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PDF; 7,6 MB - ORCO Germany

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Die im Frühjahr 2007 in Tokio finalisierte Public Art Installation<br />

»Duality« verdeutlicht, wie sich das Zusammenspiel der Disziplinen in<br />

den Projekten von ART+COM manifestiert: Fußgänger können hier<br />

über eine 6 x 6 Meter große, an der Uferkante zu einem künstlichen See<br />

installierte LED-Fläche spazieren. Mit jedem Schritt werden in Echtzeit<br />

berechnete virtuelle Wellen ausgelöst, die, wenn sie an die Wasserkante<br />

treffen, als reale Wasserwellen verlängert und weitergeleitet werden.<br />

»Duality« zeigt, wie geschickt sich die Übergänge zwischen realer und<br />

virtueller Welt heute verwischen lassen, wie diese beiden Universen in<br />

Dialog miteinander treten und wie sich das Ergebnis dieser Interaktion<br />

zurückhaltend und identitätsstiftend in ein bestehendes Architekturkonzept<br />

integrieren lässt. Sauter: »Wenn wir für Kunst am Bau beauftragt<br />

werden, wollen wir nicht irgendwelche Skulpturen entwerfen, die auch<br />

woanders stehen könnten, sondern versuchen, auf den Ort einzugehen.«<br />

Viele Projekte bei ART+COM entstehen in Kooperation mit anderen<br />

kunst- und kulturschaffenden Einrichtungen und Unternehmen – wie<br />

Particularly typical of ART+COM are the cleverly designed transitions<br />

between the digital and the real world. The work, with its entertaining<br />

and interactive elements, is integrated unobtrusively into the existing<br />

architectural concept as a »building art« installation. As is the case with<br />

this installation in Tokyo that transmits waves set off by LED panels to<br />

the real water’s edge.<br />

Joachim Sauter is one of the founding<br />

members and today, alongside<br />

his professorship at the Berlin University<br />

of the Arts, as ‚»Artistic Director«<br />

he is also the creative mind<br />

behind ART+COM’s projects.<br />

»Technology never played a leading role<br />

– it was a question of what it could do for the production.«<br />

das mediale Bühnenbild für die Oper »Der Jude von Malta«. Gemeinsam<br />

mit dem Komponisten André Werner und dem Gestaltungsbüro<br />

Staubach aus Berlin entstand für die Opernbiennale in München 2002<br />

ein interaktives Bühnenbild, bei dem die Schauspieler durch ihre Gesten<br />

die Bühne in Echtzeit verändern können. Für diese Oper wurde auch<br />

zum ersten Mal ein mediales Bühnenkostüm entwickelt. Den Akteuren<br />

wurden auf ihre Körper präzise sich ihren Bewegungen in Echtzeit anpassende<br />

Texturen projiziert.<br />

Mit diesen und anderen Projekten hat ART+COM eindrucksvoll bewiesen,<br />

wie kreativ man sich im Spannungsfeld zwischen Kunst, Kultur<br />

und State-of-the-art-Technologie bewegen kann. Auf die Frage, wie<br />

ART+COM es geschafft hat, fast 20 Jahre lang an der vordersten Wellenfront<br />

Neuer Medien zu segeln, ohne wie viele andere in dieser Branche<br />

unterzugehen, antwortet Sauter: »Sich nie von modischen Strömungen<br />

treiben lassen, sich immer wieder neu erfinden und dabei seine Haltung<br />

bewahren.« Wir finden, das ist ein guter Abschluss. �<br />

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