen und<br />
∇2u die zugehörige Hesse-Matrix, d.h. (∇2u)ij = ∂xi∂xj u, i, j ∈ {1, . . . , n}. Ferner steht<br />
B : C = � n<br />
i=1, j=1 BijCij für das Doppelskalarprodukt von zwei Matrizen B, C ∈ R n×n .<br />
Die Substitutionsoperatoren sind gegeben durch<br />
A(u)(t, x) = −a(t, x, u(t, x), ∇u(t, x)), t ≥ 0, x ∈ Ω,<br />
F (u)(t, x) = f(t, x, u(t, x), ∇u(t, x)), t ≥ 0, x ∈ Ω,<br />
G(u)(t, x) = g(t, x, u(t, x), ∇u(t, x)), t ≥ 0, x ∈ Ω,<br />
BD(u)(t, x) = b D (t, x, u(t, x)), t ≥ 0, x ∈ ΓD,<br />
BN(u)(t, x) = b N (t, x, u(t, x), ∇u(t, x)), t ≥ 0, x ∈ ΓN,<br />
wo a eine Rn×n-wertige und f, g, bD , bN skalare Funktionen sind. Der skalare Kern<br />
k ∈ BVloc(R+) mit k(0) = 0 gehört einer gewissen Klasse von Kernen mit Parameter<br />
α ∈ [0, 1) an, welche, grob gesprochen, alle ”regulären” Kerne enthält, die sich wie<br />
tα für t (> 0) nahe Null verhalten. Der Spezialfall k(t) = 1, t > 0, wo sich die Integrodifferenzialgleichung<br />
zu einer partiellen Differenzialgleichung vereinfacht, ist in dieser<br />
Formulierung mit enthalten.<br />
Gleichungen der Form (NP) treten in einer Vielzahl von angewandten Problemen<br />
auf. Wichtige Beispiele sind die nichtlineare Viskoelastizität und Wärmeleitung in Materialien<br />
mit Gedächtnis. Obwohl es in der Literatur eine Fülle von Resultaten zu Problemen<br />
der Form (NP) gibt, scheint nur wenig in Bezug auf eine Lp-Theorie im Falle der<br />
Integrodifferenzialgleichung mit nichtlinearen Randbedingungen bekannt zu sein.<br />
Unter geeigneten Voraussetzungen an die Nichtlinearitäten und den Anfangswert<br />
wird in der Arbeit nachgewiesen, dass das Problem (NP) eine eindeutige lokale starke<br />
Lösung in folgendem Sinn besitzt: Sei n + 2/(1 + α) < p < ∞. Dann gibt es ein T > 0,<br />
so dass im Raum ZT = H1+α p<br />
([0, T ]; Lp(Ω)) ∩ Lp([0, T ; H 2 p(Ω)) genau eine Funktion u<br />
existiert, welche (NP) genügt. Hierbei bezeichnet H s p([0, T ]; Lp(Ω)) (s > 0) den vektorwertigen<br />
Besselpotenzialraum von Funktionen auf [0, T ] mit Werten im Lebesgueraum<br />
Lp(Ω). Die obige Voraussetzung an p ist wesentlich; sie stellt sicher, dass die Einbettung<br />
Z T ↩→ C(J; C 1 (Ω)) gilt.<br />
Die Grundidee des Beweises besteht darin, für ein mit (NP) verwandtes lineares<br />
Problem (LP) mit inhomogenen Randdaten optimale Regularitätsabschätzungen vom<br />
Lp-Typ herzuleiten, welche es erlauben, (NP) als Fixpunktgleichung im Raum Z T zu<br />
schreiben. Existenz und Eindeutigkeit eines Fixpunktes werden dann für hinreichend