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Das Heldengrab am Pruth, Op. 9 No. 5
Ich hab ein kleines Gärtchen im Buchenland am Pruth,
Betaut von Perlentropfen, umstrahlt von Sonnenglut.
Und bin in meinem Gärtchen im Traume wie bei Tag
Und trink den Duft der Blumen und lausch dem
Vogelschlag.
Wenn auch der Tau erstarret, der Herbst die Blümlein
bricht,
Die Nachtigall enteilet, der Lenz entflieht mir nicht.
Es schmückt mein kleines Gärtchen im Buchenland am
Pruth,
Mit welkem Laub die Liebe dem Helden, dem Helden
der drinn ruht.
Heinrich Kipper (1875–1959)
Was du mir bist?, Op. 22 No. 1
Was du mir bist?
Der Ausblick in ein schönes Land,
Wo fruchtbelad’ne Bäume ragen,
Blumen blühn am Quellenrand.
Was du mir bist?
Der Stern Funkeln, das Gewölk durchbricht,
Der ferne Lichtstrahl, der im Dunkeln spricht:
O Wand’rer, verzage nicht!
Und war mein Leben auch Entsagen,
Glänzte mir kein froh Geschick –
Was du mir bist? Kannst du noch fragen?
Mein Glaube an das Glück.
Eleonore van der Straaten (1845–?)
Das Eilende Bachlein, Op. 27 No. 2
Bächlein, Bächlein, wie du eilen kannst,
Rasch, geschäftig ohne Rast und Ruh’!
Wie du Steinchen mit dir nimmst –
Schau’ dir gerne zu!
Doch das Bächlein spricht zu mir:
‘Siehst du, liebes Kind,
Wie die Welle eilt und rast
Und vorüberrinnt?’
The hero’s grave on the Prut
I have a little garden in Bukovina on the Prut,
bedewed with pearl-drops, radiant with the blazing
heat of the sun.
And I daydream in my little garden
and drink in the flowers’ fragrance and listen to
birdcalls.
And when the dew turns to frost, when autumn fells the
little flowers,
the nightingale departs, springtime does not escape
me.
It bedecks my little garden in Bukovina on the Prut,
with withered leaves of a hero’s love, a hero who rests
therein.
What are you to me?
What are you to me?
The vista o’er a lovely land,
where fruit-laden trees rise up,
flowers blossom on the teeming periphery.
What are you to me?
The radiance of stars, breaking through cloud,
the distant ray of light, that beams through the
darkness:
O Wanderer, do not despair!
And were my life to be renounced,
were there no bright future for me –
what are you to me? Can you still ask?
My belief in happiness.
The rushing little brook
Little brook, how you rush on your way
swift and busy, without rest or repose!
How you take the pebbles along with you,
I love watching you!
But the little brook says to me:
‘Do you see, dear child,
how the wave hurries and races
and rushes past?
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