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Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Die ontogenetische ...

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Diskussion<br />

während des Messzeitraums zu (1,1 bis 1,3; Tab. 4, Studie 2), sodass sich die<br />

Rumpfform von einer eher zylindrischen Form beim Welpen zu einer deutlich<br />

taillierten und konischen Form beim adulten Hund änderte.<br />

Während die relative Abnahme der Kopfgröße gemeinsam mit der stärker<br />

zunehmenden Muskularisierung der Hinterextremität (GRAND 1991) für eine<br />

Verschiebung des CoM nach kaudal sprechen würde, lässt sich aus der Veränderung<br />

der Rumpfform eine kraniale Verschiebung vermuten. <strong>Die</strong> kinetischen und<br />

metrischen Analysen zeigten eine kraniale Verschiebung des Körpermasseschwerpunktes<br />

um im Mittel ca. 4%, im Unterschied zu allen vorangegangenen Studien an<br />

Primaten, die eine kaudale Verschiebung berichteten (KIMURA 1987, 2000;<br />

TURNQUIST u. WELLS 1994; YOUNG 2012). Bei Beaglen im Alter von 9 Wochen<br />

trägt die Vorderextremität im Mittel 59,7% der Körpermasse, während es im Alter von<br />

einem Jahr 63,5% sind. Damit überwiegen die Veränderungen der Rumpfform über<br />

die übrigen morphometrischen Veränderungen und dominieren die Verschiebung der<br />

Lage des CoM nach kranial. Ontogenetische Studien bei Säugetieren zum<br />

Wachstum verschiedener Organe zeigten in Übereinstimmung mit einer kranialen<br />

Verschiebung des CoM ein negativ allometrisches Wachstum von z.B. Niere und<br />

Milz, während der Magen positive Allometrie zeigte (DEAVERS et al. 1972; LÜTZEN<br />

et al. 1976; STEWART u. GERMAN 1999).<br />

<strong>Die</strong> Verschiebung des CoM nach kranial ist aber nicht allein durch die Veränderungen<br />

der Körperproportionen bedingt, sondern scheint auch durch posturale<br />

Veränderungen hervorgerufen zu sein. Der posturale Index als Maß für das<br />

Verhältnis von funktioneller zu anatomischer Beinlänge ermittelt aus der Länge des<br />

Beines (von außen gemessen, vom Boden bis zum Widerrist bzw. Trochanter major)<br />

im Stand geteilt durch die Summe der Länge der einzelnen Beinabschnitte<br />

(BIEWENER 2003) zeigte beim Beagle v.a. für die Hinterextremität deutliche<br />

Veränderungen. Wie auch bei Pferden (GROSSI u. CANALS 2010) wird beim Beagle<br />

mit zunehmendem Alter die Hinterextremität gestreckter, und funktionelle und<br />

anatomische Beinlänge nähern sich einander an. Umgekehrt heißt das, dass das<br />

Hinterbein der jungen Hunde stärker flektiert ist. Aus der zunehmenden Streckung<br />

der Hinterextremität resultiert ein Aufrichten der kaudalen Körperhälfte, welches<br />

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