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genomewide characterization of host-pathogen interactions by ...

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Maren Depke<br />

Z U S A M M E N F A S S U N G D E R D I S S E R T A T I O N<br />

Mensch und Tier sind regelmäßig Mikroorganismen ausgesetzt. In der Interaktion mit <strong>pathogen</strong>en<br />

Mikroorganismen entwickelten sich Abwehrmechanismen, die entweder Infektionen verhindern<br />

oder sie zu überwinden helfen. Parallel dazu erwarben Pathogene Mechanismen, um der<br />

Abwehr ihres Wirts zu entgehen. Außer der wirtseigenen Immunregulation und den Faktoren der<br />

Pathogene üben weitere Faktoren wie körperliche Anstrengung und die psychische Verfassung<br />

des Wirts Einfluß auf das Immunsystem aus. Während kurze Streßepisoden sogar die Immunantwort<br />

fördern können, kann sie durch zu lang andauernde Streßphasen negativ beeinflußt<br />

werden. Doch nicht nur die Immunantwort, sondern auch metabolische Prozesse unterliegen<br />

Modifikationen durch solche Stressoren. Deshalb können Untersuchungen zu Wirt-Erreger-<br />

Wechselwirkungen helfen, Mechanismen aufzuklären, die entweder für Wirt oder Pathogen von<br />

Vorteil sind, und dazu beitragen, Interventionsstrategien im Fall von Infektionskrankheiten zu<br />

etablieren. Diese Dissertation beschreibt die Ergebnisse aus Transkriptomstudien zu verschiedenen<br />

Aspekten von Wirt-Erreger-Wechselwirkungen.<br />

Zunächst wurde das Lebergenexpressionspr<strong>of</strong>il aus einem Mausmodell für chronischen,<br />

psychologischen Streß verwendet, um den Einfluß von Streß auf Metabolismus und Immunantwort<br />

der Tiere zu verdeutlichen. Psychische und physische Stressoren können neuroendokrine,<br />

immunologische, verhaltensbezogene und metabolische Funktionen stören. Vor kurzem wurde<br />

von Kiank et al. publiziert, daß BALB/c-Mäuse ein schwere systemische Immunsuppression,<br />

neuroendokrine Störungen und depressionsähnliches Verhalten entwickeln, wenn sie in einem<br />

Modell für starken, chronischen, psychischen Streß über 4,5 Tage periodisch akustischem Streß in<br />

Kombination mit Bewegungseinschränkung ausgesetzt wurden (Kiank et al. 2006; Brain Behav<br />

Immun. 20(4):359). Außerdem litten diese Mäuse unter deutlichem Gewichtsverlust. Um Gründe<br />

dafür aufzuklären, wurde das Genexpressionspr<strong>of</strong>il der Leber, die eine Hauptrolle im St<strong>of</strong>fwechsel<br />

übernimmt, analysiert. Die Leber übt außerdem eine Wächterfunktion zwischen dem<br />

Verdauungstrakt und dem Blutsystem aus. Deshalb wurde in dem Genexpressionsdatensatz<br />

zusätzlich der Einfluß von psychischem Streß auf immunregulierende Prozesse untersucht.<br />

Bereits nach einer einzelnen, akuten Streßphase wies das hepatische Genexpressionsmuster<br />

deutliche Veränderungen auf. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch keine metabolischen Veränderungen<br />

sichtbar wurden, begann dennoch eine Genexpressionskaskade, die zu den beobachteten<br />

Störungen führte, nachdem der Streß die chronische Phase erreicht hatte. Dort waren<br />

dann besonders st<strong>of</strong>fwechselbezogene Gene in ihrer Expression verändert. Die differentielle<br />

Expression betraf Kohlenhydrat-, Aminosäure- und Fettmetabolismus. Es wurde gezeigt, daß<br />

chronischer Streß in weiblichen BALB/c-Mäusen zu einem hypermetabolischen Syndrom einschließlich<br />

Auslösung von Gluconeogenese und Hypercholesterinämie und dem Verlust von<br />

essentiellen Aminosäuren führte. Des weiteren deckte diese Analyse eine veränderte Expression<br />

von Genen der Immunantwort auf. Darin war die Auslösung einer Akute-Phase-Antwort, aber<br />

auch von immunsupprimierenden Abläufen und die Unterdrückung von hepatischer Antigenpräsentation<br />

enthalten. In chronisch gestreßten Mäusen wurde gesteigerte Leukozyteneinwanderung,<br />

verstärkter oxidativer Streß, der aber auch mit gegenregulatorischen Expressionsveränderungen<br />

einherging, sowie Apoptose detektiert.<br />

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