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Special Issue IOSOT 2013 - Books and Journals

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Vetus Testamentum <strong>IOSOT</strong> (<strong>2013</strong>) 2-3<br />

Vetus<br />

Testamentum<br />

brill.com/vt<br />

Rückblick<br />

„Wissenschaft wird in Zeitschriften gemacht. Bücher sind schon veraltet, wenn<br />

sie schließlich erscheinen.“ So pflegte der große Albrecht Alt zu sagen, und er<br />

hielt sich daran. Nach seiner Dissertation, die er später verleugnete, schrieb er<br />

nur noch Aufsätze, und niem<strong>and</strong> wird bestreiten, dass er mit ihnen „Wissenschaft<br />

gemacht“ hat. Vor ihm hatte der noch größere Julius Wellhausen sich so<br />

geäußert: „Trotz dem gerechtfertigten Interesse, das der Pentateuchfrage entgegengebracht<br />

wird, wäre es doch wünschenswert, dass man sich nicht darauf<br />

beschränkte und verbisse. [. . .] Auch wäre es nicht nötig die Arbeit immer in<br />

Form von Kommentaren fortzuwälzen, noch auch die Untersuchungen wenn<br />

möglich zu dicken Büchern anschwellen zu lassen; weniger Scharfsinn, aber<br />

mehr Gelehrsamkeit, mehr Strenge und Resignation ist dringendes Bedürfnis.“1<br />

Ausdrücklich damit ihm nicht sein jüngerer Freund Bernhard Duhm zuvorkäme,<br />

brachte Wellhausen seine bahnbrechenden Untersuchungen über die<br />

Komposition des Hexateuchs zunächst stückweise und auf zwei Jahre verteilt<br />

in einem Pe rio di cum heraus. Daran schloss sich sein älterer Freund Abraham<br />

Kue nen mit zehn „Bij dra gen tot de cri tiek van Pentateuch en Jo zua“ an, die von<br />

1877 bis 1884 in der Leidener Theo lo gisch Tijd schrift erschienen und zusammen<br />

mit Wellhausens Aufsätzen in ihrem sachlichen Gewicht noch heute eine<br />

gleich große Zahl von „Kommentaren“ und „dicken Büchern“ zum Pentateuch<br />

ohne weiteres aufwiegen. Leider wurde Kue nens Aufsätzen nicht wie denen<br />

Wellhausens oder auch wie einer umfangreichen Auswahl von „Kleinen Schriften“<br />

Alts „zur Geschichte des Volkes Israel“ durch die Sammlung in einem Buch<br />

eine <strong>and</strong>auernde Breitenwirkung verschafft, wofür auch ihre Übersetzung<br />

ins Englische oder Deutsche nützlich gewesen wäre. Immerhin ist verbürgt,<br />

dass es Menschen gegeben hat, die Niederländisch gelernt haben, um Kue nen<br />

zu lesen.<br />

Das muss man nicht, um Ve tus Te sta men tum zu lesen, wo die Sprachen Englisch,<br />

Französisch und Deutsch sind, mit zunehmender Dominanz des Englischen.<br />

Aber es ist kein Zufall, dass die Zeitschrift 1950/51 in Leiden gegründet<br />

1 ) F. Bleek, Einleitung in das Alte Testament, 6. Auflage besorgt von J. Wellhausen, Berlin 1893,<br />

S. 627.<br />

© Koninklijke Brill NV, Leiden, <strong>2013</strong> DOI: 10.1163/15685330-12341128

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