journal of european integration history revue d'histoire de l ...

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Abstracts – Résumés – Zusammenfassungen
une politique de puissance fondée sur les territoires d'outre-mer et l'intégration européenne supranationale.
Aussi le déclin du système colonial français après 1954 a-t-il contribué au succès des négociations
pour la création de la CEE (1955-1957).
Zwischen europäischer Berufung und Berufung zur Weltmacht: die Union Française, und
Frankreichs supranationale Europapolitik, 1952-1954
Im Gegensatz zur atlantischen und europäischen Dimension der Integrationsgeschichte Europas wurden
Probleme im Zusammenhang mit den Kolonien europäischer Staaten von den Historikern eher
vernachlässigt. Obwohl diese Probleme nicht ursprünglich die supranationale Integration betrafen,
beeinflußten sie diese doch stets. Anders als Großbritannien, bildete Frankreich trotz seiner Weltmachtstellung
die treibende Kraft bei der Entstehung funktionaler Gemeinschaften – der EGKS und
der EVG – welche auf dem Prinzip der Supranationalität fußten. Paris glaubte beides, die supranationale
europäische Integration als Instrument der Überwachung Deutschlands und die Weltmachtpolitik
mit ihrem erklärten Ziel der Aufrechterhaltung des Kolonialsystems, in Einklang bringen zu können.
Im Laufe der Verhandlungen zur europäischen politischen Gemeinschaft (EPG) und zum Pool Vert,
bzw. während der Ratifizierungsprozedur des EVG-Vertrags (1952-1954), wurde das Quai d'Orsay
jedoch mit einer ernsten Schwierigkeit konfrontiert. Es schien als ob die politische Gemeinschaft, die
eine Art ‚Dachorganisation‘ für die EGKS und die EVG bilden sollte, in naher Zukunft zur Entstehung
einer Föderation, und damit zur Auflösung des französischen Weltmachtstatus führen könnte. Angesichts
dieser beängstigenden Zukunftsperspektive drängte nun ein großer Teil jener Franzosen die
seinerzeit die EGKS und die EVG als Kontrollorgan Deutschlands befürwortet hatten, auf eine
Absage des EPG-Projekts. Ihre Furcht spielte auch eine wichtige Rolle bei der französischen Ablehnung
des Pool Vert und des EVG-Vertrags. Diese Studie zeigt, wie schwierig es war, supranationale
europäische Integrationspolitik mit dem Festhalten an der alten Weltmachtposition zu vereinbaren,
genauso wie umgekehrt das Auseinanderbröckeln eben jenes Kolonialsystems schließlich seinen Teil
zum Erfolg der EWG-Verhandlungen (1955-57) beitrug.
Lise Rye Svartvatn
In Quest of Time, Protection and Approval:
France and the Claims for Social Harmonization in the European Economic Community,
1955-56
During the negotiations that led to the Treaty of Rome, France called for a harmonization of working regulations,
claiming that the diversity in existing national regulations caused unequal terms of competition.
This article aims to explain why social harmonization was a persistent French demand. It argues that the
claims were launched in order to gain time for a government that was unable to take a stand on the proposed
common market. Furthermore, it suggests that the claims were sustained in order to secure continued
protection for French industry, which was necessary if sufficient support for French membership of
the common market was to be obtained.
En quête pour gagner du temps, une meilleure protection et un appui suffisant:
la France, la CEE et l'harmonisation européenne dans le domaine social (1955-1956)
Tout au long des négociations aboutissant au Traité de Rome, Paris n'a cessé de revendiquer une harmonisation
des conditions de travail en prétextant que la diversité des réglementations nationales faussait la
compétition européenne. La présente contribution tache d'expliquer la persistance de cette demande
française par trois considérations majeures. D'une part, la France cherchait à gagner du temps parce que
son gouvernement ne voulait pas se prononcer sur le marché commun proposé par les partenaires
européens. D'autre part, l'harmonisation sociale est revendiquée pour assurer à l'industrie française
l'indispensable protection, et au gouvernement, un appui suffisant pour rallier l'opinion publique à une
adhésion au marché commun.