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Frankfurter Allgemeine Zeitung/ - Politik, Seg, 02 de Abril de 2012<br />

CLIPPING INTERNACIONAL (Verfassungsgericht)<br />

Koalitionsstreit Kanzlerin Merkel lehnt<br />

höhere Pendlerpauschale ab<br />

Aus der FDP und der CDU wächst der Druck auf die<br />

Kanzlerin: Arbeitnehmer litten unter den<br />

Mobilitätskosten, Spitzenkandidat Röttgen sieht den<br />

Staat in der Pflicht.<br />

Die Pendlerpauschale spaltet die Bundesregierung.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt trotz<br />

Rekordpreisen an den Tankstellen eine stärkere<br />

steuerliche Beteiligung des Fiskus an den Kosten der<br />

Fahrt zur Arbeit ab.<br />

Gleichzeitig wächst der Druck aus der eigenen Partei<br />

auf die CDU-Vorsitzende, etwas für die Arbeitnehmer<br />

zu tun, die mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen.<br />

Regierungssprecher Steffen Seibert betonte am<br />

Montag in Berlin, das Wettbewerbsrecht sei das<br />

geeignete Mittel, um möglichem Marktmissbrauch im<br />

Mineralölbereich zu begegnen.<br />

So gebe es bereits das Verbot, dass<br />

Mineralölkonzerne ihren Tankstellen Benzin günstiger<br />

verkaufen dürfen als den freien Tankstellen. Zuvor<br />

hatte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sich<br />

angesichts von Rekordpreisen an den Tankstellen für<br />

eine Anpassung der Pendlerpauschale<br />

ausgesprochen. „Die Arbeitnehmer leiden erheblich<br />

unter den Mobilitätskosten“, sagte ein Sprecher<br />

Röslers. Der Minister halte daher an seiner Forderung<br />

fest. Wenn sich die beiden Parteivorsitzenden nicht<br />

bald einigen, könnte das Thema auf der Tagesordnung<br />

des Koalitionsausschusses landen.<br />

Röttgen sieht Staat in der Pflicht<br />

Auch in der CDU wächst der Druck, die Arbeitnehmer<br />

zu entlasten. „Es ist jetzt die Aufgabe und Pflicht des<br />

Staates, dieses Verhalten des Missbrauches von<br />

Marktmacht von einigen Konzernen unter Kontrolle zu<br />

bekommen. Wenn der Staat es nicht schafft, darf der<br />

Staat es nicht die normalen Arbeitnehmer bezahlen<br />

lassen“, sagte ihr Spitzenkandidat für die<br />

Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, Norbert<br />

Röttgen.<br />

Der Parteivize und Bundesumweltminister unterstützte<br />

für den Fall, dass das Wettbewerbsrecht nicht hilft, die<br />

Forderung des Vorsitzenden der<br />

CDU-Landtagsfraktion, Karl-Josef Laumann, <strong>na</strong>ch<br />

einer höheren Pendlerpauschale. Röttgen sagte, „dann<br />

muss der Staat dem Bürger erstatten, was er braucht,<br />

um zu seiner Arbeitsstätte zu kommen“.<br />

Pauschale u<strong>na</strong>bhängig vom Verkehrsmittel<br />

Zuvor hatte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier<br />

sich dafür ausgesprochen, falls andere Mittel zur<br />

Entlastung versagten. Er ist wie Röttgen einer von vier<br />

Stellvertretern Merkels in der Bundespartei.<br />

Arbeitnehmer können für den Weg zur Arbeit 30 Cent<br />

je Kilometer ansetzen. Dies gilt u<strong>na</strong>bhängig vom<br />

Verkehrsmittel, also auch für Fußgänger und<br />

Fahrradfahrer. Die Pauschale gilt für die Entfernung<br />

von der Wohnung zur Arbeitstätte, deswegen ist<br />

offiziell von einer Entfernungspauschale die Rede.<br />

Für Dienstfahrten werden für jeden gefahrenen<br />

Kilometer vom Fi<strong>na</strong>nzamt 30 Cent pauschal als Kosten<br />

anerkannt, also doppelt so viel wie beim Arbeitsweg.<br />

Die große Koalition hatte die Entfernungspauschale für<br />

die ersten 20 Kilometer gestrichen, dies war aber vom<br />

Bundesverfassungsgericht verworfen worden.<br />

Städtetag für Abschaffung der Pauschale<br />

Es hat aber ausdrücklich dem Gesetzgeber<br />

zugestanden, sich mit einem grundlegenden<br />

Systemwechsel von der Pendlerpauschale zu<br />

befreien.<br />

Der Deutsche Städtetag setzt sich seit längerem dafür<br />

ein, dass die Entfernungspauschale gekürzt wird.<br />

Nach seiner Einschätzung fördert sie die<br />

Abwanderung aus den Städten.<br />

Sie wirke sich damit negativ auf die Verkehrssituation<br />

und die Umwelt aus. Im Rahmen einer Reform des<br />

gesamten Steuersystems sei eine vollständige<br />

Abschaffung der Entfernungspauschale zu prüfen.<br />

DIHK fordert Senkung der Energiesteuer bei<br />

steigenden Preisen<br />

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

warnte vor den wirtschaftlichen Folgen des<br />

Benzinpreisanstiegs. Er sprach sich für eine Senkung<br />

der Energiesteuer (früher Mineralölsteuer) aus, wenn<br />

die Entwicklung an den Tankstellen fortsetzen sollte.<br />

„Ein Benzinpreis von 2 Euro streut Sand ins<br />

Konjunkturgetriebe“, sagte Hauptgeschäftsführer<br />

Martin Wansleben dieser Zeitung. „Wenn sich der<br />

Benzinpreis der 2-Euro-Marke nähert, dann gehört<br />

auch die Diskussion um eine Senkung der<br />

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