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Abstracts – Résumés – Zusammenfassungen
Unser Mann in Paris: Die britische Botschaft in Paris und Großbritanniens zweite
Beitrittskandidatur zur EWG (1966-1967)
Dieser Artikel behandelt eine meist kaum beachtete Dimension der Außenpolitikforschung:
die Rolle von Botschaften und Diplomaten. Der Aufsatz analysiert den Einfluss der
britischen Botschaft in Paris auf die Entscheidung der Wilson Regierung, sich 1966 und
1967 ein zweites Mal um die Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG) zu bewerben. Eine solche Perspektive zeigt nicht nur die Fehler und die
Versäumnisse der Regierung Seiner Majestät auf, sondern beleuchtet auch die
Machtverhältnisse innerhalb des britischen Foreign Office sowie die grundsätzlichen
Meinungsverschiedenheiten zwischen Politikern und Karrierediplomaten. Dies ist kein
vollständiger Bericht über das Scheitern der zweiten britischen Bewerbung um eine
Mitgliedschaft in der EWG; dennoch kann der Beitrag zum besseren Verständnis der
Formulierung von Außenpolitik innerhalb der britischen Regierung seinerzeit beitragen.
Melissa PINE
British Personal Diplomacy and Public Policy: The Soames Affair
The ‘Soames affair’ of February 1969 is well-known, and is usually portrayed as an example of
the blundering European policy of the government under Labour Party prime minister Harold
Wilson. This article argues that the British perspective on the affair can only be understood in the
context of a broader European policy that was in fact achieving success. Seen in this framework,
the government’s handling of the ‘Soames affair’ was not a blunder. It allowed Wilson to build on
ties with key European allies, it facilitated new co-operation in Western European Union, and
ultimately it was to strengthen the British application to join the European Communities.
Diplomatie personnelle et politique publique: l'affaire Soames
L'«affaire Soames» de février 1969 est largement connue. Elle est d'ordinaire présentée
comme étant l'expression des maladresses accumulées en matière de politique européenne
par le gouvernement du Labour Party sous la houlette de son Premier ministre, Harold
Wilson. Cet article démontre que la perception britannique de l'affaire doit être envisagée
dans le contexte plus large d'une politique européenne en train de porter ses premiers fruits.
La façon dont le cabinet de Sa Majesté traita le dossier n'a en effet rien d'une bévue; elle a au
contraire permis à Wilson de renforcer ses liens avec les principaux partenaires des
communautés européennes, tout en facilitant une nouvelle coopération au sein de l'Union de
l'Europe Occidentale. En dernier examen, l'incident diplomatique a finalement même
renforcé la position des Britanniques quant à leur demande d'adhésion.
Persönliche Diplomatie und öffentliche Politik: die Soames Affäre
Die «Soames Affäre» vom Februar 1969 ist bestens bekannt. Sie wird Gemeinehrhand als
Ungeschicktheit der Labour-Regierung unter Premierminister Harold Wilson dargestellt.
Der vorliegende Aufsatz beweist allerdings, dass die Affäre, aus der britischen Perspektive
heraus, in dem erweiterten Umfeld einer gesamteuropäischen Politik gesehen werden muss,
die eigentlich bereits begann erste Früchte zu tragen. Die Art und Weise wie die Regierung
Seiner Majestät den diplomatischen Zwischenfall behandelte hat in der Tat nichts gemein
mit mangelnder Feinfühligkeit. Sie erlaubte Wilson vielmehr seine Beziehungen zu den
wichtigsten europäischen Partnern auszubauen und eine neue Kooperation im Rahmen der