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genomewide characterization of host-pathogen interactions by ...

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Maren Depke<br />

Zusammenfassung der Dissertation<br />

Die Experimente in der Studie am Modell für psychischen Streß wurden noch ohne den zusätzlichen<br />

Einfluß eines <strong>pathogen</strong>en Erregers durchgeführt, der aber in der zweiten Studie berücksichtigt<br />

wurde. Hierbei wurde der Einfluß einer intravenösen Staphylokokkeninfektion auf die<br />

Nierengenexpression des Wirts in einem weiteren in vivo Mausmodell analysiert, wobei der<br />

Wildtypstamm Staphylococcus aureus RN1HG und seine isogene sigB-Mutante eingesetzt<br />

wurden. S. aureus, ein Gram-positives Bakterium, besiedelt als persistierender Kommensale den<br />

vorderen Nasenraum von ca. 20 % der menschlichen Bevölkerung. Normalerweise bewirkt die<br />

Besiedlung mit S. aureus keine Erkrankung. Andererseits kann S. aureus aber auch für ein breites<br />

Spektrum an Erkrankungen verantwortlich sein, das von schwachen bis schweren lokalen Infektionen<br />

der Haut oder Rachenschleimhaut über Infektionen innerer Organe (z. B. Endokarditis,<br />

Osteomyelitis) bis zu systemischen Erkrankungen wie Sepsis geht. In das Blut kann S. aureus nach<br />

Verletzungen oder durch medizinische Hilfsmittel wie Katheter gelangen. Ein einfaches Modell,<br />

um solche Blutsysteminfektionen zu imitieren, ist die i. v.-Infektion von Mäusen. Die Wirtsreaktion<br />

kann dabei mit physiologischen, immunologischen und molekularen Messungen aufgezeichnet<br />

werden. In dieser Studie wurde die Transkriptomanalyse auf Mausnierenproben angewandt.<br />

Obwohl Literaturangaben <strong>of</strong>t von ähnlicher Virulenz von sigB-defizienten Mutanten und Wildtypstämmen<br />

berichten, könnte sich der Mechanismus der Pathogenese – zum Teil auch in<br />

Abhängigkeit von dem gewählten Infektionsmodell – zwischen beiden unterscheiden. Deshalb<br />

sollte mit dieser Studie untersucht werden, ob die Deletion von sigB zu einer veränderten Wirtsantwort<br />

während der Infektion führt. Das Genexpressionspr<strong>of</strong>il in infiziertem Nierengewebe war<br />

sehr gut reproduzierbar. Der Vergleich mit nichtinfizierten Kontrollen zeigte eine starke, proinflammatorische<br />

Reaktion der Niere, die z. B. Signalweitergabe sogenannter „Toll-like“-Rezeptoren,<br />

Komplementsystem, Antigenpräsentation, Interferon- und IL-6-, aber auch gegenregulatorische<br />

IL-10-Signalwege einschloß. Die Studie konnte keine Unterschiede im Mechanismus der<br />

Pathogenese der S. aureus-Stämme RN1HG und seiner isogenen sigB-Mutante belegen, da sich<br />

die Wirtsantwort in beiden Fällen nicht unterschied. Falls solche Unterschiede tatsächlich<br />

existieren sollten, sind sie womöglich transienter Natur und nur zu früheren Zeitpunkten auffällig.<br />

Effekte von SigB könnten in der in vivo Infektion auch von dem verflochtenen Regulationsmuster<br />

anderer Regulatoren überlagert sein. Des weiteren besteht die Möglichkeit, daß SigB in vivo gar<br />

nicht aktiv ist, wodurch die ähnliche Wirtsreaktion auf Wildtyp und Mutante erklärbar wäre.<br />

Möglicherweise besitzt SigB weniger Eigenschaften eines Virulenzfaktors als vielmehr eines<br />

Virulenzmodulators, der in vivo die Feinabstimmung der bakteriellen Reaktionen übernimmt,<br />

oder SigB ist in speziellen Nischen während einer Infektion von Bedeutung. Solch eine Funktion<br />

würde das Fehlen nachweisbarer Unterschiede zwischen der Wirtsreaktion auf S. aureus RN1HG<br />

und seine isogene sigB-Mutante erklären.<br />

Expressionsstudien an Gewebeproben aus in vivo Modellen zeichnen direkt den relevanten<br />

physiologischen Zustand im Zusammenhang mit allen komplexen Interaktionen und Einflüssen<br />

auf und liegen medizinischen Fragestellungen am nächsten. Dennoch ist es schwer, die einzelnen<br />

Anteile zu unterscheiden, da es sich bei Gewebe immer um eine Mischung verschiedener Zelltypen<br />

handelt, die sogar gegensätzliche Reaktionen aufweisen können. Deshalb wurden zusätzlich<br />

in vitro Modelle untersucht, die sich auf einen einzelnen, definierten Zelltyp fokussierten.<br />

Makrophagen sind in die erste Reaktion auf eine Infektion einbezogen. Sie nehmen, zusammen<br />

mit dendritischen Zellen, eine zentrale Position im angeborenen Immunsystem ein. Durch<br />

ihre Funktion als Wächter und Phagozyten sind sie maßgeblich an der Beseitigung von Infektionen<br />

beteiligt. Peptide phagozytierter Antigene werden durch sie auf MHC-II-Komplexen für<br />

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