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Special Issue IOSOT 2013 - Books and Journals

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78 W. Zimmerli / Vetus Testamentum <strong>IOSOT</strong> (<strong>2013</strong>) 77-86<br />

Modifiziert steckt diese Sicht auch hinter der Untersuchung von Loretz<br />

„Qohelet und der Alte Orient“ 1964,5 der betont, daß man bei der Suche nach<br />

dem Aufbau nicht von modernen, den altorientalischen Auffassungen fremden<br />

Anschauungen ausgehen dürfe,6 sondern die diesem Buche zugrundeliegende<br />

Form der Topik erkennen müsse. Kohelet redet in der Zusammenstellung<br />

seiner Maschale in der Form des Aphorismus und der Sentenz. Aber unter<br />

Anerkennung dieser speziellen Redeform muss nach Loretz „die Einheit von<br />

Aufbau und Thema im Buche Qohelet“ anerkannt werden.7 In dem stilistisch<br />

einheitlich gestalteten Buche Kohelet wird das Thema הבל „Windhauch“, die<br />

Nichtigkeit alles Menschlichen, beh<strong>and</strong>elt.<br />

Auf der <strong>and</strong>eren Seite hat Galling, zunächst in seinen Kohelet-Studien8<br />

und dann in den beiden Auflagen seines Kommentars9 die schroff gegensätzliche<br />

These verfochten. Das Buch Kohelet ist nach ihm ganz so wie Prov. xff. als<br />

Sammlung von einzelnen Sentenzen, die zunächst ohne jeden unmittelbaren<br />

Zusammenhang entst<strong>and</strong>en sind, zu verstehen. Gallings Schüler Ellermeier<br />

hat dann in seiner bisher allerdings nur in Teilstücken vorgelegten Arbeit10<br />

Ratschläge anfügt.—A. G. Wright, „The Riddle of the Sphinx. The Structure of the Book of Qohelet“,<br />

CBQ 30, 1968, pp. 313-334 geht die Frage der Einheitlichkeit des Buches im Sinne der Schule<br />

der „New Stilistics“ oder des „New Criticism“ von rein strukturellen Wahrnehmungen her an<br />

und glaubt nach dem Titel i 1 und dem „Poem on Toil“ i 2-11 in i 12-vi 9 einen ersten Hauptteil<br />

הבל ורעות „Qohelet’s Investigation of Life“ erkennen zu können, dessen 8 Einheiten in die Formel<br />

Einhei- auslaufen. Im 2. Hauptteil “Qohelet’s Conclusions“ vi 10-xi 6 findet er in vii 1-viii 17 4 רוח<br />

ten, die in eine Aussage‏-מצא ausmünden, in ix 1-xi 6 6 Einheiten, die durch ein לא ידע gekennzeichnet<br />

sind. In xi 7-xii 8 schließt ein „Poem on Youth <strong>and</strong> Old Age“ und in xii 9-14 ein „Epilogue“<br />

das Ganze ab.—G. R. Castellino, „Qohelet <strong>and</strong> his Wisdom“, CBQ 30, 1968, 15-28 unterscheidet<br />

aufgrund des Stilwechsels in iv 17 ff. 2 Hauptteile i 1-iv 16 und iv 17-xii 12, ohne das Ganze in weiteren<br />

Einzelanalysen abzustützen.—Der Diatribe-These steht nahe R. Braun, Kohelet und die<br />

frühhellenische Popularphilosophie, BZAW 130, 1973, der mit starkem griechischem Einfluss auf<br />

Kohelet rechnet und im Buche Kohelet „das Werk eines Verfassers“ findet, der “seine wahrscheinlich<br />

vorher mündlich gehaltenen Lehrvorträge . . . . . nach thematischen Zusammenhängen und<br />

Stichworten geordnet als Lehrschrift herausgab“ (166). Eine umfassende Ausein<strong>and</strong>ersetzung mit<br />

dieser jüngsten Arbeit kann hier, wo lediglich der Aufbau des Buches Kohelet zur Debatte steht,<br />

nicht geführt werden.<br />

5) O. Loretz, Qohelet und der Alte Orient. Untersuchungen zu Stil und theologischer Thematik des<br />

Buches Qohelet, Freiburg, 1964.<br />

6) L.c. p. 21.<br />

7) L.c. pp. 297 f.<br />

8) K. Galling, „Kohelet-Studien“, ZAW 50, 1932, pp. 276-299.<br />

9) K. Galling, Der Prediger, HAT 18, Tübingen, 1940, pp. 47-90; 2. Aufl. 1969, pp. 73-125.<br />

10) F. Ellermeier, Qohelet, Teil I Abschnitt 1. Untersuchungen zum Buche Qohelet, Herzberg,<br />

1967; Teil I Abschnitt 2. Einzelfrage 7.-2. Aufl. 1970.

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