On the Ecology of Mountainous Forests in a Changing Climate: A ...
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viii<br />
Harald BUGMANN, 1994:<br />
Aspekte der Ökologie von Gebirgswäldern bei Klimaveränderungen: E<strong>in</strong>e Simulationsstudie.<br />
Diss. ETH No. 10638, Eidg. Technische Hochschule Zürich (ETHZ), 258 pp.<br />
Kurzfassung<br />
Gebirgswälder erfüllen viele Funktionen, und e<strong>in</strong>e Klimaveränderung könnte die<br />
meisten von ihnen stark bee<strong>in</strong>flussen. Um abzuschätzen, welche Auswirkungen Klimaänderungen<br />
auf die Struktur und Funktion von Wäldern haben könnten, werden <strong>of</strong>t ökologische<br />
Modelle verwendet. Allerd<strong>in</strong>gs ist wenig über die Anwendbarkeit der Modelle<br />
für diese Fragestellung bekannt. Die vorliegende Studie analysiert die Struktur und das<br />
Verhalten e<strong>in</strong>er wichtigen Modellklasse, der sogenannten “Gap-Modelle”. Ziel der Arbeit<br />
war es, e<strong>in</strong> Modell herzuleiten, das die Artenzusammensetzung von Wäldern entlang Klimagradienten<br />
realistisch wiedergibt, gleichzeitig aber nur e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Anzahl von Annahmen<br />
enthält. Die europäischen Alpen wurden als Fallstudie ausgewählt, und die<br />
Analyse g<strong>in</strong>g vom Modell FORECE aus (Kienast & Kuhn 1989: Vegetatio 79, 7-20).<br />
Analyse existierender Gap-Modelle: E<strong>in</strong>e statistische Analyse der Resultate von n<br />
stochastischen Simulationsläufen von FORECE zeigte, dass n = 200 Läufe benötigt werden,<br />
um die statistischen Eigenschaften der Modellresultate verlässlich berechnen zu können.<br />
Dieser Stichprobenumfang ist bedeutend grösser als der bisher verwendete.<br />
Die Sensitivität von FORECE gegenüber strukturellen Vere<strong>in</strong>fachungen wurde untersucht:<br />
Sechs ökologische Faktoren von FORECE werden nicht benötigt, um e<strong>in</strong>e realistische<br />
Dynamik der Artenzusammensetzung zu simulieren. Die Verfügbarkeit von Licht<br />
und Nährst<strong>of</strong>fen, die Bodentrockenheit und die Wärmesumme s<strong>in</strong>d wesentlich, um das<br />
Wachstum der Bäume wiederzugeben. Die W<strong>in</strong>tertemperatur, der Wildverbiss und wiederum<br />
die Verfügbarkeit von Licht werden benötigt, um die Etablierung von jungen Bäumen<br />
zu modellieren. Die Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>er alters- und e<strong>in</strong>er stressbed<strong>in</strong>gten Sterberate<br />
erlaubt es, die Mortalität von Bäumen realistisch zu formulieren.<br />
Anhand e<strong>in</strong>es Modells, das gemäss diesen Erkenntnissen vere<strong>in</strong>facht worden war,<br />
wurde schliesslich die Formulierung der klimatischen E<strong>in</strong>flussgrössen analysiert. Die<br />
Analyse zeigte, dass viele Gap-Modelle implizit davon ausgehen, das Klima sei konstant.<br />
Deshalb liefern diese Modelle <strong>of</strong>t <strong>in</strong>konsistente Resultate, wenn sie e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />
um Klimaänderungen zu studieren. Ausserdem ist das Verhalten der Modelle sehr sensitiv<br />
bezüglich der Formulierung von klimatischen E<strong>in</strong>flussgrössen. Deshalb sollten diese<br />
Modelle sorgfältig überprüft und verbessert werden.<br />
Entwicklung des Modells FORCLIM: Gestützt auf diese Erkenntnisse wurde e<strong>in</strong><br />
neues Gap-Modell entwickelt, das aus drei Untermodellen besteht: (1) FORCLIM-E, e<strong>in</strong><br />
Modell der abiotischen Umwelt, das besser abgestützte Formeln zur Berechnung der jährlichen<br />
Summe der Tagesgrade, des Trockenheitsstresses und der W<strong>in</strong>tertemperatur be<strong>in</strong>haltet.<br />
(2) FORCLIM-P, e<strong>in</strong> Modell der Populationsdynamik von Bäumen, das e<strong>in</strong>e neue<br />
Gleichung für die maximale Wachstumsrate und e<strong>in</strong>e neue Formulierung der Umwelte<strong>in</strong>flüsse<br />
auf diese Rate enthält. (3) FORCLIM-S, e<strong>in</strong> Modell für die Dynamik des organischen<br />
Kohlenst<strong>of</strong>fs im Boden. Ausgehend vom Modell LINKAGES (Pastor & Post 1986:<br />
Biogeochemistry 2, 3-27) wurde FORCLIM-S für europäische Verhältnisse angepasst.<br />
FORCLIM umfasst lediglich 540 Modellparameter, während se<strong>in</strong> Vorgänger FORECE<br />
mehr als 1300 Parameter aufwies.<br />
Verhalten von FORCLIM entlang e<strong>in</strong>em Transekt <strong>in</strong> den europäischen Alpen: Das<br />
Verhalten der drei Untermodelle wurde e<strong>in</strong>zeln und <strong>in</strong> verschiedenen Komb<strong>in</strong>ationen entlang<br />
e<strong>in</strong>em Höhengradienten <strong>in</strong> den Alpen untersucht. Die Modellkomb<strong>in</strong>ationen FOR-<br />
CLIM-E/P und -E/P/S ergaben Artenzusammensetzungen, die den Beschreibungen von