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journal of european integration history revue d'histoire de l ...

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Book reviews – Comptes rendus – Buchbesprechungen<br />

Six and the British as the key outsi<strong>de</strong> “veto player” <strong>de</strong>serve further investigation, at any rate.<br />

Overall, however, this is a most recommendable book, which expounds with admirable skill<br />

how Europe within a few years after the late 1950s moved from a period <strong>of</strong> grand<br />

expectations and visions <strong>of</strong> unity to a period <strong>of</strong> distrust and sober realism.<br />

Daniel Möckli<br />

Center for Security Studies<br />

Swiss Fe<strong>de</strong>ral Institute <strong>of</strong> Technology, Zurich<br />

Franz KERNIC, Jean CALLAGHAN, Philippe MANIGART – Public Opinion on<br />

European Security and Defense. A Survey on European Trends and Public Attitu<strong>de</strong>s<br />

toward CFSP and ESDP, Peter Lang, Bern, 2002 – ISBN 3-631-39173-0 – 23,40 €.<br />

Die vorzustellen<strong>de</strong> Studie zur öffentlichen Meinung über die europäische Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik wur<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m 11. September 2001 erstellt. Dies erkennt <strong>de</strong>r Leser<br />

sehr schnell an einer Grundaussage <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s 7 <strong>de</strong>r interessanten Reihe „Studien zur<br />

Verteidigungspädagogik, Militärwissenschaft und Sicherheitspolitik”, herausgegeben von<br />

Hermann Jung und Wolfgang Royl. Demnach ist das öffentliche Interesse an<br />

sicherheitspolitischen Themen in <strong>de</strong>n meisten EU-Staaten ebenso gering wie das Interesse<br />

<strong>de</strong>r europäischen Entscheidungsträger an <strong>de</strong>r diesbezüglichen öffentlichen Meinung. Nicht<br />

verwun<strong>de</strong>rlich sind für die Autoren auch die mangeln<strong>de</strong>n Kenntnisse <strong>de</strong>r EU-Bürger über<br />

die Gemeinsame Europäische Sicherheits- und Verteidigungsinitiative (ESDI) <strong>de</strong>r NATO<br />

und <strong>de</strong>r Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESDP) <strong>de</strong>r EU.<br />

Seit <strong>de</strong>m ungeheuerlichen Terroranschlag auf das World Tra<strong>de</strong> Center und <strong>de</strong>m daraufhin<br />

erfolgten multinationalen und weltweiten Anti-Terror-Kampf hat sich dies wohl<br />

grundlegend geän<strong>de</strong>rt. Die tägliche Berichterstattung von <strong>de</strong>n Krisenregionen dieses<br />

Kampfes brennt <strong>de</strong>r Öffentlichkeit die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Begriffe Verteidigung und Sicherheit<br />

ins Bewusstsein. Und die Entscheidungsträger kommen auch nicht mehr an <strong>de</strong>r Haltung <strong>de</strong>r<br />

interessierten Öffentlichkeit zu diesen Themen vorbei, wie die wahlbeeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Entwicklungen zum Beispiel in Spanien und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>s Engagements <strong>de</strong>r jeweiligen Regierungen im Irak-Krieg zeigten.<br />

Trotz o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> wegen dieser <strong>of</strong>fensichtlichen Verän<strong>de</strong>rungen bietet die Studie<br />

interessante Einblicke in das Wechselverhältnis zwischen öffentlicher Meinung und Europas<br />

neuer Sicherheitspolitik. Bevor die verfügbaren statistischen Daten <strong>de</strong>r „Eurobarometer<br />

Surveys” <strong>de</strong>r EU und nationaler Umfragen ausgewertet und analysiert wer<strong>de</strong>n, erläutern die<br />

Autoren <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen in Europa seit <strong>de</strong>m<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalten Krieges, <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Forschung und die Entwicklung <strong>de</strong>r Gemeinsamen<br />

Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik (CFSP) seit Maastricht.<br />

Die sich daran anschließen<strong>de</strong> Auswertung <strong>de</strong>s „Eurobarometer Survey 54.1“ vom Herbst<br />

2000 durch Philippe Manigart zeigt, dass die meisten <strong>de</strong>r in 15 Staaten befragten Einwohner<br />

weniger die Angst vor einem Krieg als die Angst vor organisiertem Verbrechen, Unfällen in<br />

Atomkraftwerken, Terrorismus und ethnischen Konflikten in Europa umtreibt.<br />

Interessanterweise hält hingegen die Mehrheit weiterhin die Lan<strong>de</strong>sverteidigung und die<br />

Katastrophenhilfe für die vordringlichsten Aufgaben von Streitkräften. Erst an vierter Stelle<br />

fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r militärische Einsatz für <strong>de</strong>n Weltfrie<strong>de</strong>n. Auf die Frage, ob die Regierungen,<br />

die NATO o<strong>de</strong>r die EU verteidigungspolitisch relevante Entscheidungen in Europa treffen<br />

sollten, stimmten immerhin 43 Prozent für Brüssel. Allerdings zeigt die<br />

Län<strong>de</strong>raufschlüsselung, dass vor allem die Einwohner <strong>de</strong>r europaskeptischen Staaten eher<br />

ihre Regierungen in <strong>de</strong>r Pflicht sehen. Dem Leser stellt sich dabei allerdings die Frage, ob<br />

die Antworten von 65.000 Einwohnern aus 15 verschie<strong>de</strong>nen europäischen Staaten auf acht

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