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Board games from the city of Vijayanagara (Hampi ... - Gioco dell'Oca.

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104<br />

B OARD G AME S TUDIES 6, 2003<br />

Renate SYED,<br />

Kanauj, die Maukharis und das Caturanga. Der Ursprung des Schachspiels und sein Weg von<br />

Indien nach Persien. Kelkheim/Ts. : Förderkreis Schach-Geschichtsforschung 2001. [2],<br />

121 S. m. Abb. : 29 cm : Gbd. ISBN 3-934474-09-8. Preis: € 25,–.<br />

Die von dem Verleger – anonym, ohne Verfasserbenennung – als „historischwissenschaftlich“<br />

(!) bezeichnete Studie, deren englische Fassung für ‘Sommer 2002’<br />

verlagsseitig angekündigt wurde, aber selbst im Januar 2004 noch immer nicht erschienen<br />

ist, hat den Nachweis(versuch) zum Ziel, die indische Herkunft des Schachspiels<br />

abschließend zu postulieren. Die Münchner Indologin hat ihre in Aufsätzen von 1994<br />

bis 2001 erarbeiteten Ansätze und Stellungnahmen zur Schachgeschichte in Indien [119-<br />

120 – in eckige Klammern gesetzte Zahlen sind die Seitenzahlen des zu rezensierenden<br />

Werkes] zusammenfassend und in der Argumentation weiterführend zu einer nunmehr<br />

umfangreichen Monographie gestaltet. Sie gibt an, hinsichtlich des Ursprungs und des<br />

Weges des Schachs behaupte sie nichts Neues [14]. Sie wiederholt Hinweise der Art, es<br />

habe bei Iranisten (trotz Yektai 1972!) und Indologen „nie einen Zweifel“ an der indischen<br />

Herkunft des Schachspiels gegeben [14]. Was sich jedoch seit den Arbeiten von<br />

van der Linde / Modi / Kohtz / Murray usf. an „Neuem“ zur Ursprungsfrage aufgetan<br />

hat, läßt sie im wesentlichen unerwähnt und unerledigt. Die stützenden sowie ihre ständig<br />

wiederholten (älteren) Hinweise auf die Auffassung von Iranisten und Indologen –<br />

nota bene: selbst van der Linde, von der Lasa und Murray waren ‚nur’ Schachforscher –<br />

werden dem Forschungsstand auch von Ende 2001 nicht gerecht, zumal sich die Schachgeschichtsforschung<br />

keineswegs auf einen (kleinen) Kreis von am Thema interessierten<br />

Indologen beschränkt hat und beschränkt.<br />

Die Bearbeitung der caturanga-Thematik bedarf der Kenntnisse aus zumindest vier<br />

Fachgebieten:<br />

• Für den indologischen Part bedient sich Renate Syed ihres Faches, der Indologie,<br />

das Historische bevorzugend, eine Vorgehensweise, die insoweit als korrekt bezeichnet<br />

werden kann. Und hier liegt auch der Schwerpunkt ihrer Arbeit.<br />

• Für den neupersischen Teil beruft sich Syed im wesentlichen auf die Veröffentlichungen<br />

von Manijeh Abka’i-Khavari [108].<br />

• Für den mittelpersischen Part [u. a. 14, 58-61, 97], für den Abka’i-Khavari nach<br />

eigenen Angaben keine sprachlichen Kenntnisse aufzuweisen vermag, aber Syed eben<br />

auch nicht, werden eklektisch ältere Autoren (u. a. Carl Salemann 1887) und schließlich<br />

der italienische Iranist Antonio Panaino in seinem überragenden Werk von 1999<br />

(vgl. die Rezension in BGS 5: 122-125) als Gewährsleute knapp herangezogen.<br />

• Für das Schach in China nennt Renate Syed eine Sekundär-Quelle indischer (!)<br />

Herkunft und die Kurzfassung einer Rezension des „Koreanist[en] Banaschak“ aus dem<br />

Jahre 1998 (die wissenschaftliche Langfassung ebenfalls aus dem Jahre 1998 in der<br />

Schachzeitschrift Europa-Rochade ist ihr <strong>of</strong>fensichtlich entgangen). Banaschaks Ende März<br />

2001 erschienene Bochumer Dissertation Schachspiele in Ostasien. Xiangqi, Changgi,<br />

Shogi. Quellen zu ihrer Geschichte und Entwicklung bis 1640 ist mit keiner Silbe gewürdigt<br />

worden. Die Aufsatz-Überlegungen von Kenneth Whyld aus dem Jahre 1999 fehlen.

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