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Horns in cattle - KOBRA - Universität Kassel

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Die qualitative Erhebung (Kapitel 4) zu den Gründen, Gewohnheiten und Umständen,<br />

die die Entscheidung für oder gegen e<strong>in</strong>e Enthornung bee<strong>in</strong>flussen, basiert auf drei<br />

Fokusgruppendiskussionen, die <strong>in</strong> drei verschiedenen Regionen Deutschland<br />

durchgeführt wurden. Die erste Gruppe (Allgäu) bestand aus Milchbauern, die<br />

größtenteils behornte Tiere hielten, die zweite Gruppe (Sachsen) aus<br />

Mutterkuhhaltern, die alle zum<strong>in</strong>dest teilweise genetisch hornlose Bestände hatten<br />

(und enthornten).Die dritte Gruppe (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, „NRW“) repräsentierte<br />

Milchbauern, die ihre Kälber enthornten. Die meisten Landwirte, die behornte Tiere<br />

hielten waren überzeugt, dass die Herde mit größerer Vorsicht geführt werden muss,<br />

als e<strong>in</strong>e enthornte Herde. E<strong>in</strong> Hauptgrund für den Verzicht auf die Enthornung war<br />

die Ansicht, dass die Hörner zur Kuh gehören und sie diese auch aus den<br />

verschiedensten Gründen (siehe Kapitel 2) braucht. Weiterh<strong>in</strong> wurde auch berichtet,<br />

dass es für diese Landwirte e<strong>in</strong>e Erleichterung darstellte, die „verhasste“ Arbeit des<br />

Enthornens zu vermeiden. Während die Bauern, die behornte Tiere hielten<br />

mehrheitlich ke<strong>in</strong>e erhöhte Gefahr für ihre eigene Arbeitssicherheit sahen, wurde<br />

dieser Punkt von Landwirten, die enthornten oder genetisch hornlose Tiere hielten an<br />

erster Stelle genannt. Für die Mutterkuhhalter (Gruppe Sachsen) war e<strong>in</strong> Hauptaspekt<br />

für den E<strong>in</strong>satz hornloser Genetik die E<strong>in</strong>sparung des Arbeitsgangs „Enthornung“,<br />

welcher für die Milchbauern der Gruppe NRW ke<strong>in</strong> großes Problem darstellte, da sie<br />

die Kälber immer am Stall für anstehende Arbeiten verfügbar hatten. Deshalb sahen<br />

Letztere die Enthornung auch als unproblematische Rout<strong>in</strong>e, die ke<strong>in</strong>erlei Diskussion<br />

wert wäre.<br />

Um die existierenden Empfehlungen für die Haltung behornter Milchkühe zu<br />

ergänzen, wurden <strong>in</strong> zwei ausgewählten Fragen untersucht, wie Stress und<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen unter behornten R<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Laufstallhaltung m<strong>in</strong>imiert werden<br />

können (Kapitel 5 und 6). Die erste Frage (Kapitel 5) beschäftigte sich mit der<br />

Auswirkung des Platzangebots (4m²/ Kuh, 2,5 m²/ Kuh und 1,7m²/ Kuh) im<br />

Vorwartebereich auf die Herzfrequenzen und die Ause<strong>in</strong>andersetzungshäufigkeit von<br />

eher rangniederen und eher ranghohen horntragenden Milchkühen. Es zeigte sich,<br />

dass das Platzangebot die Herzfrequenzen unabhängig vom Rangstatus signifikant<br />

bee<strong>in</strong>flusste (p = 0,000; F = 9,74). Bei 1,7 m²/Kuh wurden die signifikant höchsten<br />

Herzfrequenzen gemessen und auch die Anzahl der <strong>Horns</strong>töße, die e<strong>in</strong>e Kuh während<br />

der Wartezeit erhielt (p = 0,002; F = 7,72) erhöhte sich bei ger<strong>in</strong>gstem Platzangebot<br />

xii

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