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Abendprogramm (PDF) - Philharmonie Luxembourg

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Christoph Herndler:<br />

2 Minuten für Flöte, Klarinette, 2 Violinen, Viola und Percussion<br />

6 Minuten für Cello und Klavier<br />

Bei den beiden Kompositionen handelt es sich um die erstmalige Realisierung<br />

der 1999 entstandenen ‹Metapartitur› X MIN F Y 1 .<br />

X MIN F Y zeigt, wie viele andere meiner Partituren, die Form – sie legt die<br />

Kriterien ihrer Beschaffenheit offen. Form wird nicht erst durch Analyse sichtbar,<br />

denn die Notation selbst ist bereits Analyse, ist eine Deutung und ein Blick auf<br />

die Verhältnisse. Das durch die Form provozierte klangliche Resultat allerdings<br />

entzieht sich, wie jeder Klang, dem Eindeutigen.<br />

Der als Ganzes zusammengestellte Klang zerfällt in unserer Wahrnehmung aber<br />

allein schon durch die menschlichen wie instrumentalen Faktoren, die sich im<br />

Spiel befinden.<br />

Aus der Sicht der Komposition gibt es keine Virtuosität, keine Expressivität, keine<br />

formale Veränderung. In der Realisation jedoch werden all diese Parameter wieder<br />

sichtbar:<br />

Das Unperfekte und Fehlerhafte des aufrechtzuerhaltenden Klangs wird zum formbildenden<br />

Element. Dabei ist die Klanglänge eine technische Herausforderung für<br />

die Instrumentalisten.<br />

Das Überwinden von Ermüdungserscheinungen wird zu unbeabsichtigter Expressivität<br />

führen, da jede Anstrengung das Expressive in sich birgt. Das Gleiche wird<br />

sich in jedem Moment verändert haben.<br />

Die Komposition versteht sich als einmalige Klanggestaltung vor Ort mittels eines<br />

zur Verfügung stehenden Instrumentariums unter Verwendung der Tabelle aus<br />

X MIN F Y.<br />

Der von mir eingerichtete Klang wird während seiner Aufführung nicht verändert.<br />

Die Dauer des Klangs ergibt sich laut Tabelle aus der Höhe des Honorars sowie<br />

aus der Anzahl der Instrumentalisten.<br />

Die Komposition verschwindet nach ihrer Aufführung.<br />

(Christoph Herndler)<br />

1<br />

«Die geplante Uraufführung<br />

der Komposition 10 Minuten<br />

für Flöte, Viola, Klarinette,<br />

Harfe und Stimme von<br />

Christoph Herndler findet<br />

nicht statt. Die Musiker sehen<br />

sich außerstande, dieses<br />

Stück zu realisieren.»<br />

(Eintrag in der Online-Datenbank<br />

des Wiener Konzerthauses<br />

zur für den<br />

29.03.2000 im Festival<br />

Hörgänge angekündigten<br />

Uraufführung)<br />

spieler<br />

min<br />

ATS<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

2 12.900 15.300 17.400 19.200 20.700 21.900 22.800 23.400 23.700<br />

3 15.300 17.400 19.200 20.700 21.900 21.900 23.400 23.700 26.100<br />

4 17.400 19.200 20.700 21.900 21.900 23.400 23.700 26.100 28.200<br />

5 19.200 20.700 21.900 21.900 23.400 23.700 26.100 28.200 30.000<br />

6 20.700 21.900 21.900 23.400 23.700 26.100 28.200 30.000 31.500<br />

7 21.900 21.900 23.400 23.700 26.100 28.200 30.000 31.500 32.700<br />

8 21.900 23.400 23.700 26.100 28.200 30.000 31.500 32.700 33.600<br />

9 23.400 23.700 26.100 28.200 30.000 31.500 32.700 33.600 34.200<br />

10 23.700 26.100 28.200 30.000 31.500 32.700 33.600 34.200 34.500<br />

Christoph Herndler: X MIN F Y (1999)<br />

Die gemeinsame ‹Metapartitur› der 2 Minuten für Flöte, Klarinette, 2 Violinen, Viola und Percussion und der<br />

6 Minuten für Cello und Klavier zeigt den Bezug zwischen Klangdauer X (in Minuten), Anzahl der Instrumentalisten Y<br />

(von 2–10) und Höhe des Honorars (in ATS [Österreichischen Schilling], Version 1999)<br />

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